Burgen und Schlösser, Städte und Klöster Oberösterreichs

Matthias Kastrier von Siegmundslust erheiratete mit Eleonora, Tochter des Johann Baptist Pfliegl, die Herrschaft Wolfsegg. Der Besitz blieö dann der Witwe, die im Jahre 1727 den Grafen Karl von Tige zum Manne nahm. Aus der Konkursmasse der Tigeschen Verlassenschaft kaufte im Jahre 1797 die Herrschaft Wolfsegg der Staatsminister Thaddäus Adam von Reischach. Im Jahre 1818 folgte ein Ritter von Schinnern im Besitze. Im Jahre 1819 wurde Wolfsegg an Elisabeth, Karoline, Theresia, Maria Anna, Franz, Johann, Antonia, Leopoldine und Christian Querer, weiter an Jgnaz Kugler von Queregg und Paul Matthias Panholzer überschrieoen. Der Besitz kam unter Sequester und blieb in diesem Verhältnis bis zum Jahre 1835. Seit dieser Zeit, als Franz Graf von Saint Julien Wolfsegg kaufte, blieb die Herrschaft, deren Grundstücke in sieben Gemeinden, vornehmlich Wolfsegg und Ampflwang liegen, im Besitz der Familie Saint Julien. 222. * Zellhofen. Der Landstrich, der sich zwischen der Naarn und der Aist von oer Donau nordwärts in den Nordwald ohne sichere Begrenzung erstreckte, war Eigen eines Grafen Wilhelm. Dieser schenkte vor dem Jahre 853 nach den: Tode seiner Hausfrau Engilrade dieses Gebiet dem Kloster St. Emmeram in Regensburg und damit an das Hochstift und Bistum Regensburg. Durch diese Schenkung fiel auch die Gegend, in welcher später die Orte Zell und Zellhofen entstanden, an Regensburg. Der Name Zell weist schon darauf hin, in welcher Art die Besiedlung dieses Teiles vom Nordwald zuerst erfolgte. Einsiedelnde Mönche aus St. Emmeram zogen dort ein. Später gaben die Regensburger Bischöfe ihren Besitz zu Lehen aus. Zell und Zell- hof war im 13. Jahrhundert an die Fürsten von Österreich gelangt. Durch sie erhielt der Ort Zell Marktgerechtigkeit für die Umgebung. Andere Lehen wurden von den Landesfürsteu in zweite Hand gegeben. Während des österreichischen Jnteregnums waren Lehen widerrechtlich vom Bistum abgekommen, indem die Inhaber die Wirrnisse benützten, ihre Lehen als Eigenbesitz zu betrachten. Kaiser Rudolf beauftragte sofort nach seiner Besitznahme des Landes im Jahre 1276 den Ulrich von Kapellen, für die Rückstellung und für den weiteren Schutz zu sorgen. Jni Jahre 1333 saß Wolfart der Zelter auf dem Zellhof, der Vater Petreins, der dann lange Zeit Richter im Markte Zell war und im Jahre 1365 noch lebte. In den Jahren 1347 und 1355 werden Chuurad und Peter Zellhofer genannt, letzterer kaum ein anderer als der vorgenannte Peter. Die Zellhofer 3t 0

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