Festschrift St. Ulrich 1991

10 Chronik der Pfarre St. Ulrich Die Christianisierung der Gegend um Steyr be- gann im sechsten Jahrhundert n. Chr. mit der Besiedlung durch die Bayern. 1082 wurde das Kloster Garsten - zunächst Weltpriester Kol- legiatsstift, dann Benediktinerstift - gegrün- det. Vermutlich schon zu dieser Zeit zog sich ein Mönch des Stiftes in das heutige St. Ulrich zurück und lebte als Einsiedler im nachmaligen „Mesnerhäusl". Er erbaute eine kleine Kapelle aus Holz und schmückte sie mit dem Bild des Hl. Ulrich. Ulrich, ein Bischof von Augsburg, der 993 vom Papst heiliggesprochen wurde, war ein Lieblingsheiliger des Volkes. Die Kapelle befand sich am Platz des heutigen Presbyteriums. Als im nächsten Jahrhundert in Steyr die Sekte der Waldenser vermehrt auftrat, entsandte das Stift Garsten einen Pater zur Betreuung der Be- völkerung nach St. Ulrich, um sie vor dem Ein- fluß der Waldenser zu schützen. Nachdem die alte Holzkapelle baufällig ge- worden war - in dieser dürfte übrigens schon die noch heute vorhandene Sterbeglocke, die die Jahreszahl 1329 trägt, gehangen sein - ließ Abt Florian I. Tampeck (1399 - 1459) von Garsten 1411 eine größere Kapelle errichten und mit Inventar von Garsten ausstatten. Die Weihe erfolgte dann 1493 durch den Generalvi- kar von Passau Nikolaus Bischof von Hypo: der Hochaltar wurde zu Ehren der Hl. Ulrich, Sterb eglocke 1329 Veit und Sebald geweiht, die Seitenaltäre zu Ehren des Hl. Kreuzes und der beiden Hl. Kos- mas und Damian. Einer der Gründe, welche zur Vergrößerung und besseren Ausstattung der Kapelle führte, waren die häufigen Hoch- wässer der Enns, durch die die Pfarrangehöri- gen nicht nach Garsten zum Gottesdienst ge- langen konnten. So kam es dann auch 1511

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