Burgen und Schlösser, Städte und Klöster Oberösterreichs

Albrecht II. konnte von Hans und Joachim Kneusser ein Darlehen auf Wolfsegg aufnehmen. Im Jahre 1369 machte er Wolfsegg frei, indem er die Verschuldung im Einverständnis mit den Gläubigern auf die Ämter Steyr, Hall und Rohr überwülzte. Durch dieses Verfahren wurde es möglich, die Herrschaft als Ganzes pfandweise in die Verwaltung von Pflegern zu geben. In den Jahren 1405 bis 1410 war Wolfsegg an Reinprecht von Wallsee verpfändet. Unter dem Titel Burghut zahlten die Herzoge Wilhelm, dann Ernst und Leopold jährlich 50 A. Als Pfleger und Pfandinhaber werden noch genannt von 1417 bis etwa 1430 Bernhard Jörger, 1432 Stephan Geymann, 1437 Jörg Oberhaimer, 1448 Wilhelm Jörger. König Laßla verlieh im Jahre 1455 Schloß Wolfsegg an Georg Pcrk- heimer (von Oberbergham bei Gaspoltshofen) und seinen Nachkommen. Als Herzog Albrecht VI. die Herrschaft über Oberösterreich antrat, änderte er das Verhältnis, er verschrieb Wolfsegg dem Jörg und Kaspar Perg- heimer für ein Darlehen. Der Herzog brauchte stets Geld. Die Pergheimer wurden dadurch statt Lehensbesitzer Pfandinhaber von Wolfsegg. Dieses Verhältnis blieb weiterbestehen, wem: auch der Kaiser dem Hilprant Jörger schon im Jahre 1483 erlaubt hatte, Wolfsegg durch Lösung der Pfandschaft an sich zu bringen. Zu den Obliegenheiten des Pflegers von Wolfsegg gehörte die Überwachung der Straße Salzburg—Linz hinsichtlich der Durchfuhr freinden Salzes. Den Auftrag hiezu enthält schon der Befehl Herzog Albrechts V. an den Pfleger Stephan Geymann vom Jahre 1432. Kaspar Pergheimer, der Wolfsegg innehatte, kam dieser Aufgabe nicht nach, denn der Kaiser mußte am 7. Juni 1488 ihm durch den Landeshauptmann Gotthard von Starhemberg anbefehlen, kein fremdes Salz hereinzulassen, widrigenfalls Wolfsegg anderweitig besetzt würde. Zwei Monate darauf erhielt Gotthard von Starhemberg den weiteren Befehl, dafür zu sorgen, daß der Perkheimer das Schloß 'Wolfsegg dem Amtmann von Gmunden, Hans von Berg, gegen Bezahlung der Pfandsumme von 200 ST übergebe. Hans von Berg stellte auch am 10. November 1488 den Pflegrevers aus. Um das Jahr 1500 war Wolfsegg an Kaspar Netschau durch Kaiser Maximilian in Pfandschaft gegeben; dann kam die Beste an Johann von Senftenau, den im Jahre 1566 Cosmas Gienger ablöste. Dieser erhielt nun infolge seiner Verdienste Wolfsegg ins Eigentum. Hans Adam Gienger, als letzter der Wolfsegger Linie, starb in: Jahre 1621, seine Leiche wurde nach Linz überführt und bei der Pfarrkirche beigesetzt. Seine Tochter Ursula heiratete den später zum Vizedom ernannten Josef Pfliegl. Als im Jahre 1632 im Attergau der dritte Aufstand der Bauern sich erhob, wurde Wolfsegg von den Bauern eingenommen. Christoph von Kevenhiller vertrieb sie. 348

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2