Burgen und Schlösser, Städte und Klöster Oberösterreichs

Hans von Au überließ iin Jahre 1388 dem Pfarrer Peter von Altenburg den Zehent von den Maierhofsfeldern nächst der Beste Winthab „mit Strohe und mit al zu nemen". Einige Jahre darauf setzten sich die Freitel wieder in den Besitz von „Winthab", ob durch Kauf oder durch Erbschaft aus der Jnhabung des Haus vou Au ist nicht ersichtlich. Nach einem Lehenbriefe des Jahres 1396 waren Chunrad der Schaffer von Schwertberg und Dorothe, Ott des Freitel von Windhag Tochter, Inhaber der halben Beste Windhag und aller Güter nach Freytel von Windhag. Nun verschwinden die Freitel für immer von Windhag; nach dem Jahre 1454 erscheint ihr Name überhaupt nicht mehr. Ob Leopold Drofendorfer, der im Jahre 1407 die halbe Beste Windhag dem Thomas Tanpeckh um 100 ST verkauft haben soll, als Besitzer anzu- sehen ist, muß man wohl bei dem gewiß unzulänglichen Kaufschilling von 100 T bezweifeln. Wahrscheinlicher ist, daß Thomas Tanpeckh eine auf der halbeu Beste ruhende Satzpost einlöste. Windhag erscheint nun weiter als österreichisches Lehen der Tanpöcken. Unter Toman Tanpeck wurde im Jahre 1474 ein ausführliches Urbar der nach Windhag gehörigen ehemaligen Kapeller- und Regensburgergüter angelegt. Auf Toman Tanpeck folgte schon im nächsten Jahre eine Beleh- uung des Kaspar Tanpeck durch Kaiser Friedrich. Kaspar war aber ein treuloser Lehensmann. Aus zahlreichen Urkunden geht hervor, daß er seine beiden Besten Windhag und Aich den Ungarn bei einem Einfalle derselben ins Machland ohne Widerstand Vergeben habe. Dem Kaspar Tanpeck wurde der Prozeß gemacht, seine Lehen im Rechtswege als verfallen erklärt. Am 25. August 1485 verlieh der Kaiser die Beste Wynndenhag dem Laßla Präger. Einige Tage später befahl er aber dem Landeshauptmann, die Beste Windhag, die der Starhemberger wieder eingenommen, zu Handen des Kaisers zu halten und nicht aus der Hand zu geben; dem Tanpekh werde er sich in anderer Weise gnädig erweisen. Noch im selben Jahre befahl der Kaiser dem Landeshauptmann, das niedergebrannte Schloß Windhag an Christoph Jörger, als Vormund der Tochter des Hans Tanpekh, behufs Wiederaufbau zu übergeben. Trotz des Bruches der Lehenspflicht durch Kaspar Tanpekh wollte der Kaiser den Besitz der Familie erhalten, er wollte aber auch den Laßla Präger, dem er vorher Windhag verliehen, entschädigen. Es kain — wohl auf den Einfluß der Verwandten — zu einer Verlobung der Regina, Tochter des Hans Tanpekh, mit Laßla Präger, und auf diese Weise gelangte Laßla doch in den Besitz der Taupekhschen Güter Windhag und Aich. Am 24. Jänner 1488 befahl der Kaiser dem Gott- hard Starhemberg, er habe die Güter des Tanpekh an Laßla Präger als Verlobten der Regina zu übergeben. Um der Beste bei Ausbruch der Feindseligkeiten sicher zu sein, erhielt der Landeshauptmann am 1. Juni 1489 den Auftrag, Windhag mit fünfzig 342

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