Festschrift St. Ulrich 1991

Der heilige Ulrich Der Heilige Ulrich entstammte einem reichen schwäbischen Adelsgeschlecht vom Fürsten- sitz Wittislingen . Nach seiner Studienzeit im vornehmen Kloster St. Gallen wurde er zu- nächst Kämmerer des Bischofs von Augsburg, dann Verwalter der mütterlichen Güter. Im Jahre 923 - im jugendlichen Alter von 33 Jah- ren - wurde er zum Bischof von Augsburg er- nannt, wobei Einfluß und Vermittlung seiner Familie eine wesentliche Rolle gespielt haben dürften. Der Kirchenfürst Ulrich wurde zu einem der bedeutendsten Repräsentanten der mittelalter- lichen Einheit von Reich und Kirche: er hielt treu zum Reich, war mit König Otto I. gut be- freundet und half ihm, den inneren Frieden des Reiches zu erhalten; er stand herrschenden Per- sönlichkeiten als Ratgeber und Partner zur Sei- te. Aber auch bei der Verteidigung von Reich und Christenheit gegen die Bedrohung durch die Ungarn half er mit: 926 ließ er, gleichzeitig Bittandachten veranstaltend, Augsburg von einer starkenMauer umgeben; 955 leitete er die Verteidigung gegen den ungarischen Angriff und trug durch strategische Maßnahmen we- sentlich zum Sieg bei. Als Dank erhielt er von Otto I. das Münzrecht. Einige Jahre später zog er sich von den weltli- chen Verpflichtungen zurück und betrieb mit viel Energie den Aufbau des kirchlichen Le- bens, kümmerte sich um die Ausbildung des Klerus, verbesserte die Moral in den Klöstern 21 und bekämpfte Mißstände und Aberglauben. Er gründete in Augsburg das Kanonissenstif t St. Stephan, ließ viele Kirchen bauen und för- derte die Augsburger Domschule. Besonders bedachte er die Armen mit Milde und Wohltä- tigkeit : zu ihrer Betreuung wurden eigene Be- Altarbild: Der HI . Ulrich betreut Kranke --------~--- -----

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