52. Gallspach. In bedeutender Zahl werden uns Namen der nach dem Orte Gallspach Genannten überliefert. Viel mehr als ihre Namen erfahren wir von ihnen aber nicht. Die Gallspacher treten zwischen 1120 und 1250, in erster Zeit vornehmlich in Angelegenheiten des Klosters St. Nikola zu Passau auf, zu welchem Stift sie auch Schenkungen machten. Unseres Wissens ist Heinrich der letzte Gallspacher. Dieser ist nach seiner Einreihung in die „familia Schvwembergensium" im Jahre 1250 bereits unter der Rangstellnug seiner Vorfahren angelangt. Erst im Jahre 1343 betreten wir, was den Besitz von Gallspach anbelangt, sicheren Boden. Gallspach gehörte damals, aber jedenfalls schon vorher, dem Eberhard von Wallsee. Als die dem Stift St. Nikola zn Passau gehörige Katharinenkirche, Filiale von Grieskirchen, auf sein Betreiben Pfarrkirche wurde, mußte Eberhard von Wallsee den Pfarrer Wernhard von Grieskirchen für den Entgang der Einkünfte entschädigen. Seine neue Pfarrkirche stattete er mit Gütern und Diensten zu Hay- berg, Oberwayting, an dem Hag, an dem Aigen, Sperrschefften, Praiten- brunn und an dem Ödhof aus. Eberhard verkaufte im Jahre 1354 Gallspach an Heinrich Geymann, behielt sich aber die Lehensherrlichkeit vor. Nach dem Aussterben der Wallseer von Linz mit Jörg im Jahre 1400 fiel Gallspach an den Ennser Zweig, dem auch die Herrschaft Ort gehörte. Dieser Zugehörigkeit entsprechend finden wir dann auch Gallspach im Urbar von 1446 der Wallseer Herrschaft Ort als rittermäßiges Lehen von Ort verzeichnet. Nach dem Aussterben des ganzen Wallseer Geschlechtes haben jedenfalls die Lanvesfürsten ein älteres Lehensrecht über Gallspach geltend gemacht, so daß nicht Gotthard von Starhemberg und sein Nachfolger Bernhard von Scherffenberg auf Ort die Lehensherrlichkeit über Gallspach erhielten. Der Wechsel der Eigentümer berührte aber in diesem Falle nicht auch den Wechsel im Besitze. Die Geymänner blieben weiter auf Gallspach. Kaiser Maximilian verlieh im Jahre 1496 die Beste Gallspach dem Hans Geymann. Erst als die Familie Geymann religionshalber answanderte, kam Gallspach in andere Hände. Im Jahre 1633 erwarb die Vormundschaft über Hans Christoph von Weiß Schloß und Herrschaft Gallspach. Fünf Jahre später kain Gallspach durch Verkauf an Tobias Prodvischer von Waldberg. Dessen Witwe Johanna, Herrin von Hofeck und Pernau, vermachte das Gut ihrem Bruder Veit Jakob Spindler. Dieser verkaufte Gallspach im Jahre 1688 an August Freiherrn von Erhardt, der im Jahre 1695 das Zeitliche segnete. Erbin war seine Tochter Maria Theresia, die den Grafen Ehrgott Kuefstein zum 90
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