Steyrer Zeitung vom 22. Juli 1915

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Das Bild wird klarer, wenn wir uns die Situation des Gegners an der Hand der Karte vergegenwärtigen: 1. Die Nordgruppe im Rückzüge an der Narew in der allgemeinen Linie Ostrolcnka—Podlusk—Nowo- Gcorgiewsk; 2. die Weich sclgruppe iin Niickzuge in der Linie etiva von Wysogrod, östlich Radom—Solec (an der Weichsel); 3. die Südgruppe im Rückzüge vorläufig auf der Bahnlinie Lublin — Cholm und auf Wladimir — Wolynsky. Fn Kurland und Ostgalizicn stehende Po- sitionslrämpfe. Schlag auf Schlag folgen die heftigen Angriffe der Verbündeten. Vom östlichen Kriegsschauplätze meldet der deutsche Gencralstabsbcricht schon Samstag abends große Erfolge der deutschen Offensive. 5» inde n s; u -.a ' st w i e>- e r a tr» W er' e ? SU^ Eraer^ v. b i. o ^überschrit? am 14. bei Kurschany die Windau, General v. Gall- witz griff die seit Anfang März mit allen Mitteln neuzeitiger Befestigungskunst verstärkten russischen Stellungen in der Gegend südlich und südöstlich von M l a w a an. In glänzendem Ansturm wurden drei hintcr- ein anderliegende russische Linien nordwestlich und nordöstlich Prasznysz durchbrochen und gen o m m e n, Z e l i n und L i p a erreicht. Durch den von beiden Stellen ausgehenden Druck erschüttert und erneut angegriffen, wichen die Russen nach Räumung von Prasznysz am 14. Juli in die seit langem vorbereitete und ausgebaute, rückwärtige Verteidigungslinie Cie- ch a n o w-Kr a s n o s j e l o. Schon am 15. Juli stürmten die hart nachdrängenden deutschen Truppen auch diese feindliche Stellung, durchbrachen südlich Zielona auf einer Breite von 7 Kilometer, und zwangen den Gegner zum Rückzüge. Sie wurden unterstützt von Tru- pen des Generals der Artillerie von Scholz, die von Kolno her in der Verfolgung begriffen sind. Am Sonntag abends kam die Nachricht: General v. Beloiv schlug eiligst herangeführte Verstärkungen der Russen bei A l t - A u z, General v. Scholz stürmte die Orte Pore m b i), W y k a und P l o s z c y z e, General v. G a l l w i tz durchbrach die stark ausgebaute Stellung Mlodzianowo — Karniewo. Am Montag meldeten die Nachrichten den Rückzug der Russen an den Narew. Wo sie nicht in ihren Befestigungen und Brückenkopfstellungen Schutz fanden, sind sie bereits über den Narew zurückgewichcn. Die Zahl der Gefangenen betrug Montags bereits 101 Offiziere, 28.760 Mann. Der Vormarsch auf Warschau geht also vorzüglich vonstatten. Zwischen Weichsel und Bug hatte sich eine große S ch l a ch t entwickelt, in der Oesterrcicher und Deutsche sich brüderlich in die Erfolge teilen. Am Samstag meldete der Telegraph, daß südwestlich Krasnostaw unter Führung des Generalfeldmarschalls v. Mackensen die feindlichen Linien durchbrochen wurden. Truppen eines im engsten Verbände mit den Deutschen kämpfen- den österreichisch-ungarischen Korps entrissen westlich Grabowiec dem Feinde nach siebenmaligem S t u r- m c einen wichtigen Stützpunkt, drangen in die gegnerische H a u p t st e l l u n g ein nnd fingen 3500 Mann. Bei Sokal drangen österreichisch-ungarische Truppen über den Bug vor und fingen ebenfalls 3000 Mann. Wir stürmten ferner Kostrzyn und besetzten R a d o m. Die Russen wurden durch deutsche Truppen von den Höhen zwischen Pilazckowize und Kranostaw hinuntergeworfen und beide Orte gestürmt. Ein frisch in den Kampf geworfenes sibirische s Armeekorps konnte die Niederlage nicht a b w e n d c n. Es wurde geschlagen. Generaloberst von Woyrsch schlug mit seinen Landwehr- und Reservetruppen das Moskauer Grenadierkorps. Der Feind trat den Rückzug hinter den Ilzanka-Abschnitt südlich von Zwolen an. Aber auch aus diese^^Mwg warf ihn Generaloberst o. Woyrsch. Alle Gegcnj^I eiligst herangeführter russischer Reserven wurden avg^mesen. Die Truppen folgen dem Feinde auf den Ferse:,. Kavallerie erreichte bereits die Bahn R ad o m - I w aw g o r o d. Die Russen haben eine schwere Niederlage erlitten. Die deutschen Truv; ’n und das unter Befehl des Feldmarschalleutnants v.^rz stehende Korps haben allein vom 16. bis 18. Juli 16.250 Gefangene gemacht und 23 Maschinengewehres beulet. Nach gefundenen schriftlichen Befehlen war die feindliche Heeresleitung entschlossen, ohne jede Ri-ksicht auf Verluste die nun von uns eroberten Stellungen bis zum Aeußersteu zu halten. Bei den Kämpfen au der Ilzankastellung fielen weitere 5000 Gefangene in deutsche Hände. In Ostgalizicn tleb die Lage im allgemeinen unverändert. Nur abwärts Zaleszczyki wählte der Gegner unsere Dnjestrfront abermals zum Ziele hartnäckiger Angriffe. Die Russen rückten in sieben bis acht Gliedern vor; das erste war scheinbar unbewaffnet und erhob, als wollte es sich ergeben, die Hände. Der feindliche Angriff brach in unserem Fei' . unter fuvdjtbarcn Verlusten zusammen. Selbstverständl ch wurden, wie es in Hinkunft unter ähnlichen Verhältnissen immer geschehen wird, auch die anscheinend unbewofsneten Angreifer beschossen. Die furchtbare Zange gegen die Russen. Berlin, 20. Juli. Die „Vossische Zeitung" meldet aus Zürich: Im „Berner Bund" bespricht Steege- mann die riesenhaften l utschen und österreichisch-ungarischen Operationen in Russisch-Polen. Bereits ist Brest - Litowsk zu'russischen Operationszentrum gelvorden. Wa r i ck o/nM u r n o ch ri n gefährd - r P o st err. V o n N n und S de ü i st e:n^> furchtbare Z a n g e^gegen die Russen angesetzt. Die russische Niederlage am Dnjestr. Budapest, 20. Juli. „A Nap" rneldet alls Czer- nowitz: An den letzten Kämpfen am Dnjestr hatten ich die Russen an seinem linken Ufer sehr stark ver- chanzt. Die österreichisch-ungarische Artillerie griff jedoch diese russischen Positionen von drei Seiten an, s v daß der russische R ü ck z u g u n d u r ch f ii h r - bar war und die Russen vernichtet wurden. Niederlage der Italiener bei Görz. Neue heftige Angriffe abgewiesen. Wien, 19. Juli. Amtlich wird vcrlautbart: Im G ö r z i s ch e n begannen gestern frühi große Kämpfe. Zeitlich früh eröffnete die italienische Artillerie aller Kaliber gegen den Rand des Plateaus von D ob erd o und den Görzer Brückenkopf das Feuer. Dieses steigerte sich mittags zur größten Heftigkeit. Sodann schritt sehr st a r k e Infanterie zum Angriff auf den ganzen Plateaurand. In hartnäckigen, nachts über andauernden, vielfach zum Handgemenge führenden Kämpfen gelang es unseren Truppen, die Italiener, die stellenweise unsere vordersten Gräben erreichten, allenthalben zurück zu werfen. Unsere Mörser brachten fünf schwere Batterien zum Schweigen. Heute morgens entbrannte der Kampf aufs n e u e. Vereinzelte feindliche Vorstöße gegen den Görzer Brückenkopf wurden gleichfalls ab gewiesen. Auch »m mittler e-n Isonzo, im Krn gebiet und an der Kärntner Grenze entfalteten die Italiener eine lebhafte Artillerietätigkeit, die teilweise auch nachts anhielt. Im Tiroler Grenzgebiet wurde der Angriff mehrerer Bataillone gegen unsere Höhenstcllungen auf dem Eisenreichkamm, der Pfannespitze und der Filmoor- höhe, nordöstlich des Kreuzbergsattels, abgeschlagen. In der Gegend von Schluderbach räumte eine eigene schwache Abteilung ihre vorgeschobene Stellung. In Südtirol dauern die Geschützkämpfe fort. Besonderes Lob gebührt auch den braven Besatzungen unserer Grenzforts, die in diesen Bollwerken jedem Feuer heldenmütig standhalten. