Festschrift St. Ulrich 1991
Der Pfarrer „Stelle mein verfallenes Haus wieder her." So hörte Franz von Assisi Christus vom Kreuz herab zu ihm sprechen. Franz nahm diese Auf- forderung wörtlich und ging daran, die verfallene Kapelle von San Damiano bei Assi- si wieder aufzubauen. Diese Begebenheit fällt mir ein, wenn ich einige Jahre zurückdenke, da mir immer häufiger der Gedanke kam, die Kir- che von St. Ulrich zu renovieren. Sicher war sie nicht verfallen . Dafür wurde von den jeweili- gen Seelsorgern und den Christen dieser Pfarre immer gesorgt. Es war aber schon mehr als 30 Jahre her, seit die Kirche innen renoviert wur- de. Damals war sie jedoch nur ausgefärbelt worden. Die letzte Restaurierung der barocken Einrichtung lag wohl schon mehr als hundert Jahre zurück. Viele Ulricher hatten sich an den Zustand ihrer Kirche schon gewöhnt. Mir war aber, als ich vor acht Jahren nach St. Ulrich kam, von Beginn an aufgefallen, daß die Kir- che keinen würdigen Rahmen mehr für die li- turgischen Feiern bietet und eine umfassende Restaurierung dringend notwendig ist. Mein Anliegenwar es, den Kirchenraum so zu gestal- ten, daß die Menschen sich darin wohl fühlen und hier gerne ihren Glauben miteinander feiern. ---~ 3 Zunächst aber mußte sich die Pfarre von den Kosten für den Pfarrheimbau und die Renovie- rungsarbeiten am Pfarrhof (1983 / 84) erholen. Dann wurden 1988 bei der Außenrenovierung noch Schäden am Mauerwerk und am Turm beseitigt. Es begann damals auch schon die Vorbereitung und Planung für die Innenreno- vierung. Bei vielen Gesprächen und Überle- gungen wurde das Grundanliegen immer deut- licher: die Kirche sollte ihren Charakter behalten, die Gestaltung und Einrichtung des Altarraumes sollte neu überlegt werden. Dies fand auch die Zustimmung des Bundesdenk- malamtes. Zugleich wurde die Planung für den Umbau, bzw. Neubau der Orgel begonnen und die Arbeiten dafür in Auftrag gegeben. Im April 1990 wurde dann schließlich mit den Arbeiten in der Kirche begonnen. Viele fleißige Hände waren notwendig, von den Arbeitern der verschiedenen Firmen und besonders von den pfarrlichen Helfern. Unter der umsichti- gen Organisation von Herrn Hiesmair sen. ha- ben Frauen und Männer über 3000 freiwillige Arbeitsstunden geleistet. Ich danke allen, die für die Kirche gearbeitet haben, danke allen beteiligten Firmen, danke den Restauratoren der Altäre und Bilder, dan- ke auch den Herrn des diözesanen Baurefera- tes, Herrn Architekt Treml und Herrn Baumei- ster Leitner für die Betreuung und Beratung. Danke auch Herrn Prof. Sepp Auer für die Ent- würfe von Volksaltar, Ambo und Be- leuchtung.
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