8 sammelnden Hilfsstellenpersonal verfahren.“25 Nach diesem Angriff wurden im Steyrer Stadtgebiet die Aufschläge von 288 Sprengbomben mittlerer Größe gezählt. Von diesen gingen 215 auf unbebautes Gelände nieder. Die restlichen 73 Bomben zerstörten 21 Wohnhäuser und zwei Wehrmachtsgebäude zur Gänze. Weiters wurden 29 Bauwerke schwer, 19 mittelschwer und 142 leicht beschädigt. 22 Sprengkörper erwiesen sich als Blindgänger. Da die Industrieanlagen in Steyr sehr nahe an den Wohngebieten lagen, fielen einige Sprengkörper auch auf Wohnhäuser. Die Schäden im Stadtgebiet hielten sich am 23.02. aber in Grenzen. Straßenzüge im Stadtteil Ennsdorf erhielten bei diesem Angriff die meisten Bombentreffer, aber auch im Mehlgraben und am Stadtplatz (Abb. 7) wurden Häuser zum Teil schwer in Mitleidenschaft gezogen. Die Zerstörungen an den Fabrikationsanlagen der Steyr-Werke waren gering. Im Hauptwerk (zwei Gebäude schwer und drei mittelschwer beschädigt) wurde der Autobau getroffen, im Wälzlagerwerk (zwei Gebäude schwer und zwei mittelschwer beschädigt) wiesen die Schleiferei, die Halle II und das Verwaltungsgebäude Treffer auf. (Abb. 22) Da das Umspannwerk ebenfalls leichte Schäden erlitten hatte, kam es im Stadtgebiet für einige Tage zu Schwierigkeiten mit der Stromversorgung. Eine Bombe traf Gleisanlagen Richtung St. Valentin, dieser Schaden war schnell behoben. Die Feuerwehr der Stadt Steyr musste acht Brände mittlerer Größe löschen.26 In mehreren Orten der Gaue Ober- und Niederdonau kam es durch abstürzende Maschinen und durch ungezielte Notabwürfen aus beschädigten Flugzeugen zu Zerstörungen und Todesopfern. In Bad Hall wurden sechs Männer getötet und drei Personen leicht verletzt. In Ramingdorf starben zwei Männer, fünf Menschen wurden zum Teil schwer verletzt. Die Flugzeugbesatzungen der 15. US-Luftflotte hatten bei ihrem Einsatz einen hohen Blutzoll zu entrichten. Die Luftschutz-Schadensmeldung führt als „Erfolge der aktiven Abwehr“ den Abschuss von 16 Bombern an. 59 Besatzungsmitglieder der amerikanischen Maschinen gerieten in Gefangenschaft, 42 wurden getötet. Die Angaben über die Zahl der abgeschossenen Flugzeuge decken sich weitgehend mit Nachkriegsrecherchen.27 Ob die Verluste unter den Flugzeugbesatzungen höher als angegeben waren, konnte aber nicht ermittelt werden Auf Seiten der Deutschen Luftwaffe sollen bei diesen Kämpfen sieben Jagdpiloten ihr Leben verloren haben.28 25 „Vorläufiger Bericht über den Einsatz der Stadtverwaltung Steyr bei den Luftangriffen am 23. und 24.02.1944 vom 07.03.1944“ S. 1f; Stadtarchiv Steyr, C/a 1211-1944, 2311-1945 26 vgl. Tabelle: „Die Alarmierung der Freiw. Stadtfeuerwehr Steyr im 2. Weltkrieg“; Archiv der FF der Stadt Steyr 27 vgl. Handelsberger, Anton: „Der Einsatzflughafen Fels/Wagram im Tullnerfeld und die Abwehreinsätze der I. u. II./JG 27 in den Luftschlachten über Österreich vom August 1943 bis August 1944“ Eigenverlag, Dürnrohr 1996, S. 48. Dort werden 17 Maschinen aufgelistet.
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