2 gang durch bis Festhalle, wobei er zweimal von dem ihm kredenzten Schützenwcin trank und zwar, wie er sagte „auf das Wohl der österreichischen Schützen, die ein ächt pjatriotisches Fest gefeiert halten." — Und das war es auch in des Wortes schönster Bedeutung; möge die Erin nerung an diese- schöne Fest, welches die Schützen Oester reichs, unbeirrt durch engherzigen Parteihader, und unbe- . kümmert um Nationalitätengeist, als ein einträchtig Volk von Brüdern in Wien gefeiert, immerdar in Aller Herzen fortleben und gute Früchte tragen zur Freude unseres er habenen Monarchen und zu Nutz und Frrommen unseres Vaterlandes! „Es war eines der schönsten Feste, die Wien gesehen hat. Es thut noth, daß in Oesterreich der Patriotismus erstarke und dazu hat dieses Fest außerordentlich beigetragen. Ich danke Ihnen nochmals und Allen, die zum Gelingen des Festes mitgewirkt," — mit diesen Worten verabschiedete sich der Herr Erzherzog Karl Ludwig, beim Verlassen des Fest platzes, vom Obmann des Central-Comitö's, Dr. Eduard Kopp. Es ist dies derselbe Mann, welchem vom „Alpenbote" in seiner letzten Nummer der Vorwurf der Taktlosigkeit ge macht wurde, weil er es nicht duldete, daß ein jüdischer Richtschütze, ein gewisser Dr. Bachrach, die Rednertribüne des Schützenfestsaales zu Lobhudeleien auf die „Verfassungspartei" mißbrauche. „Wir wollen Niemanden von der verfassungs mäßigen Freiheit und dem Versassungsrecht ausschließen, denn die Verfassung ist ein Gemeingut aller Völker Oesterreichs, und deßhalb beschlossen wir auch vorneherein jede Partei- oder nationale Frage von diesem Feste aus zuschließen" — so erklärte damals, unter großem Beifall der Vorsitzende, Herr Dr. Kopp, und jeder rechtlich denkende Mann wird ihm und dem Comito Dank sagen für diese Anordnung; denn dieser hauptsächlich verdanken wir cS, daß auf dem neutralen Boden des Schützenfestes, ein so herrliches Fest gefeiert werden konnte, — ohne allerlei beklagenSwerthe und nachhaltige Mißtöne. Das Wiener Schützenfest hat übrigens auch einen andern äußerst seltenen Erfolg erzielt — denn obgleich die Gesammtauslagen sich auf nicht weniger als 270.000 st. belaufen, so wird die Schlußrechnung, wie wir hören, erfreulicherweise kein Deftzit ergeben. Der Festplatz war innerhalb der 8 Fest tage im Ganzen von über 200.000 Personen besucht, welche zusammen nicht weniger als 2100 Hektoliter Bier, 600 s Hektoliter Abzugbier und 44.000 Flasche» Schützenwcin konsumirten. Original- Correspondenzen. Linz» 27. Juli. Gestern fand am k. k. Ta u bst u mme n i n st i t u t dahicr die Jahres- und zugleich Schlußprüfung statt. Dieselbe war wie alljährlich von einem sehr zahlreichen und distinguirlen Publikum besucht. Geprüft wur den 95 Zöglinge der Anstalt, welche sich auf 6 Jahrgänge oder Scbulklassen vertheilen. Besonderes Erstaunen erregten die 25 Anfänger, welche nicht blos schön und fertig schrieben, sondern ihre Aufgaben ohne Zeichensprache vom Munde des Lehrers ablasen und laut und scharf artikulirt in der Wortsprache wiedergaben. Die folgenden Abtheilungen zeichneten sich durch entsprechende höhere Ausbildung aus, die besonders im stenografischen Satz- und Periodcubau, im reichen Wissen aus Katechismus und bibl. Geschichte und im fertige» Rechnen in den 4 Spezies, Regeldetrie, Prozent- und Diskoniorechnungcn, sowie in der vollkommenen Vertrautheit mit den neuen Maßen und Gewichten ihre» Ausdruck fand. — Was bei dieser Prüfung ganz besonders interessant und bewun derungswürdig erscheint, ist der Verkehr zwischen Lehrern und Zöglingen in der Wortsprache. Einzelne bringen es in der Sprech- und Abschfcrtigkeit so weit, daß man ganz vergißt, Ta u b st u mme vor sich zu haben. Die Zeichen- und