Burgen und Schlösser, Städte und Klöster Oberösterreichs

Rüdigers Nachfolger Bischof Otto von Lonsdorf fand bei Antritt seiner Herrschaft Beste Ebelsberg verpfändet. Er nahm die Hilfe des Ortolf von Volkersdorf zur Auslösung in Anspruch, dieser war zur Zeit wegen Tötung des Schreibers von Enns Witigo seiner landesfürstlichen Lehen sür verlustig erklärt worden, während der Bischof ihm die Passauer gelassen hatte. Ortolf von Volkensdorf streckte dem Bischof die zur Auslösung von Ebelsberg notwendigen Gelder vor; diese Schuld erhielt er mit Ausnahme von 600 U zurück, über den Restbetrag kam es zu Auseiuaudersetzungen, die erst im Jahre 1260 zu Ende gelangten, als der Volkensdorfer 100 & nach- ließ und für den Rest den Zehent von Naarn und eine Anzahl Gilten erhielt. Bischof Otto zog es vor, einen Teil der bischöflichen Besitzungen zu verpachten. Das geschah auch im Jahre 1256 bei Ebelsberg, das Herr Rudolf von Alharting gegen einen Betrag von 60 & jährlich, zugleich auch die bischöflichen Untertanen in Pettenbach übernahm. Außer der Leistuug in Geld verpflichtete sich Rudolf von Alharting, vier Bewaffnete auf Ebelsberg zu besolden, sein Bruder Ulrich de Perge (Berg bei Leouding) stellte zwei Mann auf Kosten Rudolfs bei. Deu Turm von Ebelsberg erhielt Herbord vou Reut und dessen Schwiegersohn Wolflin gegen ein Entgelt von jährlich 8 fls und zwei Schaff Getreide zur Bewachung. Die Bezahlung der Burgmannen geschah zum Teil aus deu Erträgnissen der Brückenmaut, bie an den Ebelsberger Bürger Leutold Prusche (zu lesen Leutold Posch) gegen einen Pachtschilling von 70 T auf vier Jahre verpachtet war. Auf der Brücke standen auch Fleischbänke, von denen zwei dem Ulrich von Lonsdorf gehörten. Abgesehen vou Verpachtungen änderte sich in den Besitzverhältnissen von Ebelsberg bis zum Jahre 1394 nichts. In und wohl schon vor diesem Jahre waren die bischöflichen Herrschaften Ebelsberg und Riedeck in Pfandschaft des Hans von Liechtenstein gekommen. Dieser wurde, als er bei Herzog Albrecht III. wohl wegcu politischer Ränke in Ungnade fiel, seiner Güter für verlustig erklärt; er erhielt zufolge eines Schiedsspruches Ebelsberg und Riedeck am 5. Februar 1395 zurück, mußte sich aber mit beiden Besten dem Herzog dienstpflichtig erklären. Im folgenden Jahre verkaufte er seiue Forderung, die er an den Bischof hatte, dem Heinrich von Wallsee; von diesem kain der Pfandbesitz an seinen Better Ulrich von Wallsee, der damit am 12. November 1394 belehnt wurde. Er gab aber Ebelsberg dem Bischof frei, als ihm Güter in Niederösterreich abgetreten wurden. Sonntag Judica des Jahres 1422 hatte Schloß Ebelsberg hohen Besuch. Drei Bischöfe, der von Köln, Weinsberg und Albrecht von Hohenlohe waren anwesend. Andreas Hörleinsperger, Passauer Vizedom, bestätigte dem Niklas Elsasser, Kastner auf Ebelsberg, die entstandenen Kosten. Im Jahre 1432 versammelten sich mit ihrem Bischof Leonhard sämtliche Äbte und Pröpste 47

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