Burgen und Schlösser, Städte und Klöster Oberösterreichs

Pilgrim von Weng erbaute auch auf dem linken Ufer der Vöckla im Jahre 1143 eine Kirche, etwas später ein Spital an der Vechelaprouke und übergab seine Stiftungen in den Schutz des Bischofs von Passau. Dieser setzte den Hartvik von Hagenau als Vogt über das Spital. Nach dem Tode Hartviks schenkte der Bischof im Jahre 1159 die Kirche St. Ägidi mit dem Spital dem Kloster St. Florian. Das Besitzrecht des Klosters wurde in der Folge wiederholt nicht geachtet. Zuerst vom Bischof Rüdiger von Passau selbst, der im Jahre 1239 die Kirche und das Spital seinem Hofkaplau Hartuid verlieh; jedenfalls erhob das Kloster St. Florian Einsprache und der. Bischof erklärte, daß durch diese Verleihung dem Stift (für künftige Zeiten) kein Eintrag geschehen werde. Die Besetzung durch Weltgeistliche bestand aber bis zum Jahre 1294 weiter. Erst unter Bischof Wernhard von Passau setzte es Alber von Puchheim, Nachkomme und Besitznachfolger der Stifter, durch, daß Kirche und Spital wieder den: Kloster St. Florian zurückgegeben wurden. In der Zwischenzeit erlitt der Ort Vöcklabruck durch einen Einfall der Bayern, die bis Wels vordrangen, große Verluste. Ein Eintrag in dem österreichischen Urbar des Jahres 1275 stellt das Verhältnis des Ortes zum Grundherrn sicher. Hier heißt es, daß das Forum (Markt) Vöcklabruck Ottnangisches (Regauisches) Eigen sei und jährlich 9 Einkünfte abwcrse, jedoch derzeit wegen Wüsteliegens nichts trage. Der Ausdruck Ottnangisches für Regauer Eigen, wie dieser Besitz sonst genannt tvird, mag davon herrühren, daß der Vogt des Regauer Eigen damals in Ottnang seinen Sitz hatte. Die Regauer Eigen der Landesfürsten stammten aus der Erbschaft der Babenberger nach den Grafen von Regau. Die Stiftung der Ägidikirche und des Spitals auf dem linken Ufer gegenüber Vöcklabruck war wieder nur möglich, wenn die Stifter, die Puch- heimer, auch die Grundeigentümer des linken Ufers waren. Da die Kirche von Schöndorf ebenfalls auf Puchheimer (ehemals Salzburger) Grund und Boden stand, war das Forum Vöcklabruck vom Puchheimer Besitz umschlossen. Vöcklabruck wird Forum (Markt) genannt. Diese Erhebung verdankt er nur der Zuständigkeit zu seinen Grundherren, den Landesfürsten. Da wird es wohl Herzog Ottokar gewesen sein, von dem die Verleihung der Marktrechte ausging. Solches wäre nicht in der Macht der Puchheimer gelegen gewesen, da sie nicht Grundherren in Vöcklabruck waren. Die deutsche Bezeichnung „Markt" Vöcklabruck, kurzwog auch Pruck geheißen, für den rechtseitigen Ort erscheint im Jahre 1306, während der linkseitige Teil die Bezeichnung „Dörfel" behielt. Im Jahre 1348 vertauschten .die Puchheimer ihren Besitz Puchheim und was sie sonst bei Vöcklabruck besaßen, die beiden Kirchen (Schöndorf und die Ägidikirche) zu Vöcklabruck, dann Gericht, Edelleute mit Herzog 74

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