Die Margaretenkapelle Die Margaretenkapelle (südlich neben der Kirche) war einer von zwei Sakralbauten, die im l 5. Jahrhundert innerhalb des Friedhofsbereiches um die Steyrer Stadtpfarrkirche errichtet wurden . Während die nach ihrem Stifter benannte „Traindtenkapelle" im Laufe des 19. Jahrhunde1ts nach und nach veifiel, wurde die Margaretenkapelle immer wieder instand gesetzt und damit bis heute eine kontinuierliche Nutzung ermöglicht. Das Äußere Der auffallend schlichte, nur von wenigen Strebepfeilern akzentuierte Außenbau zeigt in seiner Gesamtauffassung wenig Ähnlichkeit mit jener Margaretenkapelle, Dachreiter des Puchsbaumschen Chores (reich profilierte Bündelpfeiler, ausgeprägte Gurtrippen). Die Margaretenkapelle teilt also nicht jene durch die Wiener Bauhütte nach Steyr verpflanzten Stilmerkmale . Hingegen lässt sich der relativ schwere Dachreiter der Margaretenkapelle mit seinen mannigfaltig und filigran durchgebildeten Dekorationsdetails überzeugend dem Baumeister HANSPucHSBAUM(Sakramentshaus und Baldachin in der Stadtpfarrkirche) zuschreiben. Da der Dachreiter jedoch in keinerWeise imGrundriss vorbereitet ist , muss man annehmen , dass die Margaretenkapelle - wenn überhaupt - mit einem hölzernen Dachreiter versehen war. Die Errich - tung des gemauerten Dachreiters in den l 430er Jahren bildete für Puchsbaum und die Wiener Bauhütte den Auftakt zur Ausführung des Chorneubaues der Stadtpfarrkirche ab l 443. 24
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