Der Sensenhammer im Steyrer Eisenmuseum

Als letzte Arbeiterpartie beka111en dann die vier "Hammerer" -das Tag- . . werk in die Hände, und diese mußte11 an kleinen Ambossen stehend, mit Handhämmern an Rücken und Blatt der Sense die für förderndes Arbeiten nötige flacq.e Wölbung herstellen, alle besta11denen Buckeln und Unebenheite11 ausgleichen ·u11d dem Sense11blatt die erforderliche Spa11nu11g verleihe11. V011 den Ha1n1nerern wurde dann die fertige Ware in den b~11acl1barten Sortier- und Verpackungsraum, die ' 'Kram' ', geliefert, wo sie vom Meister und Gewerksherrn Stück für Stück vorgenommen, begutachtet u11d 11ach etwa·igen kleinen Verbesseru11gen nach Länge und. Sorte zusamme11gelegt u11d schließlich zu je 500, 800 oder gar 1000 Stück kunstvoll und rau1nspare11d in .eigens dazu a11gefertigte Fässer verpackt ·wurden . . Bei den unge~euren Transportwegen, oft weit 11ach Rußlapd hinein, ausschließlich mit Fuhrwerk, hatte sich diese Verpackungsart durch Jahrhunderte bewährt. (Abb. VI) . In ganz a~1aloger Weise wie die se·nse11, ebenfalls in ei11er ga11zen Reihe von -.Zwische11stadien wurden a~ch die sogenannte11 Stroh- M~sser a-ngefertigt, welche ebenfalls in großen Mengen zurn Schneiden von Häcksel für Pferde und ·Rinde~ gebraucht wurden und ~uch einen wichtigen Handelsartikel bildeten. · Der Erzeugu9gsgang beider Geräte ist in sei11en wichtigsten Stufe11 auf den Abb. VII u. VIII dargestellt. 4. Die sonstige Tätigkeit der Schmiede . • Erwähnt soll noch werden, daß von den Sensensch1niede1J infolge der .eingeführten Arbeitsteilung bei der Sensenerzeugung wohl jeder auf die ihm zugeteilten Facharbeite11 beschrän.kt war, daß sie aber danebe11 fast alle Ei11richtungen und Werkzeuge selber herst:ellen und . i11standhalte11 1nußte11 . • Sogar bei der Reparatur und der manchmal 11ach Hochwasserschade11 11otwendige11 Erneuerung der Wehr- u11q_Wasserkrafta11lage11 waren vorwiegend die Schmiede beschäftigt. Eine Aus11ahme bildeten da 11ur die Blasbälge, dere11 Herhaltung wegen der besonderen I1111eneinrichtung von eige11e11 Balg1nacher11 besorgt wurde, die vo11 Werk zu vV erk im Lande umherwa11derte11.~ Die Ha1n1nerleute waren außerdem zeitweilig noch 1nit der Arbeit des ' 'Zerrennens '' beschäftigt, die dari11 bestand, daß die sich ansa1n1nelnden Abfälle und auch sonstiger Eise11schrott im mächtig angefachten Zainfeuer eingeschmolzen und als großer weißglühender, teigiger Klu1npen rnit Kran unt_er de11 auf stärksten Schlag ei11gestellte11 Zai11ha1nmer gebracht, ausgeschmiedet, in Stücke zerteilt u11d zu Radreifen und ähnlicher Handelsware verarbeitet wurden. ____,,,Q,____ 6

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