dentungslose Stadtgraben von Eferding wurde 1808 aufgelassen und zu Gärten verwandelt, die Stadttore wurden 1827 beseitigt. Im Jahre 1848 kam es zur Aufhebung der Patrimonialgerichtsbarkeit und der Aufhebung des Untertanenvcrbandes. Damit löste sich nach dreihundertjähriger Dauer das Verhältnis zu dem Hause Starhemberg. Heute zeigt Eferding das Bild eines Landstädtchens, dem eine bedeutendere Industrie fehlt. 33. Egenberg (Eggenberg). Schloß Eggenberg ivar ein landesfürstliches Lehen, wir haben aber keinen Anhalt dafür, auf welche Weise die Landesfürsten in den Besitz von Eggenberg gelangten. Als erster Eggenberger erscheint in den Jahren 1287 bis 1313 Teim; nach seiner Einreihung unter andere Urkundenzeugen kam ihm kein bedeutender Rang zu. Der miles Ottokar Egenperinger war 1325 Pfleger zu Mattsee. Er machte sich dadurch verdient, daß er die „durchfert" zwischen den beiden Trumerseen mittelst eines Holzbaues (ex lignis gratibus) wieder herstellte. Er muß übrigens ein streitsüchtiger Herr gewesen sein. Mit der Witwe des Adelhart von Symaningen führte er Prozeß um die Nachlassenschaft ihres Mannes, mit den Richtern im Weilhart wegen Zuständigkeit Mattster Unter- tauen in der Gegend von Lochen; dem Stiftsdechant von Mattsee, Otto Albrechtsheimer, demolierte er das Haus. Vom Ritter Mauter im Weil- hard wurde er — Ursache unbekannt — gefangeugesetzt und schließlich zu Wels von Gundaker von Starhemberg erschlagen. Sein Sohn Stephan stiftete im Jahre 1342 zum Seelenheile seines Vaters einen Jahrtag in der Kirche von Vorchdorf, indem er die vou dieser Kirche an das Kloster Kremsmünster jährlich zu leistende Abgabe in der Höhe von 10 S" übernahm und auf seinen Sitz Eggenberg sicherstellte. Nach dem im nächsten Jahre erfolgten Tode Stephans kam Eggenberg an seinen unmündigen Sohn Hans, für welchen Herzog Albrecht II. den Dietel Aisters- haimer, den Schwager Stephan Eggenbergs, belehnte. Zur Zeit Albrecht IV. finden wir Hans im Lehenbesitze. Hans Eggenberger stiftete mit Zustim- mung des Pfarrers von Vorchdorf in seinem „Hause" zu Eggenberg einen Kaplan mit beschränkten Rechten. Die von ihm errichtete Schloßkapelle, dem heiligen Peter und Paul geweiht, wurde im Jahre 1782 abgebrochen. Nach Hans Eggenberger kam der Besitz zur Hälfte au Jörg vou Puch- heim und Hans von Stubcuberg, zur anderen au Haus Praczendorfer. Von den Genannten kaufte im Jahre 1402, 15. Oktober, Reinprecht vou Wallsee das Lehenrecht ab. Bei der Güterteilnng des Jahres 1456 fiel Eggenberg an Wolfgang von Wallsee. 53
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