Geberdensprache erscheint Nur noch als Mittel zum Zweck, welcher die möglichst volltominene Wiedergabe des armen Taubstummen an die menschliche Gesellschaft ist. Und diese ist erreicht durch die vorzügliche Bildung des Geistes und Herzens und besonders durch Erlangung des Verkehres mit Andern in unserer Sprache. — Welch unsägliche Mühe muß eS gekostet haben, bis ein solch glänzendes Resultat erzielt werden konnte! Darum alle Ehre und Anerkennung allen Jenen, welche mit wirklich unermüdetem Eifer so Großartiges zu Stande gebracht haben! Linz, 27. Juli. (Promotion.) Wie wir hören, ist der Diöcesa». Priester, der bockwürdig, Herr Philipp Koh out, auf der Wiener Universität zum Doktor der Theologie promovirt worden und gestern anher zurückgekehrt. Wolferu. (Jubelfeier). Am Dienstag den 10. August, am Tage des hl. Laurentius, begehen die im Jahre 1855 geweihten Priester der Diözese Linz ihre 25jährige Jubelfeier dahier, und wir können heute bereits berichte», daß von allen Seiten Alles aufgeboten wird, um die hoch würdigen Jubilantengeziemend zu empfangen. Die Festpredigt wird verututhlich der als Redner rühmlichst bekannte Dom prediger Pillinger aus Linz halten, und auf dem Chöre wird von gediegenen Musikkräflen ein herrliches Tonwerk zur Auf führung gebracht. Folgendentags werden die seitlichen Exeguien für die bereits verstorbene» Collegen abgehalten, und dann gemeinsam nach Steyr gefahren behufs photographischer Gruppen-Aufnahme in dem mit Recht bestens renommirte» Salon des Herr» Bichler. Bodinggrabeu» 26. Juli. Heute, am St. Annatage, als dem Ramensfeste der gnädigen Frau Gräfin Anna Lainberg, wurde in der mit Alpenrosen lieblich geschmückten Capelle, iu der nächsten Nähe des gräflichen Jagdschlosses gelegen, eine hl. Messe für das Wohl der hochgräflichen Familie gelesen. Dem Gottesdienste wohnten die beiden Herren Oberförster, Kalab und Jungmaier, und sämmtliche dienstfreien Förster und Jäger bei. Eine kleine Anzahl wackerer Sänger, die sich von Molln aus angeschlossen hatte, sang während der hl. Messe, welche der Herr Pfarrer der Patronatspfarre Grünburg celebrirte, in wahrhaft erhebender Weise das „Hier liegt vor Deiner Majestät." Moll«, 26. Juli. Ein Unglück kommt selten allein. Wie wahr dies Sprichwort ist, haben wir heute wieder erfahren. Vor vierzehn Tage» brannten die zwei Pichlbauernbäuser in der Ziemeck, hiesiger Pfarre, nieder, — und heute traf den Abbrändler, den unteren Pichlbauern, ein neuer harter Schlag: es verunglückte ihm sein Weib. Sie fiel von dem mit Korn beladenen Wagen so unglücklich herab, daß fie sich da» Genick brach und in kurzer Zeit verschied. Leider konnte sie nicht mehr mit den hl. Sterbesakramenten versehen werden. Daß der von diesem Doppelunglück getroffene Pichlbauer, Karl Klausner, tief angegriffen ist, läßt fich denken. VomJnnkreis, 25. Juli. (Ertrunken.) Am 17. d. M. Abend« badete nächst der Stiegmüller-Wehre bei Alt he im, der beim Draxlbauer zu Mosham, Pfarre Aein berg, bedienstete, 34 Jahre alte Michael Halter nebst demDienstbuben und zwei anderen Hausgenoffen. Er hatte gleich den Uebriqen da» Wasser bereits wieder verlasse», als er auf den unglücklichen Einfall gerieth, noch einmal hineinzugehen und zwar mit dem Dienstbuben, „um mit ihm ordentlich unterzutauchen, weil er sich davor gar zu sehr fürchtet," wie Haller scherzweise meinte. Leider ward aus diesem Scherze bitterer Ernst, denn Haller fand, obgleich des Schwimmens kundig, in den trügerischen Wellen, wo er vielleicht plötzlich vom Krampse erfaßt oder sonstwie am rechtzeitigen Emportauchen ge hindert wurde, seinen Tod, während der Dienstbube nur mit genauer Noth noch gerettet «erden konnte. Wie«. (Ernennung.) Manche