Festschrift St. Ulrich 1991
14 schlagstelle entfernt, blieben aber wie durch ein Wunder unverletzt. Die Gemäldefenster der Kirche auf der West- und Nordseite und sämtliche Fenster des Pfarrhofes waren völlig zerstört worden. Am Palmsonntag ging neuerlich ein Bomben- hagel über die Pfarre nieder. Der künstliche Nebel der Vernebelungsanlagen, die zum Schutz der Steyr-Werke betätigt wurden, wur- de durch einen leichten Nord-Ost-Wind in Richtung St. Ulrich getragen . Wahrscheinlich vermuteten die bald darauf anfliegenden Bom- ber in diesem Nebel die Rüstungsindustrie und so luden sie die todbringende Last über dem Gemeindegebiet ab. Über 1000 Sprengbomben explodierten damals in St. Ulrich; nicht ge- rechnet die zahlreichen Blindgänger und Brandbomben, die in weicher Ackererde oder im Schnee nicht explodiert waren. Es gab viele Tote zu beklagen und große Flurschäden; auch etwa 40 Gebäude waren beschädigt worden. Nach kurzer Besatzung durch die Russen wur- de die Pfarre amerikanische Zone und langsam trat wieder Ruhe und Ordnung ein. Das Krie- gerdenkmal wurde um die neuen Gefallenen erweitert und 1960 eingeweiht. Zu Ostern 1948 wurden die im zweiten Welt- krieg eingeschmolzenen Glocken durch neue ersetzt, die wieder in St. Florian gegossen wur- den. 1958 wurde dann der Kirchturm reno- viert. Anschließend erfolgte die lnnenrenovie- rung, wobei die 1891 angebrachte, sehr dunkle Wandmalerei im Presbyterium überdeckt wur- de: .so erhielt die Kirche wieder ihre ursprüngli- che Schlichtheit. Im Zuge der neuen Liturgie wurde das Kom- muniongitter entfernt, ein Volksaltar und ein Ambo aufgestellt. Von der Glasmalerwerk- stätte Schlierbach wurden 1972 die drei im Krieg zerstörten Fenster der Kirche erneuert; mangels geeigneter Vorlagen war eine Rekon- struktion der alten Fenster nicht möglich. 1979 wurde dann das Kirchendach erneuert. Anläßlich der 200 Jahr Feier der Pfarre - 1984 - wurde das neu gebaute Pfarrheim durch Bischof Maximilian Aichern eingeweiht. Bei diesem Bau, ebenso wie bei der 1988 erfolgten Außenrenovierung von Turm und Westseite der Pfarrkirche, war es durch den großen Ein- satz der Pfarrbevölkerung - die Pfarre um- faßt heute etwa 1600 Mitglieder - möglich, die vorveranschlagten Kosten fast um die Hälf- te zu verringern. 1990 bis 1991 wurde die Innenrenovierung durchgeführt. Dr. Doris Fanta Dipl.-Kfm. Margit Durchschlag ---- - ----~---------
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