Punkt des ausgedehnten Besitzes der Schaunburger. Sie verlegten ihren Sitz von der Schaunburg in die Stadt, erbauten sich hier um das Jahr 1400 ein Schloß. Die Grafen waren bemüht, so Iveit ihre Macht reichte, den Bewohnern ihrer Stadt Vorteile zu verschaffen. Vom Grafen Johann erhielten die Bürger in den Jahren 1415 und 1428 eine Anzahl von Begünstigungen, für die Stadtverwaltung die Errichtung eines Rates, für den Handel die Bewilligung von zwei Jahrmärkten, im Gerichtswesen ein das Eingreifen des herrschaftlichen Richters beschränkendes Hausrecht und andere vermögeus- rechtlich günstige Vorteile. Rechte außerhalb seines Gebietes konnte er den Bürgern nicht verschaffen. Nur von Kaiser Siegmund erhielt er, im Interesse der Eserdinger Kaufmannschaft, die Begünstigung, daß fremde, nach Eferding zum Jahrmarkt kommende Händler die Maut statt in Aschach an den Toren von Eferding entrichten durften. Die Handelsvorteile der Bürger erreichten auch nicht annähernd die Bedeutung, welche den landes- fürstlichen Städten zukam. Unter dem Grafen Johann II. begann 1451 der Bau der prächtigen gotischen Stadtpfarrkirche, die gleich der alten Kirche St. Hippolyt geweiht war. Das Rathaus wurde im Jahre 1483 unter Graf Siegmund erbaut. Als ältesten Beamten der Stadt kennt man den um das Jahr 1491 lebenden geschworenen Ratschreibcr Wolfgang Dipoltsberger. Bis zuni Jahre 1553 wurde das Stadtrichteramt vom Grundherrn besetzt. Durch den Grafen Georg von Schaunburg erhielten die Bürger das Recht, sich einen Richter selbst zu wählen. Nach dem Tode Wolfgangs II. (1587), des letzten Schaunburger, fiel Eferding an Gotthard von Starhemberg, überging dann durch Verkauf im Jahre 1588 au Eras- mus von Starhemberg. Zu seiner Zeit fand auch die lutherische Lehre iu Eferding Eingang. Erasmus, der tief in Schulden geriet, mußte die Herrschaft Eferding an Franz Füll von Grünerzhofen im Jahre 1630 verkaufen. Von dessen Erbin, Maria von Kletzel, erstand erst im Jahre 1660 Graf Ludwig von Starhemberg die Herrschaft wieoer. Im Bauernkriege des Jahres 1632 brannten die Bauern einen Teil der Vorstadt von Efer- ding nieder. Zu den Besitzern von Eferding aus der Reihe der Starhemberger zählte auch Gras und Fürst Ernst Rüdiger von Starhemberg, der Verteidiger Wiens. Im Jahre 1784 wurde das Starhembergische Schloß nächst dem Stadt- platze erbaut. Durch die Verordnungen Kaiser Josefs II. fielen alle besonderen Rechte der Städte und Märkte Oberösterreichs, sie erhielten mit Ausnahme von Linz und Steyr eine gleichmäßige Organisation. Auch die Stadtbefesti- gungen in ihrer alten Form mußten fallen. Der längst als Schutz best
RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2