Burgen und Schlösser, Städte und Klöster Oberösterreichs

puguaculo, auch „ob der wer" genannt, um das Jahr 1200 uud später in Urkunden des Klosters Formbach wiederholt, aber immer in sehr untergeordneter Stelle auftritt. Wernstein war mit Neuburg durch die Heirat der Andechser Grafentochter Agnes an Herzog Friedrich II. von Österreich gekommen; der Herzog mußte aber nach Trennung der Ehe die Herrschaft wieder zurückgeben. Neuburg und Wernstein bildeten von nun an den Zankapfel zwischen den Herzogen von Bayern und Österreich. Den letzteren war es immer wiedey darum zu tuu, zu dem früheren Besitz zu gelangen, die Bayern störte -es, fremdes Gebiet innerhalb ihrer Grenzen dulden zu müssen, denn die Welsen waren nach Ächtung des Otto von Andechs mit Neuburg und Wernstein belehnt worden. Schon der Nachfolger Friedrichs II., Herzog Ottokar, ging darauf aus, Neriburg wieder zu gewinnen, und eroberte im Kriege mit dem Herzog von Bayern im Jahre 1257 die Burgen. Nach dem Frieden blieben sie bei Österreich. Als König Rudolf in dem bevorstehenden Kriege mit Herzog Ottokar sich des Beistandes des Herzogs Heinrich von Bayern versichern wollte, sollte dazu eine Heirat seiner Tochter Katharina mit Heinrichs Sohn Otto dienen. Er versprach als Brautschatz 3000 K", die aber nicht sofort ausgezahlt wurden, sondern an deren Stelle die Burgen Neuburg, Wernstein, Ried und Schärding verpfändet wurden. Als Herzog Albrecht die österreichischen Länder von seinem Vater zu Lehen erhielt, kam es wegen Herausgabe der Pfandschaft von Neuburg mit dem Herzog Heinrich von Bayern zum Krieg. Ein auf der Burg Starhemberg gefällter Schiedsspruch bestimmte, daß Herzog Heinrich nach Empfang der bisher nicht ausgezahlten 3000 M. Neuburg und Wernstein herauszugeben hat, die Burgen Schärding und Ried dagegen behalten soll. Als im Kriege des Jahres 1309 und den niederbayrischen Herzogen diese die Burg Neuburg vom 20. September 1309 bis 9. Februar 1310 belagerten und die Beste, nach heldenhaftem Widerstände untergraben, zu fallen drohte, gelang es der Besatzung, sich nach Wernstein zu flüchten. Herzog Otto belagerte Wernstein vergeblich. Ein Friede, am 2. Februar 1311 zu Salzburg geschlossen, brächte den Bayern den Gewinn von Schär- ding. Wernstein mit Neuburg blieb österreichisch, aber nur so weit, „als es der Grabe begriffen". Die zerstörte Neuburg wurde wieder aufgebaut. König Friedrich der Schöne brauchte im Kampf um die deutsche Krone gegen Ludwig von Bayern Geld; in den österreichischen Ländern kam es bis zum Eintreiben einer Vermögenssteuer. Jiu Jahre 1316 mußte er Wernstein mit dem naheliegenden, heute vollkommen verschwundenen Neuenfels an die Bürger von Passau um Sekker, Burgen und Schlösser. 345 44

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