Burgen und Schlösser, Städte und Klöster Oberösterreichs

der Bischöfe. Eine spätere Nachricht aus dem Jahre 1220 kennt nur einen Hof zu Klamm als bischöflichen Besitz. Walchuns einzige Tochter heiratete den Grafen Hermann von Vel- bürg (Landgericht Pasberg in der Oberpfalz) und brächte ihm die Herrschaft Klamm in die Ehe. Der Besitz ihres Oheims Otto war zur Gründung vcr Klöster Baumgartenberg und. Waldhausen aufgebraucht. Die Velburger nannten sich in der Folge nach ihrem durch Heirat erworbeueu Besitz und übertragen diese ihre Eigenschaft als Grafen auch auf die Bürg Klamm. Ulrich von Klamm-Velburg urkundet zuletzt noch am 24. Juni 1217. Er zog ins heilige Land, um nicht wiederzukehren. Vor Antritt des Zuges übergab er sein Eigen dem Herzog Leopold von Österreich, Zeusen Enenkel 24 berichtet: Der grave von Ehlamme der dinget dem hertzogen Leopolden Chlam di Grafschaft, Chlingenwerch und andere aigen ze Ostrich und starb enhalb des mers. Als landesfürstlicher Besitz ist dann auch Klamm im Babenberger Urbar aus der Zeit zwischen 1220 bis 1240 eingetragen. Die Herzoge gaben die Burg Klamm als Lehen an die Häuser, von denen Hervicus im Jahre 1234 zum erstenmal dort genannt wird. Andreas der Häuser, Herzog Rudolfs Gesandter in Avignon, wollte im Schlosse eine Kapelle erbauen und benützte 1360 seine Anwesenheit, um sich wegen der Stellung und-Rechte der Schloßkapläne persönlich bei der Kurie zu verwenden. Der Ort Klam unterhalb der Burg gehörte ursprünglich nicht zur Gänze zum Lehen, ein Teil des Ortes scheint in einer zweiten Hand gewesen zu sein, was aus der folgenden Abmachung hervorgeht. Im. Jahre 1365 tauschte Kraft der Häuser auf Klamm vou Herzog Rudolf das Dorf unter Elam, genannt „markcht", und die Fischerei auf der „Sechsen" (Bach bei Saxen) von der „newen mul" bis zur Donau ein, indem er dafür 10 ST Gilten zu Schirneiusdorf bei Neumarkt abtrat. Die Häuser blieben bis über das Jahr 1400 in der Jnhabung der Burg. Ihnen folgte, wenn nicht früher die Zinzendorfer, spätestens int Jahre 1421 Gilg von Wolfstein. Er erhielt vom Pfarrer in Saxen im Jahre 1421 die Zustimmung, in der Burg eine Kapelle erbauen zu dürfen, die Burgkapelle zum heiligen Kreuz. Ein Jahr darauf wird der Ort Klamm unter der Burg von den Hussiten verwüstet. Im Jahre 1431 starb Ottokar Wolfstein. Herzog Albrecht V. verlieh am 2. Jänner 1432 der Witwe Barbara die Burg für den unmündigen Sohn Gilg, versprach aber am 31. Jänner dieses Jahres, das Lehen dem Vormund des Gilg, dem Hans von Rohrbach, zu verleihen, wenn Gilg vor seiner Mündigkeit sterben sollte. Dieser erlebte jedoch das mündige Alter, erhielt einen Sohn Wolfgang, an den dann die Burg von König Laßla im Jahre 1460 verliehen wurde. Nach seinem Tode fiel Klamm, als erledigtes Mannslehen an den Landesfürsten. 30

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