Stadtpfarrkirche in Steyr - Oberösterreich

Die Statue des hl. Johannes ist neugotisch (um 1900) und stammt von FRANZ ERLER. Dieser hat auch im teilweise zerstörten Tympanonrelief „ Tod und Krönung Mariens" (5) Köpfe und Hände der Heiligen (ausgenommen bei Mar ia, Christus und Gottvater) im „nazarenischen" Sinn ergänzt , die jedoch nicht mit dem lebhaften und bewegten Stil der Figuren korrespondieren. Das birnenförmige Tympanonre lief wiJd von üppigen , mit Putten bevölkerten Laubgirl anden umkränzt. In zwei Registern sind der Tod und die Krönung Mariens dargestellt. In dieser Konzeption gleicht das Medaillon dem Bischofstor von St. Stephan in Wien , dazu kommt im Relief des Steyrer Nordportals das Stifterpaar, das in den Zwickeln Iinks und rechts unterhalb der Darstellung vom Tod Mariens zu sehen ist. In seiner Versp ie ltheit weistdasTympanonrelief über Spätgoti_k und Renaissance hinaus. Seine Entstehung ist um l 526 im Krei s der B ildhauer von St. Stephan anzusetzen. Entgegen dem puristischen Stei ngrau , in dem sich die Sku lpturen heute präsentieren , hat man sich das Figurenensemble ,wie zumeist üblich für die Tympanonrelief „ Tod und Krönung Mariens " mittelalterliche Plastik , in leuchtenden Farben vorzustellen. So wurden Farbreste von Malachitgrün, Ocker , Azuritb lau, Zinnoberrot , Bleiweiß u. a. festgestellt. Links darunter befindet sich die Grabplatte des Stifters, des Handelsmannes Lorenz Guetbrod, ein wohlhabender Bürger und Erbauer des bekannten DunkJ-Hofs (Kirchengasse 16) in Zwischenbrücken. Das Epitaph aus rotem Marmor (1508-1527) zeigt in v ier Bi ldfeldern Szenen von Leben und Auferstehung Jesu , im untersten Relief die Familie, die betend um den Schmerzensmann versammelt ist. 7

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