Stadtpfarrkirche in Steyr - Oberösterreich

1889 den heutigen steinernen Helm, der dem Türmchen der Margaretenkapelle nachempfunden ist und nach Plänen von FRIEDRICH VON SCHMIDT, dem Wiener Dombaumeister und Erbauer des Wiener Rathauses , ausgeführt wurde. 1893 erfolgte die Erneuerung der barocken Krismann-Orgel , unter der maßgebl ichen Mitwirkung von Anton Bruckner, der gerne auf der Orgel in der Steyrer Stadtpfarrkirche spielte. 1977/78 e1folgte eine Renovierung der Margaretenkapelle, seither sind laufend Restaurierungen und Instandsetzungsarbeiten (z. B. Epitaphien) im Gange. Rundgang um die Kirche (s iehe Plan S . 10) Denkmäler wider das Vergessen An der westlichen Außenfront des Kirchengebäudes befinden sich die Kriegerdenkmäler zur Erinnerung an die Opfer be ider Weltkriege. Ei ne mächtige Bronzestatue , die den hl. Michael darstellt , bildet das Denkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs (1) . Überdimensionale Flügel umfangen die schwebende Gestalt des Heiligen, der im Ersten Weltkrieg zum Patron der Soldaten gemacht wurde. Der Körper des Jünglings steckt in einer mitte lalterlichen Rüstung , in seiner rechten Hand hält er e in F lammenschwert. Auf das Thema Krieg wird weder expressiv noch glorifizierend Bezug genommen. Der Engel ist eine Arbeit des Bildhauers JosEF FRANZ R1 EDEL (Vater von Rupert Ri edl, bedeutender Evolutionsbiologe des 20. Jahrhunderts) , dessen Oeuvre in der Tradition des Wiener Jugendstil s der Jahrhundertwende steht. Hinter der Westfassade liegt die Vorhalle, von der man durch das stabwerkverzierte Doppelportal ins Kircheninnere gelangt (heute Eingang in der Regel durch das Südportal). In der Vorhalle sind etliche wertvolle Epitaphien angebracht , darunter rechts außen das Epitaph für Wo(fgang Urkauf (2) . Zweimal ist der ehemali ge Stadtrichter und Bürgermeister auf seinemGrabstein dargestellt .E inmal im oberen Feld, wo er in seiner letzten Stunde dem Erlöser und dem Tod begegnet , darunter sieht man den angesehenen Bürger betend im Kreise seiner Famjli e (1588). Links vom Portal befindet sich di e eindrucksvoll figural gestaltete Grabplatte aus rotem Marmor des Benefiziaten Stephan Grätl (3) . Interessant ist die nur mehr zum Teil erhaltene Wappendarstellung links unten: Das sogenannte „sprechende Wappen" ziert eine Fischgräte (1509). 5

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