Burgen und Schlösser, Städte und Klöster Oberösterreichs

ohne Söhne sterben sollte, dein Bistum zurückzugebcn. Ohne Entgelt versprach er die Rückstellung aber nicht. Er erhielt dafür Zell und Aisthofen als Leibgeding. Der Bischof von Regensburg erklärte daraufhin seinem Domkapitel, daß nach dem Ableben des Lentold von Kuenriug Schloß Windegg nicht weiter verliehen werden solle. Alber von Knenring gelobte im Jahre 1300 für seinen Vetter Leutold, der ihn auf die Burg Windegg in der Eigenschaft eines Burggrafen einsetzte, dieses Lehen jederzeit aufzugeben und Schloß Windegg im Falle des Todes von Lentold dem Bischof von Regeus- bnrg binnen 14 Tagen zu übergeben. Das Amt des Burggrafen hatte in den Jahren 1342 bis 1351 Heinrich von Oed inne. Es währte aber nicht lange, so verkaufte Leutold III. von Kuenriug Windegg an Ulrich und Eberhard von Kapellen; der Eigentümer, das Bistum Regensburg, kam gar uicht iu Frage. Ulrich und Eberhard von Kapellen stellten beim Kaufe der Beste einen Bürgschaftsbrief über 2347 aus. Nach dem Tode Eberhards von Kapellen im Jahre 1406 entstand ein Streit mit dem Testamentsvollstrecker Reinprecht II. von Wallsee, der als solcher und auch sonst noch Forderungen an die Erben Eberhards von Kapellen zu stellen hatte. Er trat erst zurück, als ihm 3000 K" muf seine Ansprüche zugesprochen wurden. Bis zur Zahlung dieser Summe wurde ihm Windegg eingeantwortet. Im Jahre 1410 verzichteten die Erbinnen nach Eberhard von Kapellen, Dorothea von Liechtenstein und Wilburg von Dachsberg auf Windegg. Reinprecht von Wallsee konnte nun im Jahre 1423 versprechen, für den Fall des Aussterbens .seines Geschlechtes im Mannsstamme, unter anderem auch Windegg dem Grafen Johann von Schaunburg zu vermachen, wozu ihm für Windegg der Bischof von Regensburg die Erlaubnis erteilte. Reinprechts Tochter Agnes war als Braut dem Sohne Johanns von Schaunburg bestimmt. Der Fall des Aussterbeus trat damals nicht ein, da zwei Söhne Reinprecht überlebten, Wolfgang und Reinprecht. Diese teilten sich im Jahre 1456 in die gemeinsamen Güter. Windegg fiel an Reinprecht. Dieser verschrieb seiner ersten Hausfrau Agucs Windegg mit Tragwein und Schwertberg und vermachte Windegg seiner zweiten Hausfrau Katharina. Reinprecht starb söhnelos im Jahre 1483. Erbin seiner Güter, mit Ausnahme von Windegg, war seine Tochter Barbara, verheiratet an den Grafen Siegmund von Schaunburg. Als Katharina, Witwe Reinprechts, im Jahre 1491 starb, fiel auch Windegg an Barbara, so daß sämtliche Wallseer Güter, wie Barbaras Großvater gedacht, in die Hände der Schaunburger gelangten. Als die Ehe Barbaras kinderlos blieb, vermachten die Eheleute die Herrschaft Windegg im Jahre 1491 „aus besonderer Freundschaft und mit 310

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