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabcs: v. Höfer, Feldmarschalleutnant. Wien, 20. Juli. Amtlich wird verlantbart: Die Schlacht im Gör'zischeu dauert fort. Die italienischen Angriffe, die sich nun mit großer Heftigkeit auch gegen den Görzer Brückenkopf richteten, hatten am gestrigen Tage und in der Nacht auf den heutigen wieder kein Ergebnis. Nach starker bis Mittag währender Beschießung des Brückenkopfes durch die feindliche Artillerie ging die italienische 11. Infanterie-Division mit betrunkenen Truppen zum Angriff gegen den Abschnitt von Podgora vor. Der Feind drang stellenweise in unsere Deckungen ein, wurde aber wieder hinausgeworfcn. Nach neuerlicher Artillerievorbereitung erfolgte um 4 Uhr nncfp mittags ein zweiter Angriff, der um 8 Uhr abends gleichfalls abgeschlagen war. Um den Rand des Plateaus von Doberdo wird erbittert weitergedämpft. (Gestern nachmittags schlug tapfere ungarische Landwehr einen starken A n g r i f f g e g e n i h r e Stelln n g c n bei Sbrauffina zurück. Auch drei iveitcre Massenangrifse der Italiener brachen hier zusammen. Ebenso scheiterten alle gegen ben südwestlichen Platcaurand von Polazzo, Redipuglia nnd Vermigliano her geführten Vorstöße sowie ein Angriff auf den Monte Cosich, nördlich Monsalcone. Der in seine Deckungen zurück flutende Feind erlitt überall s ch iv e r e V e r l u st e. Die Artilleriekämpse am mittleren Isonzo, im K r n- gcbiete lind an der Kärntener Grenze halten an. Irn Raume südlich des Krn wurden zwei h e f t i g e A n= griffe der Alpini abgeschlagen. In den bereits erwähnten Gefechten in der Krcuz- bcrggegend verloren die Italiener ü b e r 200 M a n n an Toten nnd etwa das Doppelte an V c r in ii n= beten. Demgegenüber beträgt dort unser Gesamtverlust 42 Mann. Die Stellung siidlich Schluderbach wurde von unseren Truppen wieder z u r iickg e w o n n e n. Ein neuerlicher Eingriff schwächerer italienischer Kräfte auf den C^o l d i La n a mißlang wie alle früheren. Der Slellvenreter des &jcjs de^ Geücralstabes . v. Höfer, Feldmarschalleutnant. Der italienische Kreuzer „Giuseppe Garibaldi" vernichtet. Wien, 18. Juli. Amtlich wird vcrlautbart: „18. Juli 1915, mittags. Eines unserer Unterseeboote hat l-eute morgens südlich von Ragusa den italienischen Kreuzer „Giuseppe Garibaldi" torpediert und versenkt. Der Kreuzer sank in 15 Minuten. Flottenkommando." Wien, 19. Juli Amtlich mirb gemeldet: Gestern früh erschienen vor Ragusa V e c ch i a und Gravosa zusammen acht italienische Kreuzer und zwölf Torpedoboote und eröffneten das Feuer gegen die Bahn, gegen den Bahnhof Gravosa, einige Ortschaften und gegen die Höhe bei Ragusa Vecchia. Sie gaben insgesamt etwa 1000 Schüsse ab. Es wurden einige Privatgebäude leicht beschädigt. Menscheuverluste sind nicht zu beklagen. Auch Verwundete gab es nicht. Um 5 Uhr 45 Minuten früh erfolgte die bereits gemeldete T o r p e d i e r u n g des Kreuzers „Giuseppe G a r i b a l d i," worauf das italienische G e s ch w a- d e r eilends unsere K ü st e n g c w ä s s e r verließ. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes: v. Höfer, Feldmarschalleutnant. Ein Schmerzensschrei wird ganz Italien durchzittern, wenn es die Wahrheit erfährt. Ein Panzerkreuzer, dessen Vorgeschichte und Namen symbolisch für die jetzige Schicksalsstunde Italiens sind, wurde in den Grund gebohrt, zehn Tage nach der „Amalfi"! „Giuseppe Garibaldi" war ein schönes schlankes Schiff der zweitgrößten Krenzerklasse der italienischen Flotte. Das 105 Meter lange Fahrzeug hatte 7350 Tonnen Wasserverdrängung und trug 30 Geschütze. 1899 vom Stapel gelaufen, wurde es 1902 in die Flotte eingestellt. Das Schiff hatte 600 Mann Besatzung. Acht Wochen Krieg und schon hat die italienische Flotte folgende Verlustliste aufzumeisen: Torpedobootzerstörer „Turbine" am 24. Mai, Marinelustschiff „Citta di Ferrara" am 1. Juni, ein Unterseeboot am 26. Juni, ein Torpedoboot am 5. Juli, der 1O.4OO-Tonnen-Kreuzer „Amalfi" am 7. Juli, der 7350-Tonnen-Kreuzer „Giuseppe Garibaldi" am 18. Juli. ........................ Diesen Verlusten gegenüber kann sich die italienische Marine noch nicht auf einen einzigen Erfolg berufen. Sehr schwer wiegt übrigens auch das rein militärische Moment: Die italienische Marine ist nicht so stark, um öftere derartige Verluste ohne Verlust der zahlen-

„Sichrer Zeitung* ven 22. Juli 1915. Nr. £8. eeitc 2.S'teyr, Donnerstag, mäßige n Ueberlegenheit ertragen zu können. Zugleich offenbart sich in der so erfolgreichen Agilität der öster- reichisch-rsimarischen Flotte ein solches moralisches Ueber- gewicht, das; selbst der bisherige zahlenmäßige Vorsprung der italiensschen Flotte nur mehr als ein schwacher Schutz erscheint; wird auch dieser noch hinwegge'spült, dann ist die Katastrophe unvermeidlich. Schwere Mißerfolge der Italiener in den Aolonien. Eine Niederlage in Libyen. — 18. Juli. Die Italiener haben in ihren Kolonialkämpfen AI iß erfolge zu verzeichnen. Auf Umwegen ist jetzt aus verläßlicher Quelle die Nachricht cingetroffen, daß die Italiener a m 28. Mai in Libyen an der Syrte eine schwere Niederlage erlitten haben. Sie verloren einen Oberst, 40 Offiziere, 2500 Mann cui Toten, ferner 12 Geschütze und drei Maschinengewehre. In Erythräa droht ein Aufstand. Ein General Statthalter in Galizien. Eine kaiserliche Ernennung. Seine k. und k. Apostolische Majestät haben nachstehendes Allerhöchstes Handschreiben allergnädigst zu erlassen geruht: Lieber Dr. von Korytowski l In Anbetracht meines Ihnen kundgegebenen E n t- schlusses, aus Anlaß der durch die Kriegslage bedingten außerordentlichen Verhältnisse an die Spitze der politischen Verwaltung Meines Königreiches Galizien eine militärische Persönlikeit als Statthalter zu berufen, haben Sie Mir die Bitte um Enthebung vom Amte unterbreitet. Indem Ich dieser Bitte in Gnaden willfahre, gedenke Ich mit warmer Empfindung der Verdienste, die Sie sich, wie in Ihrem früheren verantwortungsvollen Wirkungskreise, so auch seither auf dem zuletzt inncge- habten Posten erworben haben. Pflichttreu und mit unermüdlichem Eifer auf das Wohl beider das Laud bewohnenden Bolksftämme bedacht, haben Sie, jederzeit Ihre volle Kraft einsetzend, das einträchtige Zusammenleben derselben zu fördern getrachtet und das diesem Ziele zuvörderst dienende schwierige Werk der Landtags- wahlrefvrm 511 erfolgreichem Abschlüsse gebracht. Seit Anbruch der ernsten Zeiten des uns aufgezwungenen K ieges haben Sie sich mit voller Hingebung der Aufgabe gewid'net, die Kriegführung zu unterstützen, und nmren ^ ■ eifrig bestrebt, der Vekwlker^ng des schwer hcin.aesuchten Königreiches, dein Meine hilfsbereite lan- desväterliche Fürsorge gesichert bleibt, mit Rat und Tat bcizustchcn. Fiir diese sehr ersprießliche, aufopferungsvolle Tätigkeit sage Ich Ihnen Meinen herzlichsten Dank und behalte Mir Ihre Wiederverwcildung im Dienste vor. Wien, am 19. Juli 1915. Franz Joseph m. p. Hein 0 ld m. p. Seine k. und k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 19. Juli d. I. den Präsidenten des Obersten Militärgerichtshofes, General der Infanterie Geheimen Rat Hermann v. Colard, zum Statthalter im Königreiche Galizien und Lodomerien mit dem Großherzogium Krakau allergnädigst zu ernennen geruht. 