Burgen und Schlösser, Städte und Klöster Oberösterreichs

Im Jahre 1577 bestand eigentlich ein Kloster Engelszell nicht mehr. Ambros Gleiner, der einzige Mönch und Pfarrer vom Markt Engelharts- zell, war verheiratet. .Das Kloster verwalteten Weltliche. Hans Steuber, Besitzer von Schloß Hueb im Traunviertel, lieh dem Kaiser 6000 Gülden und erhielt hiefür den Gutsstand des Klosters als Pfand. Die Pfandschaft überging dann an Dr. Reuter, bischöflichen. Rat in Passau. Endlich bezahlte das Mutterkloster Wilhering im Jahre 1615 die Schulden und besetzte das Stift Engelszell mit Mönchen aus Wilhering. Im Jahre 1623 war der Stand der Mönche ein Prior und sechs Mönche. Im Jahre 1653 war statt der Schulden bereits ein Vermögen von 3000 Gulden vorhanden. Aber bald begann wieder ein Niedergang, als im Jahre 1699 unter dem streitsüchtigen Abt Amand noch das Kloster niederbrannte und Abt Leopold so verschwenderisch mit den Einkünften umging, daß das Kloster neuerdings in die Verwaltung des Mutterklosters 1720—1747 übergeben werden mußte. Weun auch der nächste Abt Leopold II. das Kloster wieder emporbrachte, die Stiftskirche neu aufbaute, so dauerten die besseren Verhältnisse nicht an. Engelszell wurde im Jahre 1786 als Kloster aufgelöst, der Besitz dem Religionsfonds, die Verwaltung desselben dem Stift Wilhering übergeben. Als im Jahre 1810 das Jnnviertel und ein Teil öes Hausruckviertels an Bayern kam, schenkte Napoleon die Klosterherrschaft mit dem Kloster Engelszell dem Marschall Fürsten Wrede. Das Gut wurde später an den Grafen Julius Falkenhayn und von diesem im Jahre 1868 an den Grafen Robert Pachta verkauft. Seit 1876 ist die Gräfin Gabriele Pachta Besitzerin. 36. Engelsegg. Das Schlößchen Engelseck im Stadtgebiete bon Steyr oberhalb des Teufelsbaches, der in der Nähe in Die Steyr'mündete, hieß, .dem Namen, des Baches entsprechend,'früher Teufelseck. Der älteste Besitzer, den wir kennen, war der Bürgermeister von Steyr, Josef Achtmark von Achtmarkstein. Kaiser Ferdinand III. bewilligte ihm die Namensänderung von Teufelseck in Engelseck. Im Jahre 1667 gehörte es dem Matthäus Riß von Risenfels und blieb in der Familie bis nach 1726, in welchem Jahre sich der Besitzer, der Freiherr Johann Josef von Risenfels mit Helena Theresia Händl von Raming- dors in Steyr trauen ließ. Die nächsten Besitzer waren die Freiin Franziska von Rummel, von der es 1783 Jakob Voith kanfte, dann folgte ein Höger, in den Dreißigerjahren des 19. Jahrhunderts der Kaufmann Mayr, später besaß es Josef Werndl, mit dessen Tochter Anna es an die Grafen von Lam- bcrg gelangte (Rolleder, Heimatskunde von Steyr, 180). 56

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