Der Sensenhammer im Steyrer Eisenmuseum

Schmied namens Konrad Eisvogl um 1584 auf den Gedanken, die besonders mühevolle Arbeit des "Breitens '', das ist das Aushämmern des Stahles zu ' dem dünnen, breite11 Blatt der Sense, nicht von Hand, sondern unter dem schon zur .Fertigung des Garbstahles und der Sensenknüttel vorhandenen, wassergetriebenen Streckhammer vorzunehmen. Die Versuche gelangen und das neue Verfahren wurde in rascher Folge von allen Oberösterreichische11 und dann auch von den Steirisch·en und Niederösterreichischen ~ensenschmieden übernommen. Damit war das Sensenschmieden zu einer besondere11 \rt von Großhandwerk geworde11, bei dem eine Gruppe von 18 - 20 Schmi,'),de11 in strenger Arbeitsteilung zusammenwirkte und so ein ' 'Tagwerk' ' von 70 bis 200 Stück Sensen, je nach Größe und Sorte fertigstellte , wozu in ·1rüherer Zeit noch mehr Schmiede und eine Anzahl von ' 'Schlagbuben' ' gebraucht worde11 waren. Das Verfahre11, sowohl die Erzeugu11g des Garbstahles als auch die Fertigung der Sensen und die dazu verwendeten Vorrichtungen, wu1 de i11 der folgenden Zeit i1nmer weiter ausgebildet und erreichte vor etwa 200 Jahre11, so um die Zeit der Kaiserin Maria Theresia, einen Höhepunkt der Entwicklung. In dem weiten Gebiet um den Erzberg hämmerten etwa 140 solcher Sensenschmieden, alle ziemlich gleich eingerichtet, u11d erzeugten damals an Se11sen, den in vielen Werken ebenfalls hergeste llte11 Sicheln und Strohmessern jährlich einige Millionen Stück, die, von kriegerische11 Zeiten abgesehen, stets guten Absatz fanden. Dieselben Handw.erksmei ster, welche 11ach den Zu11ftregeln persönlich die schwierigsten Schmiedearbeiten voll beherrsche11 mußten, ~aren aber gle i chzeitig Kaufleute, die ihre Se11sen nicht etwa nur auf dein Lin zer ''Ostermarkt ' ' oder ähnlichen loka len Veranstaltunge11 zum Verkauf ausboten. Sie u11terhielten mit ihren Großabnehmern im Auslande direkte Beziehungen u11d schriftlichen Verkehr, hatten für de11 ordnu11gsge1näße11 Tra11sport der Sensenfässer, etwa 11acl1 Basel, Königsberg oder Brody, . die nötigen Anordnunge11 zu treffe11 u11d mußten über die Modalitäten des Zahlungsverkehres, der vielfach mit Hilfe von Wechseln erfo-lgte, voll Bescheid wissen. . Daß einer davon selber i1n Auslande seine Kunde besuchte, kam ja w~hl damals kaum vor, ihre Se11sen waren so begehrt, daß sogar russische Kaufleute die weite Reise nicht scheuten, um hier in Österreich ihre Ein - käufe zu besorgen. Eine Ausnahme auf Seite Österreichs war nur Frau Maria Magdalena Redtenbacher, eine Wirtstochter aus Wels, die als Witwe des Meisters und Sensenhändlers Simon Redtenbacher in Kirchdorf, das U11 - ternehmen nach dem Tode ihres Gatten in vergrößertem Umfange weiterführte u11d dazu alljährlich, begleitet von zweien ihrer Söhne nach Leipzig zur Messe ritt. Der im Steyrer Heimathaus als Grundstock des Eisenmuseums im Jahre 2

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