5) e i n 0 l d m. p. Der neue Statthalter General v. Colard ist 1857 in Stanislau geboren, diente 26 Jahre als Offizier in Galizien und war 1911 Festungs-Kommandant von Przemysl. __________ ZenfationeKe Rede des schwedischen Ministerpräsidenten. „Wir rechnen mit allen Eventualitäten." Stockholm, 18. Juli. In Gegenwart des Ministers des Aeußern empfing Ministerpräsident 5) a m m ar 2 k- jöld eine Abordnung, welche die von dem allgemeinen schwedischen Friedenskongreß in Varberg angenommenen Beschlußanträge überreichte. Hiebei erklärte der Ministerpräsident: In Uebereinstimmung mit den abgegebenen Neutralitätserklärungen sowie mit den verschiedentlich vom König ausgegangenen unzweideutigen Kundgebungen ist es unser heißer Wunsch, den Frieden zu bewahren, ist es unsere Pflicht, mit allen Kräften hiefür zu wirken. Aber wir rechnen auch mit Eventualitäten, wo die Aufrechterhaltung des Friedens trotz aller Bemühungen für Schweden nicht mehr möglich wäre. Welches diese Eventualitäten in diesen: Weltkriege sind, wäre aus verschiedenen Gesichtspunkten ungeeignet jetzt anzugeben. Gewiß ist, daß er außer dem äußersten Falle einer feindlichen Invasion unseres Landes noch andere Fälle gibt, die als diesen gleichbedeutend in Betracht gezogen werden müßten. Der Ministerpräsident sprach die Hoffnung aus, daß die Neutralitätspolitik in allen Lagern des schwedischen Volkes und bei allen politischen Parteien eine mächtige Stütze finden werde. Er wolle nicht glauben, erklärte Hammarskjöld, daß die schwedischen Friedensfreunde, die kräftig gegen Mißstände austreten, auch gegenüber drohenden ä u ß e r e n M i ß^st ä n d e n/ble nur mit Gewalt abgewendet werden könnten, eine einfache Friedenspolitik empfehlen würden, die darin bestände, alles zu ertragen, ohne etwas für das schwedische Recht und die schwedische Freiheit einzusetzen. Es märe tatsächlich gefährlich, wenn durch eine Empfehlung des Krieges als wünschenswert die Vor-stelluug Wurzel faßte, daß Schweden den Krieg wünsche, aber ß l e i ch gefährlich wäre e s, wenn man auf gewisser Seite die Ueberzeugung be- käme, daß Schweden unter allen Umständen den Frieden wolle und deshalb ohne eigentliche Gesahr nach Belieben behandelt werden könne. Der Ministerpräsident wies auf die besondere Gefahr hin, die sowohl die Kriegs- wie die Friedensagitation mit sich bringen könne, weil beibe Parteien einander zu immer größerer Einseitigkeit^aufhetzten. Dadurch kann, fuhr der Ministerpräsident (3h, die Einigkeit verdunkelt werden, sogar teilweise verschwinden, diese Einigkeit, die doel) hoffentlich im großen und ganzen vorhanden, die mehr als jemals notwendig D. Jetzt ist es nicht an der Zeit, für ex t r e m e*W>MDr i n e n oder Liebling 2 id e en zu k ä m p feWidern es gilt, zufammen- zuhaltcn, um unser Erbe in^lem unvermindert und unverletzt für unsere Nachkommen zu bewahren. Es sei erklärlich, meinte 5) a m m a r^s k j ö l d, daß die schwedischen Friedensfreunde Schwedens Eingreifen zugunsten des allgemeinen Friedens wünschten; aber die S ache sei nicht so einfach, wie mancher vielleicht glaube. Auf internationalem Gebiete^elte in besonders hohem Maße der wenig ermunternde Satz: „Wer sich ungebeten einmischt, erntet Undank." Ä^as noch schlimmer sei — ein Eingreifen zu ungelegener Zeit, in ungeeigneter Weise, nutze nicht nur nicht, sondern'bringe großen, unheilbaren Schaden. _________ England bettelt um Rolland; Rille. Churchills Ratschläge an Holland. Rotterdam, 17. Juli. Dek Londoner Korrespondent des „Rotterdamschen Courant" hatte eine Unterredung mit Churchill über die niederländische Neutralität. Churchill sagte u. a., es sei unmöglich und undenkbar, daß England im Laufe des Krieges sich verleiten lasse, einen Anschlag auf die Neutralität der N jede r l a n d e zu verüben. Churchill fuhr fort, er glaube, die Holländer täten gut, sich bereit zu halten, aber die Gefahr drohe nicht von englischer Seite. Belgien in den Händen der Deutschen würde das Ende der holländischen Unabhängigkeit bedeuten. Ein freies Holland sei unvereinbar mit. einem deutWW^.Antwerpen. > ' Darüber Müßten holländischen Staats^ mäuuer urteilen. M Es bestünde indessen die Möglichkeit unmittelbarer Gesahr, denn Deutschland könnte getrieben werden, Holland anzugreifen. Dasselbe gleiche einem wilden Tiere in einem Käfig, das die Flammen näher und näher kommen sieht und nach links und rechts wahnsinnige Ausfälle macht. Jedenfalls sollten die Niederlande begreifen, daß England, das sich zum Beschützer der bedrängten kleinen Staaten aufgeworfen hat, nicht die unanfechtbaren Rechte anderer kleinen Nationen antasten könnte, ohne sich selbst unmöglich zu machen. Nach diesem Kriege, den die Alliierten zweifellos zu einem siegreichen Ende führen werden, werde die Stellung der kleinen Staaten stärker sein als je zuvor. Der Missetäter, der sich an Belgien vergriffen habe, werde nach der Züchtigung als ein abschreckendes Beispiel dastehen. Wenn einige Leute in Holland die Besorgnisse hegten, daß auf dem Friedenskongresse, wenn die Alliierten die Beute verteilen, den Niederlanden zugemutet würde, Seeländisch-Flandern gegen ein Stück deutschen Gebietes, etwa Ostfriesland, abzutreten, sei zu erwidern, daß die Friedensverhandlungen noch fern und derartige Dinge noch kaum in Erwägung zu ziehen seien. Churchill fuhr fort, es. würde dein Wesen Englands und seiner Sache vollkommen widersprechen, ein Land wie die Niederlande schlecht zu behandeln, mit Drohungen oder mit Gewalt jetzt oder später unter irgend welchem Vor- wande und Umstände zu irgend etwas zwingen zu wollen. Die Alliierten müßten siegen, die Welt stehe ihnen offen. Die Alliierten könnten sich erholen und verstärken, so oft es nötig sei. Wenn sie nicht in diesem Jahre siegten, dann im nächsten. Unser Volk, sagte Churchill, ist zäh und ausdauernd, mit jedem Monat ivächst unsere Entschlossenheit und Macht. Der Rekrutenzufluß' dauert an. Wir kannten sie nicht so schnell bewaffnen wie sie herzuströmten. Nun werden die industriellen Hilfsmittel des Landes organisiert und die Erzeugung von Munition wird ungeheuer sein. Unsere Flotte wird immer stärker werden. Auch die Italiener tun mit, auch sind noch andere Nationen frisch und werden ihrem Beispiele folgen. Es ist nicht befremdend, daß England nicht am ersten Tage so stark war wie Deutschland, das sich 40 Jahre vorbereitete. Wir mußten die militärischen Vorbereitungen erst mühsam treffen und zum Teil erst aus dem Stegreife schaffen. Streife der amerikanischen Munitionsarbeiter. Drohender Stillstand aller Kriegslieferungsfabriken. London, 19. Juli. Das Reutersche Bureau meldet aus Bridgeport (Connecticut): Die Verhandlungen wegen Verhütung des Ausstandes in den Remington-Werken find gescheitert. , Die Arbeiterführer erklärten, daß die Maschinisten die Arbeit Dienstag mittags einstellen werden. Innerhalb einer Woche werden die Re mington- Werke und die Anlagen der anderen Gesellschaften, die mit Kriegslieserungen beschäftigt sind, st i l l st e h e n. Essen a. d. Ruhr, 20. Juli. Laut einer Genfer Meldung des „Essener Generalanzeigers" bvcictstct die Pariser Ausgabe des „New-Pork Herald" aus New-Pork: Dryan forderte in einer seiner letzten Agitationsreden in Washington die Arbeiter auf, dem Kriege durch eine allgemeine Verweigerung der Muniti 0 nserzeugung in den Vereinigten Staaten ein Ende zu machen. ' „New-Pork Herald" hält eine vo rübergehende Beschränkung der Munitionserzeugung für sehr wahrscheinlich, da die Deutschen nnd die Iren eine große Propaganda für diesen Plan Bryans aufgenommen haben. In den Waffenfabriken von Bridgeport streike n bereits an 8000 Arbeiter, in den Waffenfabriken in Connecticut an 3000 Arbeiter. Die bekannten großen Remington-Munitionsfabriken zeigen an, daß sie den Betrieb vorläufig nicht ivieder anfnehmen können. Musterung der 43- bis 56 jährigen. Dom 29. Juli bis 30. September. Die Musterung der in den Jahren 1865 bis einschließlich 1872, ferner auch der seinerzeit vorzeitig aus der Landsturmpflicht ausgeschiedeuen 1873 und 1874 geborenen Landsturmpfttchtigen wird in der Zeit vom 29. Juli bis zum 30. September 1915 durchgeführt werden. Für die Zuständigkeit bet der Musterung ist die Gemeinde maßgebend, in tueldjer sich der einzelne Musterungspflichtige zufolge seines Aufenthaltes seinerzeit zur Verzeichnung melden mußte. Abgesehen