Leser der „Steyrer Zeitung", insbesondere die konservativen Abgeordneten au» Oberösterreich, dürste es intcressire», daß der hochw. Herr Dr. Bal u ssi, Reich»rathsabgeordneter und Professor der Moral in Görz, zum insulirten Dompropst daselbst ernannt wurde. Aus dem Rathhanssaale In Steyr. Steyr, am 23. Juli 1880. Der heutigen Gemcinderaths - Sitzung, welche unter Vorsitz des Herrn Bürgermeisters Poin tu er — zufolge der noch andauernden Restaurirung des Rathhaussaales — im Saale des Gewerbe-Vereine« stattfand, wohnten mit Ausnahme von drei Herren, die ihr Ausbleiben entschuldigt hatten, sämmtliche Gemeindcräthe bei. Der Tagesordnung gemäß wurde Folgende« beschlossen: Herr Josef Eber, Hau«- und Kaffeeschank-Besitzer (Psarrgasse) wird auf sein Ansuchen, gegen Erlag der Taxe, in den Gemeindeverband der Stadt Steyr ausgenommen. — Die gegenwärtige Verpachtung der vier städtische» Gesälle (um 14.652 st. jährlich) gebt mit Ende dieses JabreS zu Ende. Zur Abgabe eines GutachtenS darüber, ob künftig j andere Pachtbedingnisse aufzustellen sind, wurde ein Comite, bestehend au« den Obmännern der Recht«-, Finanz- und Bausectivn, sowie dem Herrn Gemeindesecretär, unter Vorsitz des Herrn Bürgermeister«, gewählt. Dieses Comite hat auch Über einen Antrag deS Herrn Franz Werndl in Unterhimmel auf Ermäßigung der Mautbgebübr in Aichet, bei gleich zeitiger Abtretung seines Mauthreüite« von der Brücke beim Kalkofen in Aichet an die Gemeinde, Bericht zu erstatte». — Die Vorarbeiten für die Wirderaufseyung des Kreuzes aus den Spitalthuriu habe» ergeben, daß (zufolge der Nachlässigkeit der Arbeiter, welche fptticrje» nach Entfernung des Kreuzes die dadurch entstandene Oeffnung zun> schließen versäumten) die Schadhaftigkeit de« ThurmdacheS eine bedeutend größere ist, als anfänglich angenommen wurde. Der »ene Kostenvoranschlag, welcher fich aus 800 fl. (wovon 473 fl. 76 kr. Zimmermannarbeit, 308 fl. Kupferschiedarbeit und 1847 st. 24 kr. Schlosserarbeit) be lauft, wurde genehmigt und gleichzeitig beschlossen, auch das schadhafte Mauerwerk auf der Wetterseite deS Thurmes ausbessern zu lassen. Bor dem Feste wird letzteres jedoch kaum noch geschehen können, so wenig als die ebenfalls beschlossene Restaurirung der Bürgerspilalsroute gegen die Steyr. — Zur besseren Besichtigung des Festzuges des »nisormirten Bürgerkorps wird die Ausstellung von Tribüne» aus Risiko von Privatunternehmern bewilligt. Die zu erhebende Platzgebübr wird der Cafle de« Festzugs - Comite'« überlassen. Eine commissionelle Begehung wird die Plätze bestimmen, wo diese, uiiter Ueberwachung des städtischen Bauamtes zu erbat>e»de» Tribüne» aufgestellt werde» dürfen. — Die Liefern »g von Sau in rinnen für 4 städtische Gebäude wurde Herr» Carl Holderer al» Wenigstfvrdcrnden um 558 fl. 68 kr. übertragen. — Das Anerbiete» der hiesigen Gassabriks-Direction, die drer neuen Laternen an der Bahnhosstraße kostenfrei auszustellen, fall« dieselben künftig wie die übrigen regelmäßig brennen, wird zur befrie digenden Kenntniß genommen. — Die Berathung über vorzunehmende, nothwekidige Umbaute» zum Kostenvoranschlage von 274 fl. i>» städt. Gefangen Hause (wo der Platz sehr beschränkt ist — im Juni befanden fich über 170 Häftlinge daselbst) wurde vorläufig vertagt, da die hiesigen Bauhandwerkcr ohnehin zur Zeit mit Arbeiten für das Fest überhäuft find. — Für sofortige Ausbesserung des Kugelpflasters vor den Häusern Nr. 40, 42 und 44 am Stadtplatz wurde der Betrag von 90 fl. ge- »ehmigt. — Die Ausstellung eines Pissoirs am oberen Stadtplatz, um dem össenllichen Aergerniß bezüglich der Verunreinigung der Eisengasse möglichst ein Ende zu mache», wurde der Baufectiou überlassen. (Herr G.