dessen Heere bis an die Enns vorrückten, jener nach Niederösterreich. Mancher Bürger verließ die Stadt, so daß der Kaiser sogar den Bürgern die Aufnahme von Leibeigenen als Bürger in die Stadt gestattete; er befahl 1489, daß zur Belebung des Handels die Kirchtage von Pichlwang und Oberregau in Vöcklabruck abzuhalten waren. Im Jahre 1492 bewilligte er der Stadt zwei Jahrmärkte, er tat sogar etwas, was gewöhnlich nicht seine Sache war, er verzichtete auf das Bestandgeld vom Richteramt zum Zwecke der Befestigung der Stadt. Kaiser Miax tat ein übriges, er bewilligte der Stadt eine Maut. Die Reformation fand in Vöcklabruck einen günstigen Boden. Im Jahre 1573 gab es hier einen lutherischen Pfarrer. Durch die Satzungen des General-Reformationspatentes gezwungen, verließen zahlreiche Bürger die Stadt, so daß von den 110 Bürgerhäusern nur 16 von katholisch gewordenen. Bürgern bewohnt waren. Nach dem für die aufständischen Bauern unglücklichen Gefechte bei Pinsdorf bemächtigte sich eine Schar von mehreren 1000 Mann der Stadt, zogen jedoch, als sie voin Anrücken Pappen- heims Kunde erhielten, von der Stadt ab und besetzten eine zwischen Vöcklabruck und Puchheim gelegene Höhe bei dem Weiler Oberhaus. Dort wurden sie von Pappenheim angegriffen und nach kurzem Gefechte aus ihrer Stellung verjagt. Die Stadt brauchte lauge, um sich vou den Verlusten und Schäden zu erholen, da auch die Jahre 1805 uud 1809 das Gedeihen des Ortes beeinträchtigten. Durch die Eisenbahn wurde dem großen Verkehr auf der Reichsstraßc ein Ende gemacht. Eine große Industrie hat sich in Vöcklabruck selbst nicht entwickelt. Was daran vorhanden ist, betrifft Schöndorf. 47. Graffschaft Frankhenburg (Frankenburg). Zur Zeit als das Tal des Redlbaches durch den verschwendend schenkenden Kaiser Heinrich II. an seine Stiftung, das Bistum Bamberg, gelangte, reichte noch der ungerodete Hausruckwald von allen Seiten so tief gegen den Redlbach, daß der Mittelpunkt des Tales, das Dorf Zwischpalden (zwischen den Waiden), mit Recht diesen Namen trug. Das Hochstift baute nördlich von Zwischpalden eine hölzerne Burg mit einem Steinturm, setzte Pfleger für die Verwaltung des Bamberger Besitzes nördlich der Vöckla ein. Die Beste wurde die Frankenburg genannt. Im Jahre 1524/25 hieß es von ihr: „das Frankenburger Schloß ist nicht mehr, es ist nur ein zerbrochener Purgstall" und im Jahre 1570, „daß von ihr nur mehr ein Viert! von einem viereckigen Turm vorhanden sei". 77
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