von den in der bezüglichen Einberufungs-Kund- machung für die Musterung festgesetzten Ausnahmen, ivelche u. a. namentliche die Aerzte (Doktoren der Medizin), ferner die 1872 Geborenen vom Landsturmdicnstc gültig enthobenen Gedienten betreffen, sind zmn Erscheinen bei der Musterung alle jene, und zivar sowohl Gediente als auch NIchtgcdiente, verpflichtet, welche sich nach den Bestimmungen der die Meldung für die Landsturmverzeichnung regelnden Kundmachung L zu dieser Verzeichnung zu melden hatten. Die Einberufung der bei der Musterung geeignet Befundenen zwecks Dienstleistung wird fiir einen späteren Z e i t- p u n k t erfolgen. Landsturmpflichtigen, welche die nach dem Wehrgesetze für die Begünstigung des Einjährigen - P r ä s e n z d i e n st e s festgesetzte wisscnschastliche Befähigung entweder seinerzeit bei der Stellung nachgewiesen haben oder vielmehr bei der Musterung nachweisen, wird die« Bemi^igung muh Tragen des Einjährig- FreiwilligenHlbzelchens während ihrci^ Landhurmdienstl^stung er- « teilt werden. Hiebci kommt es nicht darauf an, wann diese wissenschaftliche Befähigung erworben worden ist, da es sich um Wehrpflichtige handelt, die nach den bisherigen Bcstiimnungen ihre Landsturinpflicht bereits beendet hatten und nunmehr infolge der Novelle zum Landstlirmgesetze neuerlich landsturmpflichtig geworden sind, bei denen also gewissermaßen eine ganz neue Epoche i h r c s W e h r p f l i ch t v e r h ä l t n i s s e s beginnt, wird die Begünstigung des Einjährig-Freiwilligen-Abzeichens auch jenen zuerkannt ivcrden, welche, sofern sie die ivissenschaftlichc Befähigung im Sinne des Wehrgezetzes nachweisen können, seinerzeit Ersatzrescrvistcn waren. Im Hinblicke auf die in Betracht kommenden höheren Altersklassen wird ferner diesmal auch auf jene Wehrpflichtigen besondere Rücksicht genommen werden, welche zwar die nach dem Wchrgesetzc fiir die Begünstigung des Einjährigen-Präsenzdienstes geforderte volle wissenschaftliche Befähigung n^i ch t nachweisen können, bei denen sich aber zufolge ihrer persönlichen L e ist u n g e n und Qualitäten und ihrer Stellung im L e- b e n ein über den Durchschnitt hinausgehender, allenfalls auto- didaktifch angccigncter Bildlingsgrad verinuten läßt. Diese Wehrpflichtigen werden zu den gewöhnlichen Kaserncn- (Lager)-Arbeiten nicht verwendet ivcrden und es kann ihnen auch, soweit es der Dienst zuläßt, gestattet ivcrden, außerhalb der Kasernen zu wohnen. Sie werden durch ein eigenes Abzeichen kenntlich gemacht sein. Mit diesem Abzeichen sind jedoch nur die erwähnten Begünstigungen verbunden, keinesfalls begründet es einen Anspruch allf Ausbildung in besonderen Abteilungen oder zu bestimmten Chargen usiv. Um die Zuerkennung der in Rede stehenden Berechtigung wird bei der Unterabteilung, zu welcher der Betreffende zugetcilt ist, also erst nach der seinerzeiti- gen Einrückung, anzusuchen sein. In gleicher Weise ivie die in Betracht kommenden Landsturinpflichtigen werden auch die b 0 s n i s ch - h e r z e g 0 w i n i- s ch e n D i e n st p f l i ch t i g e n der erwähnten Geburtsjahrgänge, welche sich in Oesterreich aufhalten, herangczogen. Diese haben sich zur Musterung bei dem k. u. k. Ergänzungsbezirkskommando ihres Aufenthaltsortes einzufinden. Die näheren Beftiinmungen hierüber find gleichfalls in der Einberufungskundmachung für die gegenständliche Musterung enthalten. Pakeiverkehr zu? Mmee im Felde. Achtung! Wie amtlich gemeldet lvird, mirb ber am 21. Mai 1915 eingestellte W a r e n p ä ck ch e n v e r k e h r zur Armee im Felde, um den vielfachen Wünschen der Bevölkerung nach Tunlichkeit entgegenzukommen, mit 22. Inli d. I. iv i e d e r a u f g e n 0 m m e 11, und zwar zunächst zu deu Feldpostämtern: 9 10 11 14 16 34 39 45 46 51 53 55 61 69 76 78 81 85 88 91 93 95 99 106 109 113 119 129 136 145 149 151 168 169 170 176 186 187 188 189 191 215 216 217 218 219 220 251 254 300 301 302 303 304 305 306 307 308 309 310 311 312 313 314 315 316 317 318 319 320 321 322 323 324 325 326 600 601 602 603 604 605 606 607 608 609 610 611 612 613 614 615 630 Sarajewo. Hiebei lvird erwartet, daß die Bevölkerung die folgenden Bestimmungen genauest beobachtet:

Nr. 58.Steyr, Donnerstag, „Steyrer Zeitungden 22. Juli 1915.___________Seite 3 1. Das Höchstgewicht von 350 Grainm für eine Sendung darf nicht überschritten werden. 2. Die Versendung von leicht verderblichen E s; - waren, wie nicht trockener Würste, Speck und dergleichen, und von leicht c n t z ü n d l i ch e n Gegenständen wie Militärpatroncn, Zündhölzchen (Reib- oder Streichhölzchen, Wachsstrcichhölzchen usw.), Benrzinseucrzeugen, Benzin oder anderer entflammbarer Flüssigkeiten ist verboten. 3. Warenprobensendungen an die Armee im Felde müssen in einer dem Feldtransport entsprechenden, vollkommen sicheren Weise verpackt sein. Die Versendung von Flüssigkeiten in Wellpappeverpackung ist nicht zulässig. Die Pvstbediensteten haben einerseits den Auftrag, die genaueste Einhaltung dieser Vorschriften durch Ueber- prüfungen festzustellen und jede den Dersendungsbcdin- gungen nicht vollkommen entsprechende Sendung dem Absender zuriickzustellen (wenn derselbe nicht mit Sicherheit ermittelt werden kann, an die nächstgelcgcnen Spitäler zur Verteilung an verwundete oder kranke Militärpersonen zu übergcben). Anderseits sind diese Stellen verhalten, in allen Fragen, die sich auf die Versendung von Warenproben zur Armee im Felde beziehen, der Bevölkerung bereitwilligst Aufklärung zu erteilen. Kriele vsy nO Wü km. (Eigenberichte der „Sichrer Zeitung".) Waldneukirchen, 16. Juli. (Beerdigung.) Gestern fand hier das Begräbnis des Herrn Gendarmeriewachtmeisters Franz Paradeiser statt. 17 seiner Kollegen mit ihrem Herrn Leutnant aus Linz an der Spitze gaben ihm in Paradeuniform das letzte Geleite; vier von ihnen trugen ihn zum Grabe. Auch die Gemeindc- vertretungen von Waldnenkirchen und Adlwang erwiesen ihm die letzte Ehre. Da er in Galizicn einige Zeit am Kriege teilgenommen hatte, wurden beirn Begräbnisse 3 Böllerschüsse abgegeben. R. I. P. Windischgarsten, 19. Juli. (Verschiedenes.) Herr Johann Dorrer erhielt gestern 30 gefangene Russen zur Arbeit in seiner Säge und Oekonomie. Der genannte Besitzer des Seebachhofes in Seebach 18 besorgt für das Militär-Aerar die Holzlieferungen zu GefangenenlagerBauten. — Beim Brande des Stummerbauerngutes in Edlbach leistete die am „Puderbauerngute" befindliche militärische Abteilung tätige Hilfe. Pießling. 19. Juli. (Ein Unglück kommt selten allein.) Dies trifft bei der Familie des .Herrn Fgnaz Ebner, Wirt „Zur Gradau" in Pießling Nr. 7, zu. Der Wirt selbst wusste sich infolge Blutvergiftung einer Operation unterziehen. Sein Knecht geriet unter ein Ochsengefährte, während ein Dienstmädchen unvorsichtigerweise in eine Sense lief und in den Fuß gemäht wurde. Zu allen drei Fällen leistete Herr Dr. Heinrich Fanzus aus Windischgarsten erste ärztliche .Hilfe, dessen bekannter unermüdlicher Tätigkeit und Fürsorge es zu danken ist, das; Herr Ebner außer Lebensgefahr ist und bei den beiden schwerverletzten Personen Heilungsfortschritte zu verzeichnen sind. Peuerbach, 14. Juli. (Diamantenes Priester- j u b i l ä u m.) Sonntag den 8. August wird Peuerbach ein Fest feiern, wie es seit Gründung der Psarre im Jahre 1211 noch nie da ivar. Der hochw. Diözesansenior, Sr. Heiligkeit Ehrenkämmerer, Ehrenkanonikus, Kon- sistorialrat, Ritter des Franz-Fosef-Ordens, Dechant und Pfarrer Franz Schmid von Peuerbach wird sein sech- zigjähriges Priesterjubiläum festlich begehen. Der Jubilar Wunte Wildev. Fünf Soldntensöhne beim Begräbnis der Mutter. Aus Arad wird berichtet: Vorgestern fanb das Leichenbegängnis der verstorbenen Bindermeisterin D. Gärtner statt. 