-R. Wickhoff macht Hiebei aus die sehr praktischen und billigen Pissoirs aufmerksam, die er in Trieft gesehen hat.) — Die zwei erledigten Simon Zachhuber'sche» Bllrgerpfründen (monatlich je 5 fl. 7'/, kr.) wurde» auf gemeinschaftlichen Vorschlag der städt. Armen - Commission und de« hoch«. Stadtpsarramtes dem vormaligen Kaufnianne Josef Bauer u»d dem Schneider Lanzendorfer verlieben. — Die erledigte Leopold Pachcr'sche Pfründe von täglich 17'/, kr. erhält unter 6 Bewerbern Josesa HintenauS. Hiermit war die Tagesordnung erledigt — e» folgte jedoch »och „Allerlei": G.-R. Anton v. Jäger stellt den Antrag, die Bezeichnung de» Hvchwasser-StandeS am Hause des Herrn Ludwig Werndl in Zwischenbrllcken wieder anzubringen. (Wird „möglichst" veranlaßt.) — G.-R. Hollub verlangt die Au«arbeitung einer Jnstrnction betreff« des Betriebe« der Wasserleitung, da letzterer Manches zu wünsche» übrig läßt. <Die nöthigen Erhebungen werden veranlaßt.) — G R. Haller bringt Klagen vor wegen allzustrengen polizeilichen Abschaffens der Milchwägelchen in Steyrdorf. — G.-R. Leopold (5über befürwortet eine Sammlung für die Abgebrannten von König-wiesen. (Vorerst wird abgewartet, ob keine Sammlung für diese Unglücklichen von der Statt halterei angeordnet wirb.) — G.-R. Ploberger rügt zum Schlüsse de» „Unfug des allzu häufigen Pöllerichicßens vom Dachsberg in frühester Morgenstunde". (Herr Bürgermeister stellte diesbezügliche Abhilfe i» AuSsicht.) — Tages - Nachrichten. Steyr, am 29. Juli 1880. Firmung. Der hochwürdigste Herr Bischof wird am 5. August in Herzogsdorf, am 8. in der Stadtpfarrc zu Wels und am 9. i» Wallern das hl. Sacrament der Fir mung spenden, canonische Bisitatio» vornehmen und die Religionsprüfung halten. Kreuzes - Weihe. Am Samstag den 31. Juli, Vor mittags halb 10 Uhr, findet am Michaelerplatz die kirchliche Weihe des Kreuzes für den Spitalthurm und sodann die Kreuz - Aufsetzung statt. Zum Svvjä'hrige« Jubiläum des Bürgereorps. Unserem wackeren Bürgcrkorps dürfte der Abend des ver flossenen Montags noch sehr lange in der schönsten Erinne rung bleiben. An diesem Abend war große Uebung auf dem Föhrenschacherlfelde außerhalb Aichet, und da bekannt geword-n war, daß auch die sämmtlichen Theilnehmer am historischen Festzuge bei diesen Exercitien sich betheiligen, hatte sich ein großer Theil der hiesigen Bevölkerung daselbst eingefunden. Gegen 7 Uhr Abends ließ der Commandant, Herr Bichler, eine Pause in den Uebungen machen, und alsbald entwickelte sich in dem, von Jedermann der großen Hitze wegen auf gesuchten Wäldchen, ein förmliches Volksfest. Während die gutgeschulte Musikkapelle des Bürgercorps heitere Weisen ertönen ließ, hörte man plötzlich gegen die nahe Straße zu stürmisches Hochrufen, daselbst war nämlich Herr GeneratDircctor Josef Werndl in stattlicher Wagenreihe mit etwa 50 Offizieren der k. k. Armee - Schützenschule angelangt, welche Nachmittags die Waffenfabrik in Letten besucht hatte». Freudigst Überrascht durch die ihm gewordene großartige Ovation, stieg Herr Werndl, als die Hochrufe gar keilt Ende nehmen wollten, mit seinen Gästen endlich aus, und betrat dann unter dem Jubel aller Anwesenden, den improvisirtei, „Volksfestplatz". Sichtlich gerührt dtlrch diese Beweise der Liebe und Anhänglichkeit seiner Mitbürger ergriff Herr Werndl, nachdem die Musik eine Pause gemacht hatte, das Wort, um erstlich seine Gäste über das „ächte Steyrer Bürgcrfest. das hier abgehalten wird", aufzuklären, und dann mit von Herzen kommenden Worten für den ehrenden Empfang, der ihm und seinen Gästen durch das Bürgercorps zu Theil geworden, zu danken. Er bemerkte bei dieser Gelegenheit, daß, wenn er sich mehr als früher zurückgezogen habe, man