Sommerhuber Musterbuch

IDIIE Aber wie eine tausendjährige Linde innerhalb schßtzender Burgmauern, KULTUR blüht darin - schon seit dem 14.Jahrhundert - alte Hafnerkunst, auch modernste Formen mit der Grundlage ererbten Wissens füllend. Und die ganze Pracht des Tones und der Glasur macht es offenbar, warum die alte Zunft der Hafner mit keinem Schutzpatron etwas zu tun haben wollte, sondern Gottvater selbst In Ihre Fahne wählte, wie er Adam aus einem Erdenklo6 oder vielmehr aus einemTonhallen formt. Lebendig gebliebene Jahrhunderte wirken in diesem Steyrer Werk Jeden Tag aufs neue und geben einen Ausschnitt d e u t s c h e r K u I tu r g e s c h l c h t e, über die Drehscheibe des Hafners hinweg In der hellen Glut der Brennöfen gesehen. ZäherKampf gegenWinter undWetter lie6 in den frühgermanischen Siede- BBR lungen im harten Bergklima ·die ersten Öfen entstehen, backofen-oder bienenkorb8hnliche Hohlbauten, über das sonst offen brennendeHerdfeuer gestülpt. Aus dem Einsetzen tiefer Schüsseln entstand allmählich die bekann– testeOfenart, der TirolerSchüsselofen.Mit derAnwendung derGlasur, zuder dieKreuzfahrerauch orientalischeVorbilder brachten, wurdendem ursprüng– lich stein- und lehmgefügten Ofen Immer mehr farbig verglaste Tonkacheln eingesetzt,bis schlieolichdie neueBauartgefundenwar: derdurchausausTon– kacheln aufgebauteOfen. Und dam:t sprang für Jahrhunderte d Ie f a r b e n– r eichst e - die schönste - ß I ü t e deuti;cher Handwerkskunst auf. OPER

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