3um Begräbnis der schlichten .Handwerkersgattin waren fünf Söhne, die alle Militärdienst leisten, zum Teil von den fernen vchlachtsclderu erschienen. Der sechste Sohn der Verblichenen befindet sich an der italienischen Front und konnte dein Leichenbegängnis der Mutter nicht beiwohnen. Einführung eines neuen Dolksnahrungsmittels in Berlin. Berlin, 19. Fuli. Der Magistrat der Berliner Vorstadt Schöneberg wird demnächst durch Vermittlung des städtischen Secfischmarktes probeweise ein neues Nahrungsmittel an die minderbemittelte Bcvöl- kerung abgeben. Es handelt sich um eine „Vollkost" genannte Mischung von Maisgries, getrockneten Gemüsen, Dörrfleisch, Nudeln, Fleisch ex - trakt. Das Gericht ist so ausgiebig, daß die einzelne, einen starken Esser völlig sättigende P 0 r t i 0 n sich auf weniger als zehn Pfennig stellt, obwohl sie nach den vorliegenden Analysen den Nährwert eines vollständigen bürgerlichen Mittagessens erreicht. Die Berliner städtische Deputation für Schulspeisung nimmt zurzeit Versuche vor, die „Vollkost" zur Speisung bedürftiger Schulkinder zu verwenden. Fn Württemberg wird das neue Nahrungsmittel bereits von zahlreichen Gemeinden für die Zwecke der Armenverwaltung der Volks- speifehallen usw. benutzt. Das Rätsel der geheimnisvollen Gasse. Aus O l m ü tz wird unterm 18. ds. gemeldet: Das „Mährische Tagblatt" erhält von militärischer Seite das Material einer 'Korrespondenz aus sibirischer Gefangenschaft, das in mehr als einer Beziehung hochinteressant ist. Auf fünf Korrespondenzkarten eines nach dem heldenmütigen' Falle Przemysls in rusische Gefangenschaft geratenen Offiziers war als Gaffenbezeichnung des betreffenden Olist am 5. Juni 1829 in Seitenstetten geboren, steht somit im 87. Lebensjahre, wurde am 29. Juli 1855 zum Priester geweiht, wirkte durch drei Jahre als Kooperator in Königswiesen, durch 30 Fahre als Kooperator, Provisor, Pfarrer und Dechant in Untcrweißenbach und ist seit 27 Fahren noch immer in geistiger und körperlicher Frische als Dechant und Pfarrer in Peuerbach tätig. Schmid ist bereits 55 Fahre aktiver Pfarrer und 30 Jahre Dechant und wurde wiederholt von kirchlichen und weltlichen Behörden ausgezeichnet. In seiner Lebenszeit regierten sechs Päpste und sechs Diözesanbischöfe. Roch von Bischof Gregorius Thomas ins Priestcrfeminar ausgenommen, geleitete er fünf Bischöfe zu Grabe. Die Festpredigt wird Hochw. Pater Roman Kurzmann, S. F., Minister in Innsbruck', früher Missionär in Bosnien und Dompredigcr in Agram, halten. Dessen Eltern, Kaufleute in Unterweißenbach, hatte der Fubilar in der Brautlehre, segnete in der Pfarrkirche zu Arbesbach, Nicderöstcrreich, den 50jährigen Ehebund seiner Groß- eltern und brächte den kleinen Roman, seinen Schüler, zum Studieren. Anläßlich des Krieges wird die Festfeier nur kirchlich begangsn-und werden keine speziellen Einladungen ausgegeben. In Friedenszeit hätten wenigstens 50 geladene Priester den greisen, allbeliebten, hochgeschätzten Primizianten zum Altare geleitet und wäre das seltene Jubiläum ein Abglanz des im Fuli 1909 hier stattgefundenen eucharistischen Kongresses geworden, an dem 140 Priester teilgenommen haben und wobei an einem Tage 63 hl. Messen zelebriert wurden. Hargelsberg, 19. Fuli. (Hausverkauf.) Zum größten Bedauern kam vor einigen Tagen ein hiesiges Bauernhaus, das Nußbichlergut in Angersbcrg, unter den Hammer. Noch unangenehmer ist, daß ein gewerbsmäßiger Güterhändler der Käufer zu sein scheint. Wie man hört, soll der Kaufpreis bloß 26.000 Kr. sein. Am meisten zu bedauern ist der sehr alte, arbeitsame Bauer dieses Hauses, der eine Notlage in seinen alten Tagen wahrlich nicht verdient hat. Kremsmüuster, 20. Juli. (Ein Opfer des Kric- g e s.) Laut cingetroffener Meldung ist der in Kremsmünster wohlbekannte Johann Thannesberger aus Kematen am 7. Mai als Opfer des Krieges gestorben. Thannesberger war ein netter, braver Bursche von 27 Fahren. Freudigen Herzens ist er dem Rufe des Kaisers nachgekommen. Kremsmiinster, 20. Fuli. (Gewitter.) Das Gewitter, welches vorigen Samstag zwischen 5 und 6 Uhr abends jenseits des Schachers mit Hagelschlag, begleitet von einem orkanartigen Sturm, niederging, hat hier durch den Orkan an den Obstkulturen vielen Schaden angerichtet. Die stärksten Bäume wurden entwurzelt, dicke Aeste herabgcrissen, die Weizcnmandeln zerstreut. Aber dies alles ist nur ein schwaches Bild von den Verwüstungen, welche das Unwetter eine Stunde weiter nördlich angerichtet, hat. Dort 1"«-^ die noch auf dem Felde befindliche Ernte, wie Weisen, Gerste und Hafer, total vernichtet. Felder und Bäume bieten einen traurigen Anblick. Da und dort hat der Sturmwind .Häusern das Dach samt bem Dachstnhl genommen. Auch die Schutzhütte bei der Haltestelle Oberhart fiel dem Orkan zum Opfer. Das Unwetter kam von Steinhaus und zog über Sipbachzcll abwärts. Die jetzige Generation der betroffenen Gegenden hat noch nie ein solches Unwetter erlebt. Sierninghofen, 20. Fuli. (5) o ch z c i t.) Am 25. ds. werden Herr Fosef Huber, Fleischhauer in Sierninghofen, und Frl. Lcopoldinc Seitz, Fabriksarbeiterstochter, in der Pfarrkirche 511 Sierning getraut. Den im hiesigen Orte sehr geachteten Brautleuten folgen die besten Glückwünsche aller für die ganze Zukunft. Sierninghofen, 20. Fuli. (Todesfall.) Sonntags verschied nach Empfang der hl. Sterbesakramente Frau mützer Vorortes „Nadolmen drz ulice" (zu deutsch: Halt's über das Feuer-Gasse) angegeben. Als die Karten erwärmt wurden, konnte man unter den mit gewöhnlicher Tinte geschriebenen Mitteilungen folgende Nachrichten, die mit präparierter Tinte geschrieben waren, ablesen: 1. Karte. Transport 3 50 Offiziere, 2000 Mann, dauerte 21 Tage in ungereinigten Vichwaggons. Betreten der Bahnrestauration war verboten. Verpflegung fast keine. Einige Mann an Hunger gestorben. Zwei Mann irrsinnig geworden. Alle Offiziersabzeichen (Sterne, Dekorationen, Goldborten) abgenommen. — 2. Karte. Pewrosk: Be- quartierung in einer khirkilinischen Festung. Hartes Lager auf Holzpritschen. Zwei Etagen, in der oberen 53 Grad Celsius gemessen, nicht einmal Stroh als Unterlage. 400 Ossiziere in einem Raume. Folge ist viel Fieber und Kopfleiden. Aerztliche Behandlung sehr schlecht, keine Medikamente. Kommandant von über 400 Offiziere ein Fähnrich und sekante Unteroffiziere..........sehr. ... groß. Ausgang keiner. — 3. Karte. Mannschastsunter- bringung im Zelt nicht schlecht. Verpflegung miserabel. Sterblichkeit sehr groß. Bitte dies dem Kriegsministerium bekanntzugeben. So ergeht es fast allen Przemyslern, wir sind aber geduldig und gerne, denn wir sind des Sieges... — 4. Karte. Die einzige Freude und Trost ist der gute Fortgang unserer Operationen. Grüßt alle lieben Öesterreicher. Die Gefangenen in Przemysl. — 5. Karte. Wir sind in Turkestan, wir ertragen alles leicht, denn wir wissen, daß wir siegen, und das ist unser Trost. — Der Absender der Karten ist eine äußerst vertrauenswürdige Persönlichkeit und der Nationalität nach Tscheche. Kein Mischmehl mehr — in Ungarn. Das ungarische Amtsblatt veröffentlicht eine Ministerialverordnung, wonach die früheren Verfügungen, daß Weizen- und Roggenmehl nur gemischt in den Verkehr gebracht werden kann, außer Kraft gesetzt werden. Reduzierung derSlaa.'sgehalte iuFrankreich. Gen s, 14. Fuli. Das Blatt „Tribuna" meldet aus Paris: Fm Finanzausschuß teilte der Finanzminister mit, die ReSraiijjioka Edtberger, Hausbesitzersgattin in Sierning- hosen Nr. 2. Sie stand im 49. Lebensjahre. Eine heftige Lungenentzündung hat sie ali^u früh