Burgen und Schlösser, Städte und Klöster Oberösterreichs

Wenn wir von dein später abgekommenen Besitze zwischen den beiden Jpfbächen und in der Pfarre Buchkirchen absehen, stellt sich heraus, daß der Besitz des Klosters in einem durch den Kremsfluß mit seinen rechtseitigen Zuflüssen, dann der Alm mit der Laudach und der Traun begrenzten Gebiete gelegen war. Kremsmünster war nach der Art seiner Gründung ein Eigenkloster der Agilolfinger und ihrer Rechtsnachfolger; in diesem Falle konnten nach Beschlagnahme der Eigengüter der Agilolfinger durch Kaiser Karl die deutschen Könige das Besitzrecht ausüben. Auf dieser Grundlage war Kaiser Otto I. in der Lage, das Kloster Kremsmünster dem Bischof von Passau im Jahre 975 zu schenken, der ihm auch einige ältere Urkunden, die den bischöflichen Anspruch auf das Kloster bestätigen sollten, vorwies. Zur Schenkung bewogen wurde der Kaiser durch die Notlage, in welche das Bistum durch die Ungarneinfälle geraten war, unter denen das Kloster so gelitten hatte, daß es als aufgegeben und verlassen gelten konnte. Durch diese Scheukung wurde aus einer Reichsabtei ein bischöfliches Kloster. Nach der Reorganisation durch den später zum Bischof von Hildcs- heim erwählten heiligen Gotthard besserten sich die Verhältnisse. Wie es sich init dem Güterverluste verhält, der uach den Kremsmünsterer Annalen Mb. XXV 650 durch den Abt und späteren Bischof Mangold entstanden sein soll, darüber mangeln weitere Urkunden. Das Kloster wurde in seinem Besitz durch die Ereignisse des 15. und 16. Jahrhunderts, durch Reformation und Gegenreformation nicht wesentlich beeinträchtigt. Wenn auch Stephan Fadinger im Bauernkriege es sich im Kloster gut geschehen ließ, so hat doch das Stift die Kosten dieser Einquartierung bald verschmerzt. Der finanzielle Aufschwung, den das Kloster schon ini selben Jahrhundert nahm, zeigt sich, daß den Äbten möglich war, zu verschiedenen Zeiten den Grundbesitz durch Ankauf von Herrschaften und Gütern zu vergrößern. Schon, im Jahre 1584 hatte das Stift ein Landgericht in den Pfarren Sip- bachzell, Kremsmünster von Helmhard Jörger, später noch die Gerichtsbarkeit über Teile von Steinhaus und Talheim erworben. Im 17. und 18. Jahrhundert folgte der Kauf von Pernstein, Scharustein, Eggenberg, Pieoer- bach mit Weyer, Weißenberg, Weitersdorf. Im Jahre 1774 nahmen an der Wahl des Abtes Bernhard Vogel 83 Kapitulare teil. Der Aufhebung durch die Reformen Kaiser Josefs entging das Kloster im letzten Augenblick. Die Klostergebäude entstammen verschiedenen Jahrhunderten. Der vor dem Stift befindliche, in seiner Art einzig dastehende Fischbehälter wurde im Jahre 1691 durch Abt Ehrenbert Schrevogel erbaut. Die Kirche, um das Jahr 1270 errichtet, wurde durch denselben Abt und seinen Vorgängern ebenso wie die Prälatur und das Konvent umgebaut. Die Kirche besitzt eine Schatzkammer, deren wertvollstes Stück der vom Stifter gewidmete Tassilo36

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