Burgen und Schlösser, Städte und Klöster Oberösterreichs

Deckenmalerei der Brüder Altomonte, Propst Johann Georg der Begründer der großen Stiftsbibliothek, für die er Kommissionäre in den großen Städten zum Ankauf von Büchern verwendete. Propst Engelbert kaufte 1764 von der Gräfin Montfort die Herrschaft Tillysburg und von Ludvica von Weiß das Gut Stain im Traunviertel. Er errichtete eine theologische Lehranstalt im Kloster. Im Jahre 1771 wurde die große Orgel vou Chrisman, wenn auch heute noch unvollständig, erbaut. Die Verfügungen Kaiser Josefs, welche die Klosterverwaltuugen betrafen, erstreckten sich ursprünglich auch auf St. Florian. Ebenso wie der Abt von Lambach war auch der Florianer Propst bereits pensioniert; beide Verfügungen wurden rückgängig gemacht. Nachdem der Bau des Klostergebäudes und der Stiftskirche im Laufe des 18. Jahrhunderts bis zur heutigen Großartigkeit vollendet wurde, blieb den Pröpsten der folgenden Zeit nur die Erhaltung. Doch mußten sie auch zum Verkaufe von Gütern schreiten. Tillysburg kam im Jahre 1841 zum Verkauf, mit Marbach war es der Fall im Jahre 1874. Im 19. Jahrhundert erwarben sich zahlreiche Konventualen wissenschaftlichen Ruf, so Franz Pritz und der Vorarlbcrgcr Jodok Stülz, der bedeutende Geschichtsforscher Franz Kurz und der das Altertum behandelnde Josef Gaisberger, an der Jahrhundertwende Czerny. Für die Ge- schichtswissenschaft hat St. Florian von allen Klöstern des Landes das meiste geleistet. 46. Föglabrugg (Vöcklabruck). Au der Vöckla, einem Nebenflüßchen der Ager, !var, als Odoaker den Auszug aller Romanen aus Ufcrnoricum befahl, ein Bruchteil derselben zurückgeblieben. Als diese Walchen, wie sie später genannt ivurden, unter die Herrschaft der Bayern. gelangten, wurden sie auf ihrem Grund und Boden als Zinszahlende oder als hörige Knechte belassen. Fünf solchen an der Vöckla seßhaften Lenken — super fechila mancutes — schenkte Herzog Theodo um das Jahr 700 dein Stift St. Peter in Salzburg, das dann den Grundstock des Bistums Salzburg bildete. Es wird später nirgends gesagt, an welchen Orten oder Höfen an der Vöckla diese Leute behaust waren, doch weist, weil das Hochstift später darauf Wert legte, zum Besitz der Brücke über die Vöckla zu gelangen, dieser Umstand auf das linke Vöcklaufer, Die Brücke war Eigentum der Grafen von Regau. Pilgrim von Weng und Wezilo, Dienstmannen der Regauer, lösten im Jahre 1134 die Brücke vom Grafen ein und Übergaben sie dem Erzbistum. Sekker, Burgen und Schlösser. 73 10

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