hinwcggerafft. Eine brave Hausmutter und edle Gattin ging 'in ihr aus unserer Mitte. Gott gebe ihr die ewige'Ruhe und tröste die trauernden Verwandten. Das Leichenbegängnis fand Dienstag unter ehrender Beteiligung zahlreicher Verwandter und Nachbarn statt. Waldneukircl)en, 20. Juli. (Russen v 1 s Fei darb e i t e r.) Am letzten Sonntag kamen 60 Russen aus dem Gefangenenlager in Wegscheid unter mtlitärtscher Bedeckung hier an. Die Gemeinde hatte darum angesucht, um zur Herelnbringung der Ernte einen Ersatz für die in den Krieg eingeritckten Arbeitskräfte zu erhalten. Die Russen wurden zunächst für eine Rächt in dem neucrbauten ersten Stock des Armenhauses untergebracht. Wer hätte je gedacht, daß Kriegsgefangene, Leute aus dem fernen Rußland, als erste diese Räume bewohnen und darin schlafen sollten? Doch schon am Morgen des folgende» Tages wurden sie unter die Bauernhänser der hiesigen Gemeinde verteilt. Reuhofen a. d. Krems, 20. Juli. (E i n b r » ch s d i e b st a h t.) Am Donnerstag den 15. ds. hat zwischen 2 und 3 Uhr nachmittags ein Dieb die Gelegenheit, wo alle Leute auf dem Felde waren, bcniitzt, um dem Besitzer des Schimplgutes in Guglbcrg Andrcas Altinger einen Besuch abzustattcn. Das Ergebnis war ein ganz zufriedenstellendes, da er mit beiläufig 1000 Kr. in Geld und Gcldeswert die Weiterreise antretcn konnte. Der Gendarmerie, die sofort oon dem unliebsamen Ereignis verständigt wurde, gelang es ohne Polizeihund, den Dieb am nächsten Tage in Rcttingsdorf zu ergreifen. Das gestohlene Gut wurde zum größten Teile zustande gebracht. Reuhofen a. d. Krems, 20. Juli. (Das U n g e w i t t c r), welches sich vergangenen Samstag gegen 6 Uhr abends, von Westen kommend, über unsere Gegend entlud, hat auch hier großen Schaden angerichtet. Das Obst liegt wie Im Herbste am Boden. Viele abgebrochene Aeste und Bäume sieht man in den Gärten. 2(ud) in den Waldungen wurden viele Bäume entwurzelt oder in der Mitte abgebrochen. Dem Hagel fielen auch mancf)c Fensterscheiben zum Opfer. In der Ortschaft Guglbcrg, wo der Hagel dichter fiel, wurde in den Weizen- und Haferfeldern das Getreide so ausgeschlagcn, daß die Leute einen bedeutenden Schaden haben. Das Korn war zum Gliick schon unter Dach. Enns, 19. Funi. (A n k u n f t von Verwundete ».) Am Sonntag den 18. ds. nach 12 Uhr mittags traf in der Station Enns der Spitalzug Rr. 26 (Heiinntsstation Linz) mit Verwundeten ein. Er brächte über 200 verwundete Soldaten aller Ovationen. Darunter befinden sich über 60 Schwcrvcrwundete. Die leichter Verwundeten kamen in das RcscrvcspNal Volksschule, die anderen in die Dragoner- und in die Lerchcntalerkascrne. Den Transport besorgte die Sanitätsabteilung des „Roten Kreuzes", die Fcucriochr Enns und Pflegemannfchaft aus den Spitälern. Da auch diesmal gciriigend Transportinittcl zur Verfügung standen, war der Transport in die Spitäler bis halb 2 Uhr beendet. Die Verwundeten kämpften gegen die Russen und machten die siegreiche Offensive durch Galizicn mit. Ruch ihrer Verwundung waren sie durch drei Wochen in den Spitälern in Iägerndorf mrtergcbracht, woselbst sie am Samstag gegen lt Uhr mittags abfuhrcn. In den ersten drei Waggons befanden sich auch 107 Russen, welche verwundet in österreichische Gefangenschaft fielen- dieselben wurden nach Linz transportiert. Der letzte Verwu'ndetentransport traf in Enns am 20. Mai ein. Enns, 19. Iuli. (R c a l v e r ft e i g e r u n g.) Bei der am Samstag den 17. Iuli nachmittags 4 Uhr in Angersberg, Gemeinde Hargelsberg, stattgefundenen Versteigerung des Ruß- bichlergutes Nr. 1-1 in Angersberg samt ledigem Grund „Ruß- bichlerwiese" wurde dasselbe dein Georg Linecker, Privaten aus Kematen a. d. Krems, um den Betrag von 25.000 Kr. zugcschla- gen. Der Schätzwert des Rußbichlergutes betrug 35.000 Kr., der des ledigen Grundes 2000 Kr. Enns, 19. Iuli. (G c w i t t c r.) Am Samstag den 17. ds. nach 6 Uhr abends brach ein heftiges Gewitter los, welches von starkem Sturm begleitet ivar. Es fetzte wolkenbruchartiger Regen ein, der alsbald die Straßen der Stadt in Bäche verwandelte. Auch Hagclfchloßen fielen in Massen. In der Nähe von Enns schlug ein Blitz in einen Birnbaum ein. Den Korn- und Weizenmandeln wurde durch den Sturm arg zugcsctzt; bei einem Bauern nächst Moos wurden allein bei -1000 Mandeln niedergeworsen. gierung habe beschlossen, der Kammer vorzuschlagen, vom 1. August angefangen die den Betrag von 10.000 Franken übersteigenden Staatsgehalte um die Hälfte, die Gehalte zwischen 8000 und 10.000 Franken um ein Drittel für die Kriegszeit zu kürzen. Das Ende der Maisbrotzeit. Wir lesen in den Blättern: Die Zeit, in der das Maisbrot, eine der unangenehmst empfundenen Erzeugnisse, die uns der Krieg beschert hat, wieder verschwinden wird, ist nicht mehr fern. Nur noch wenige Wochen wird dieses Gebäck mit seiner Neigung, in Brösel zu zerfallen und Verdauungsbeschwerden zu verursachen, zum Verkaufe gelangen. Mitte August dürfte die Aera des Maisbrotes über- standen sein und dann werden die Bäcker zum Brotb a ck e n wieder reines K 0 r n m e h l verwenden können. Auch Weizenmehl wird zur Vermischung mit Roggenmehl für Koch zwecke zum Verkaufe gelangen. Die Ernährung wird daher bald wieder eine wesentliche Verbesserung und Erleichterung erfahren. Das Verbot zur Herstellung von Kleingebäck dürfte wahrscheinlich nicht aufgehoben werden, infolgedessen wird das Publikum auch nach der Einbringung der neuen Ernte auf Kaisersemmeln, Kipfeln und Baunzerln verzichten müssen, dafür dürfte es aber dann wieder seinen weißen Kriegs wecken zum Kaffee erhalten. Die Kriegsgefangenen in Serbien. Genf, 14. Fuli. Das serbische Kriegsministerium errichtete in Nisch ein amtliches Auskunftsbureau für Kriegsgefangene. Lieb' Vaterland magst ruhig sein.... Aus Innsbruck, 15. ds., wird gemeldet: Dieser Tage sind im Krankenhause in Bozen drei Frauen von Zwillingsknaben genesen. Alle sechs Knaben sind frisch und munter. Die Männer der drei jungen Frauen, welche sämtliche im Felde stehen, werden sicherlich ob dieser freudigen Ereignisse nicht wenig überrascht sein. Fn Sistrans waren die drei Heuer bisher vorgekommenen Geburten Zwil- lingsZeburten.'»

Seite 4. ____________________„Stirer Zeitung"_________ den 82. Juli 1V1Ä Nr. 58. Sierning, 20. Juli. (Begräbnis.) In sehr großer Anzahl beteiligten sich die Ortsbewohner von Sierning am Montag an dem schönet! Leichenbegängnis der Frau Maria Kaspar, die ain 17. ds. während des Ave-Maria- Läntens um 4 Uhr ihre Seele dem Sä^pfer zurückgab. Räch langem, aber recht geduldig ertragenem Leiden ist He im 79. Lebensjahre von uns gegangen. In ganz Sierning war die Verstorbene geachtet- war sie ja zeitlebens eine überaus gute, fleißige und tüchtige Frau gclvesen. Als gute Mutter fand sie während ihres jahrelangen Leidens bei ihrer Tockster, Frl. Maria Kaspar, eine treue, aufopfernde Pflege. Gott lohue ihr alles Leid und alles Gute und tröste die Hinterbliebenen! Sierning, 20. Juli. (Leichenbegängnis.) Am Montag wurde vom Krankenhause aus der 62 Jahre alte Leopold Pohmeier zu Grade getragen. Zahlreiche Verwandte und Freurlde gaben ihm, das letzte Geleite. Der Verstorbene war ein stiller, fleißiger Arbeiter, zuletzt iu Letten beschäftigt, wo er bei allen Kollegen beliebt und geachtet war. Durch den Empfang der hl. Sterbesakramente wohl vorbereitet, ging er nach heftigem Leiden zu Gott, der ihm sicherlich alte Mühe lohnen wird. Sierning, 20. Juli. (Kr i e g s t r a u u n g.) Sonntag vormittags hatten wir wieder eine Kriegstrauung in unserer Pfarrkirche. Frl. Antonia Balazin aus Velcscvec in Kroatien und Herr Augustin Iausnik, Reservist bei der