Burgen und Schlösser, Städte und Klöster Oberösterreichs

Windarin nach Wilhering 1261 machte, auch zu den Besitzern des Sitzes zu Windarin zu zählen ist, muß dahingestellt bleiben; das gleiche ist der Fall bei der Witwe des Rudolf Hager. Jedenfalls hatte auch Heinrich der Aistersheimer zu Mindern Besitz, nicht minder das Kloster Traunkirchen. Während im Jahre 1417 Mindern als herzogliches Lehen des Hans Freyer von Mindern erscheint, kam der Besitz, wie Hoheneck berichtet, im Jahre 1419 durch Heirat von Margaret Windnerin an Koloman von Gricuthal. Wolfgang, Sohn aus dieser Ehe, lebte 1502. In dem Besitz der Grienthaler verblieb das Gut bis zum Jahre 1594. Von den späteren Inhabern verkaufte Siegmuud Ludwig von Polham den Besitz um das Jahr 1630 an Christoph von Zedtlitz, Sarah Sophie von Zedtlitz wieder an Hans Kaspar Höritzer zu Steinbach. Mindern war int Jahre 1741 noch im Besitz der Höritzer. Der nächste Inhaber von Mindern war der Kameralrepräsentant von Oberösterreich Franz Pock- steiner von Wolsenbach, der das Gut im Jahre 1750 ankaufte. Rosa, Schwester eines Peter Pocksteiner, heiratete den Freiherrn Kaspar von Lempruch und von ihr erbte es ihr Sohn Karl Ludwig im Jahre 1835. Im Jahre 1798 wurde im Schlosse eine Kapelle errichtet. Im Jahre 1817 brannte das Schloß ab. Mit allen Besitzungen, die keine Ertragsgüter sind, deren Grundbesitz sich nicht wesentlich von einem bedeutenderen Bauernhöfe unterscheidet, ist schon durch die Lebensstellung der Besitzer zumeist ein rascher Wechsel der Inhaber verbunden. Das zeigt sich auch bei Mindern. Im Jahre 1851 besaß das Gut Karl Freiherr von Mladota, 1867 Michael und Therese Bruckmüller und Anton von Lanser, dann folgte bis zum Jahre 1877 Ludwig Graf Folliot-Creneville, 1884 Eduard Freiherr voir Lago, 1888 Karl Freiherr von Gagern und endlich Berta von Gagern. 218. Mindegg. Die Burg Windegg nördlich von Schwertberg war ein ungewöhnlicher Bau; das ganze äußere Mauerwerk, sowohl der Umfassung als auch des Bergfrieds, bestand aus regelmäßig behauenen Quadern. Als die Burg verlassen wurde, waren gerade die Quadern die Ursache ihrer Zerstörung. Das bereits bearbeitete Material war verlockend. Trotzdem muß man sich füglich wundern, wie schnell das Zerstörungswerk vor sich ging; denn die Burg, die nach dem Bilde Vischers im 17. Jahrhundert äußerlich noch vollständig unversehrt war, ist heute bis auf geringes Mauerwerk verschwunden. Viel Raum gewährte die Burg als sie noch als Beste diente, nicht. 338

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