ihm das nicht verübeln dürfe; er sei eben „älter" geworden, aber seine Anhänglich keit an das CorpS sei noch immer vorhanden. Das von Herrn Werndl auf letzteres ausgebrachte Hoch wurde stürmisch bejubelt, ebenso dessen weitere Reden auf Se. Majestät und die anwesenden Vertreter der Armee. In längerer Rede dankte Herr Bichler für das Wohlwollen, das Herr Werndl bei dieser Gelegenheit neuerdings für das Bürgercorps bezeugt habe, betonte, daß das Bürgercorps wie bisher auch künftig immer treu festhalten werde an seiner patriotischen Aufgabe, und brachte schließlich auf den „Vater der Stadt Steyr", Herrn Josef Werndl, der so Vieles schon für seine Vater stadt gethan, ein dreifaches Hoch aus, in das alle Anwesenden freudigst einstimmten. Tiefgerührt hierüber reichte Herr Werndl dem Redner die Hand und versprach mit freudig-ernster lauter Stimme, „daß er immer ein treuer Sohn der Stadt Steyr bleibe» wolle". Unter unbeschreiblichem, nicht endenwollenden Jubel trat hierauf Herr Werndl mit seinen Gästen, die an diesem Bürgerfeste innigen Antheil genommen, die Weiterfahrt in die Stadt an — es war inzwischen dunkel geworden und das weitere Exerzieren war gestört. Herr Bichler ließ antreten und mit klingendem Spiel, begleitet von einer zahllosen Menschenmenge, marschirte das Bürgercorps, hocherfreut über diesen unvergeßlichen „Festabend", nach dem Wieserfeld, wo die Auflösung des ZugS erfolgte. Vom k. k. Stadrschulrath Steyr. Die beiden hiesigen Pfarrämter hatten sich im eigene», wie im Interesse der Eltern schulpflichtiger Kinder an den Stadtschulrath von Steyr mit dem Ansuchen gewendet, es möchte erstens von der Ausstellung der Taufbücher-Extrakte für die schulpflichtigen Kinder in Zukunft abgesehen werden, da ohnehin der Stadt schulrath durch das ebeiifalls von Seite der Pfarrämter ein zuliefernde Verzeichniß der schulpflichtigen Kinder vollständige Kenntniß der fragliche» Kinder besitze, und es möchte ferner abgegangen werden von der Ausstellung eines TaufzeugnisseS für die Schüler bei deren Austritt aus der Schule, da auf diese Weise 3 mal dasselbe geschrieben werden muß, während z. B. bei der Recrutirung ei» einmaliges Ver zeichniß genügt, und sich sonach die den Pfarrämtern erwach sende» Schreibereien ganz unnöthig vermehren. — Der nach stehende Beschluß des k. k. StadtschulratheS hat einige Erleichterung gebracht: I» der Sitzung vom 19. d. M. wurde beschlösse», auf die Vorlage der Verzeichnisse zu verzichten, jedoch aus der Ausfertigung der Taufzeugnisse mit dem Bemerken zu bestehe», daß dieselben in einfacher Formwie bisher aus gestellt werden können, da die Schulleitung nur die Geburts daten und den Namen des Vaters oder dessen Stellvertreters bcnöthigt; ferner an die Pfarrämter das Ersuchen zu stellen, die betreffende» Eltern aufmerksam wachen zu »vollen, daß sie für die sorgfältige Ver»vahru»g der Taufzeugnisse bis zum Schulaustritte ihrer Kinder sorgen sollen, da eine zweite Ausstellung der Tausbuch-Extrakte der gesetzliche» StempclGebühr unterliege. — Bezüglich der Beitragsleistung der. Gemeinden St. Ulrich und Si c r n i n g zu den Schulkosten von Steyr wegen der zu den städtischen Schulen eingeschulten Häuser der genannten Landgeinrinden »vurde beschlossen, bei dein löbl. Geineindeamte zu beantragen, daß vom Schuljahre 1880,81 ab mit den Gemeinden St. Ulrich und Sierning ein für beide Theile für die ersten 5 Jahre unkündbarer, dann aber in jedem nächstfol genden Jahre kündbarer Vertrag abgeschlossen »verde, nach »velchein sich die obzenannten Gemeinde» verpflichten, einen jährlichen Pauschalbetrag von 3 fl. für jedes schulbesuchende Kind zu bezahlen.
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