Gebirgsartillerie, derzeit in Sierning, reichten sich die Hände zum Bunde fürs Leben. Möge ihnen viel Glück beschieden sein! Sierning, 20. Juli. (Todesfall.) Am Montag früh starb im hiesigen Krankenhause Ferdinand Scha- chingcr, zuletzt Knecht beim Saifinger in Hausleitheu. Der im 62. Lebensjahre Verstorbene war ein fleißiger, ruhiger Arbeiter, bei Vorgesetzten und Gleichgestellten gleich beliebt. Er ruhe im Frieden I Micheldorf, 19. Juli. (K r i e g s g e s a n g e n.) Heute erhielt Frau Moßhammer, Gasthausbesitzerin, die erste Nachricht von ihrem Manne, der in Astrachan kriegsge- fangen ist. Die Karte ist datiert vom 22. April- unter dem 24. April 1915 schrieb er auch seinem Bruder Herrn Georg Moßhammer in Leonstein- die Karten brauchten also volle drei Monate hieher. Kirchdorf, 21. Juli. (Der kathol Arbeitcr- v e r e i n) hält am Sonntag den 25. ds. um 10 Uhr vormittags in Stöcklers Gasthof seine Halbjahrs-Versamm- lung- bei derselben wird Hochw. Herr Professor Doktor Pater Alois Wiesinger die Erlebnisse seiner französischen Gefangenschaft schildern. Seitenstetten, 21. Juli. (Ein erfreuliches Le- beuszeichen.) Seit Februar hatte mau von Herrn Leopold Mayerhofer, Geschäftsführer bei Frau Gastwirtin Schadauer, der mit so vielen aus unserer Gegend in der Festung Przemysl eingeschlossen war, keine Nachricht und er galt für verschollen. Wie groß war dieser Tage die Freude, als von ihm eine Karte einlangte! Dieser zufolge ist er gegenwärtig in Kasulinsk am Aralsee im Gebiete Turkestan, Asien. Möge der unter dem Namen „Schadauer Poldl" allgemein bekannte und beliebte, tüchtige Bäcker wieder wohlbehalten in seine Heimat zurückkehren! Losenstein, 21. Juli. (Brand.) Heute, bald nach Mitternacht, wurden die Bewohner Losensteins durch Feueralarm aus dein Schlafe geweckt. Es bräunte das Herrschaftsgut „Zeckerthof" des Herrn Barons v. Vogelsang zmn Teile nieder. Der Stall und die Scheune sowie der Dachstuhl des Schloßturmes fielen dem Brande znm Opfer. Es verbrannte auch eine Knh und ein junges Pferd. Brandursache unbekannt. Die Wehren von Loseustein, Lausa und die Fabriksfeuerwehr erschienen sofort am Brand platze. Losenstein, 21. Juli. (Trauung.) Heute findet in ! Uuter-Eggeuthal, Bezirk Bozen in Tirol, die Trauung des k. k. Gendarmeric-Vizewachtmeisters Herrn Julius Chihak, eines Sohnes des hiesigen Seilermeisters Wcnzl Chihak, mit Frl. Antonia Straßmayr, Köchin in Losen- stein, statt. Viel Glück dem Brautpaare! Weyer, 18. Juli. (Brand.) Gestern um halb6Uhr abends kam in dem Herrn Karl Schönthaler gehörigen und von den Eheleuten Johann und Aloisia Schnabl bewohnten Anwesen in Rappolt Nr. 8, Gemeinde Weyer- Land, im Stall ein Feuer zum Ausbruche, welches durch den Dachboden so rasch um sich griff, daß sowohl der Stalltrakt wie der Hausstock nebst Schupfen u. Scheune, welche Objekte durchaus mit Stroh und Brettern gedeckt waren, vollständig eingeäschert wurden. Menschenleben war durch den Brand keines gefährdet, ebenso erlitt der Viehstand keinen Schaden, da sich sämtliches Vieh auf der Weide befindet. Den genannten Inwohnern vcr- brannten aber Einrichtungsgegenstände im Werte von mehreren .Hundert Kronen. Der Brandschade am Hause wird auf 15.000 Kr. geschätzt, während die Versicherung nur 12.000 Kr. beträgt. Kurz vor Ausbruch des Feuers hatte sich der 10jährige Knabe der Aloisia Schnabl im Stalle aufgehalten und kam mit dem Rufe: „Es brennt!" | Zn seiner Mutter gelaufeu. Das Feuer hatte bereits eiueu so großen Umfang angenommen, daß es nicht mehr gelöscht werden konnte. Die Entstehungsursache ist unbekannt. Garsten, 20. Juli. (Vorn Felde der Ehre.) Mit lebhaftem Bedauern müssen wir heute melden, daß der schreckliche Krieg, ivie eben bekannt wird, aus un- screr Pfarre nicht weniger als 5 Opfer gefordert: den Sohn des Herrn Bäckermeisters Jakob Binder, Heinrich, der beim Infanterieregimente Nr. 91 diente, nnd den Fleischhauerssohn Franz Schittengruber. Der erstere fand den Heldentod am 6. März, der zweite am 9. ds. Weiteren | privaten, noch nicht amtlichen Nachrichten zufolge sollen der frühere Strafhausverwalter Ott, der Gefangenauf- scher Swoboda und David Mayr, Sohn vom Besitzer I I des Mayrgutes zu Werk lug, ebenfalls den Heldentod gestunden haben. Den Familien der Genannten wendet sich allgemeine, tröstende Teilnahme zu. Garsten, 19. Juli. (Trauung. — Verlobung.) Gestern um halb 11 Uhr wurde in der hiesigen PfarrKirche getraut Josef Oeller, Fabriksarbeiter, Kraxental 9^.- 24 wohnhaft, mit Theres Palmetshofer, 5)ilfsavlwi- i terin in der Gummifabrik. — Ferner gedenken in uäch- l fter Zeit den Bund der Ehe zu schließen: Rupcrt Schroll, Waffenfabriksarbeiter, mit Elise Zöhrer, Gastnnrtstochtcr in Kraxental Nr. 4,- Peter Wöhrcr, Hausbesitzer in Lahrndorf Nr. 45, mit Theresia Eisenberger, Fabriks- avbeiterswitwe in Aschach a. d. Steyr- Reservenrann Matthias Bendik, Korporal bei der 1. Komp. des Land- wehrregimcntes 97r. 29, mit Theresia Berncrt, Witive und Gummifabriksarbeiterin, wohnhaft Kroxcntol Nr. 8. Allen die besten Segenswünsche für die Zukunft! Haidershsfen, 20. Juli. (Trauergottesdien st.) Moniag um 10 Uhr vormittags ivurde in unserer PfarrKirche ein hl. Requiem mit Libera gehalten für den am Felde der Ehre verstorbenew-Herrn Lambert Karlsberger, Schloßgärtner mi Dorf a. d. Enns, Feldwebel im Land- fturmbataillon Nr. 32. Dem Trauergottesdienfte wohnten bei die greifen Eltern des Gefallenen, die Witwe und die Verwandten, Baronesse Imhoff und Nachbarn von Dorf an der Enns. Er ruht nun, fern der Heimat, tiefbetrauert von seinen Lieben, auf dem Militärfricdhofe zu Luka- wica-Wyzna bei Stryj in Galizien. Sein Andenken bleibt in Ehren bei allen, die ihn kannten und schätzten. | Seitenstetten, 21. Juli. (Heldentv d.) Abermals hat der Kriegertod unter ehemaligen Schülern unserer Anstalt Ernte gehalten. Franz Forstrciter, cand. phil., | Kadettaspirant im k. u. k. Infanterieregiment Nr. 49, hat in treuer Pflichterfüllung am 26. Juni, als er seinen Zug zum Sturme gegen russische Stellungen anführte, bei Gliniany den Tod gefunden. Der junge 23jährige Mann, welcher hier im Jahre 1911 maturierte, berechtigte zu den besten Hoffnungen. Ein tüchtiger Student, war er auch ein treuer, eifriger Katholik und machte aus seiner Ueberzeugung nie ein Hehl. Bei verschiedenen Anlässen trat er in seinem Heimatsorte Zwettl des öfteren bei katholischen Veranstaltungen als Redner auf, um für die gute Sache eine Lanze cinzulegen. Möge der Herr die guten Eltern des so früh Dahingeschiedenen, von dem ein Bruder bereits in russischer Kriegsgefangeuschaft sich befindet, über den Verlust ihres braven Sohnes trösten! — Am südlichen Kriegsschauplatze fiel am 5. Juli Rudolf Freiherr v. Mitis, stud. mont. und Einjährig-Freiwilliger, im 19. Lebensjahre. Der Jüngling, den bereits die Tapferkeitsmedaille schmückte, besuchte hier die Vorbe- reituugsklasse und das Untergymnasium. Mit Dankbarkeit gedachte er stets der Anstalt, an der er, wie er vor kurzem schrieb, so schone Jahre verlebte. Ehre den Andenken solcher Heldensöhne Stores Vaterlandes! _ St. Peter i. d. Au, 20. Juli. (Vv m Felde der Ehre.) In den letzten Schlachten gegen Rußland ist Ioh. Mayerhofer, Maurerssohn von Markt St. Peter in der Au, gefallen. Sein Vorgesetzter Offizier schrieb es den Eltern. Ein bisher unbestätigtes Gerücht mil( wissen, daß auch Franz Landlinger, früher vor dem Einrücken Kutscher beim Herrn Grafen Segur, im Kainpfe gegen Rußland gefallen sei. Am 31. Dezember 1914 starb im Feldspitale Nr. 7/XI der Neserveinfanterist, Titular-Ee- freiter des 81. Infanterieregimentes Alois Schenkermair von Dorf Seitenstetten, geboren im Jahre 1887. Llm 23. März 1915 starb im Epidemiespital zu Kaschau der Infanterist Johann Marksteiner, Wirtschastsbesitzer zu Oberfreiaigen Nr. 44 in Biberbach. Am 16. Mai 1915 fiel in der Schlacht bei Opatow der Infanterist Franz I Auer, Bauersfohu von Biberbach. St. Peter i. d. Au, 20. Juli. (Todesfälle.) Am 16. ds. starb Frau Theresia Sieger, Besitzerin zu Pams- leiten in Dorf St. Peter. Am Sonntag vormittag wurde sie beerdigt. — Am gleichen Tage starb der 83 Jahre alte Ausnehmer Alois Kiehberger am Senftlgute Nr. 6 in Hartlmühl, Gemeinde Weistrach. Sierninghofen, 20. Juli. (Todesfall.) Sonntag den 18. ds. fand das Leichenbegängnis des Herrn Karl Hörwertner, led. Fabriksarbeiters in Letten, wohnhaft in Sierninghofen, ivelcher ani 16. ds. nach langem und schmerzvollem Leiden, versehen mit den hl. Sterbesakra- Steyr gestorben ist, statt. Hörwertner erfreute sich bei menten, im 24. Lebensjahre im städt. Krankenhause in allen, die ihn kannten, großer Beliebtheit. Er ruhe im Frieden! Wiudischgavfteu, 15. Juli. (Eisenbahn - P er- sonaleS.) Befördert wurden im Gehalt-BorrücknngSwege im Status der Unlerbeamten die Stationsmcister: Franz Ho- molka, B-St.-A. Dirnbach-Stoder: Rudolf Herz, B.-St.-A. Roßlciten; Willibald Krejci, B.-St.-A. Spital a. P., und Johann Konischer, B.-St.-A. Windisch-Garsten. — Nach Frcquenticrung mehrerer Spitäler ist Dragoner Josef Herzog, Z'chsohn vom Zotelsbergergute in Edlbach Nr. 55, rekon- valeSzent beim 4. Drag.-Reg., 5. ESk. in Wels. Der Genannte erhielt am nördlichen Kriegsschauplatze eine schwere Shrapnellschußverlctzung am Rücken und je einen Schuß in den linken Oberschenkel und Achsel. ; Spital, 21. Juli. (Todesfall.) Heute, Mittwoch, 4 Uhr früh, starb Herr Jsidor Sulzbacher, Bindcrmeister und Hausbesitzer in Spital, nach längerer Krankheit, versehen mit den heil. Sterbesakramenten. Das Leichenbegängnis wird voraussichtlich Freitag um 10 Uhr vormittags stattfimden. Enns, 20. Juli. (B e s i tz w e ch s c l.) Das Neustiftcrhaus Nr. 60 in Unterreintal, Enghagcncrstraße Nr. 23, des Anton .Hahn, ging durch Kauf in den Besitz des Pferdeunterhändlers Franz Foisncr in Enns samt Fährnisse nin den Kaufschilling । von 5000 Kr. über. Lokalnachrichien. Steyr, 22. Juli. Willigen. Am Montag den 26. und Mittwoch den 28. ds. findet in der Stadtpfarrkirche eine Primiz statt. Der Einzug in die Kirche erfolgt jedesmal etwas vor 9 Uhr, hierauf Predigt, Primizamt, Primizsegen. Nachmittags 3 Uhr hl. Segen. Am Montag primtziert Hochw. Herr Martin Kühberger, am Mittwoch Hochwürden Herr Josef Gerl. Die Primizprcdigt hält am Montag Hochw. Herr Spiritual Razenberger, am Mittwoch Hochw. H<rr Katechet Kurz wer »hart aus Linz. Volksbewegung in Steyr. Im II. Quartal 1915 gab es im Gebiete der Stadtpfarre: 29 Geburten (19 Knaben, 10 Mädchen), 12 Trauungen (7 Ehen wurden durch den Tod gelöst), 34 Sterbefälle (18 männlich, 16 iveiblich, darunter 6 Knaben und 7 Mädchen unter 5 Jahren). — In der Vorstadtpfarre: 35 Geburten (15 Knaben, 20 Mädchen, I totgeboren), 15 Trauungen (24 Ehen wurden durch den Tod getrennt), 81 Sterbefälle (48 männlich, 33 weiblich, darunter 11 Kinder unter 5 Jahren, davon 7 Knaben, 4 Mädchen). Zusammen im Gebiete beider Stadtpfarrcn 64 Geburten, 27 Trauungen und 115 Sterbefälle gegen 63 Gcbur- ten, 62 Trauungen und 110 Sterbefälle in der gleichen Zeit des Vorjahres. Silberne Tapfcrkeitsmedaille. Zugsführer Steiner im Feldhaubitzen-Regiment Nr. 14, E batterie, wurde mit der Silbernen Tapferkeits 2. Klasse ausgezeichnet. Derselbe ist ein Schwie ? des Fachlehrers Herrn Berthold T r o l l m a n n e. k. k. Fachschule und Versuchsanstalt in Steyr. Eisernes Kreuz. Oberleutnant des 11. FHR. Hans Schrangl, ein Sohn des Herrn Sekretärs Schrangl in Steyr, wurde durch Verleihung des Eisernen Kreuzes Ernennung. Zum Leutuaut-Rcchuuugsführer mitrbe ernannt Reserve - Unteroffizier Johann Döberl des l. Regimentes der Tiroler Kaiserjäger, eilt Schwiegersohn des Herrn Spediteurs und Realitäteubesitzers Karl Dom Felde der Ehre. Bor einigen Tagen kam die Nachricht nach Steyr, daß Herr Leopold Stoffel- mayr, Sohn vom hiesigen Kammermayrgute, der zuerst in Russisch-Polen und dann in den Karpathen heldenhaft kämpfte, in russischer Gefaugcuschaft den Tod fürs Vaterland starb. Am Samstag um 9 Uhr vormittags findet für denselben in der Stadtpfarrkirche ein heiliges Requiem statt. Der trauernden Familie Staffclmayr, die den Verlust eines braven Sohnes und Bruders beklagt, wendet sich allgemeine warme Teilnahme zu. — Herr Franz Lunzer, Setzmaschinen-Monteur in Wien, beim Lnndstnrin--Infanterieregtment Nr. 1, Schwiegersohn des Herrn Michael und der Frau Theresia Ortuer, Hausbesitzer in der Bindergasse in Steyr, fand nach Teilung eines Knieschusses den Tod fürs Vaterland infolge eines Kopfschusses. Er wurde am 17. ds. iu Oudowice am nördlichen Kriegsschauplätze mit allen Ehren in einem eigenen Grabe im Schloßpark begraben. Er hinterläßt eine Witive mit zwei unmündigen Kindern. Zu seinem Seelenheil wird am 27. Juli um 9 Uhr vormittags in der Vorstadtpfarrkirche zu St. Michael eine heilige Messe gelesen. Todesfall. Gestern starb hier Herr Ludwig Hacken- söllner, verehelichter Waffensabriksarbeiter im Objekte II, im 30. Lebensjahre. Das Leichenbegängnis des sv jung verstoibencn fleißigen Arbeiters findet morgen, Freitag, um halb 3 Uhr nachmittags vom Hause Haratzmüllerfiraße Nr. 37 aus statt. Der Brief eines Feldkuraten. Aus den Tiroler Bergen, Feldpost Nr. 60 l, schreibt ein hochw. Feldkurat d'.r „Steyrer Zeitung": „ . . . Ich bin gesund und wohl, trotzdem ich schon mehr denn einmal Pulver gerochen. Ich weiß nicht, was etwa unangenehmer ist, das naßkalte Wetter auf 2400 bis 2600 Nieter Höhe oder die schweren italienischen 21- bis 30-Zcntimeter°Granateu; jedenfalls haben bislang über 200 solcher nicht einen Mann in unseren Reihen verletzt. Gott sei Dank! — Man spricht immer mehr von einem neuen Winterfeldzug. Nun wie Gott will, auch Tirol wird durchhalten bis zum letzten Hauch von Mann und Pferd!"... Die Enge Gasse — elektrisch beleuchtet. Gestern abends wurden seitens der hiesigen Elektrizitätswerkc die Arbeiten zur probeweisen elektrischen Beleuchtung der Engen Gasse vollendet und erstrahlte darauf in den Abendstunden die alte Enge zum erstenmale im neuen Glänze des „Elektrischen", waö zu einem lebhaften Korso daselbst Anlaß gab, bis die strahlende Herrlichkeit ein frühes Ende fand und die altgewohnte, bescheidene Gasbeleuchtung wieder in ihre Rechte trat. Es wurden vier iu der Mitte der Straßenbreite schwebende 400kerzige Glühlampen angebracht, welche ein schönes Licht verbreiten. Eine weitere ebensolche Lampe wurde am Roten BrunnenPlatze in Gtcyrdorf angebracht. Oeffentliche Musikschulprüfung. Am Samstag den 24. ds. um halb 4 Uhr nachmittags findet im Kasino die alljährliche öffentliche Prüfung der Musikschüler des hiesigen Musikvereines statt. Hiebet werden die Herren Musiklehrer Zahlmepr und Eipeldauer ihre Violinschüler vorführen. Die Prüfung, welche allgemein zugänglich ist, muß diesmal in Ermanglung eines zur Verfügung stehenden Saales im bescheidenen Rahmen der Glasveranda de abgehalten werden. Wegen Reinigung sämtlicher Amtslokalitäteu im Rathaus^ ain Freitag den 23. ds. wird an diesem Tage nicht amtiert lind muß daher auch jeder Parteienverkehr unterbleiben. 2788 Erledigte Stiftung. Aus der Johann Nutzinger^Zliftung find die Iahresintcreffen per 320 Kr. an verarmte Bürger und Bürgerinnen zu vier gleichen Teilen zu 80 5c.r. zu verteilen. Entsprechend belegte Gesuche sind bis 31. ds. cinzubringen.

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