Burgen und Schlösser, Städte und Klöster Oberösterreichs

Reichhardt. Nach dessen Hinscheideir übernahm 1855 das Lehenärar die Herrschaft, nm sie 1863 wieder an die Reichensteiner Linie unter Camillo von Starhemberg zu übergeben. Im 17. Jahrhundert erhielt die Herrschaft Wildberg ein Landgericht, ausgebrochen zum Teil aus dem Landgericht Waxcnberg, zum Teil aus dem Landgericht Freistadt. Die Landgerichtsgrcnze begann im Westen beim Dicßenleiteubach bei Urfahr, verlief dann entlang der heutigen Grenze des Bezirkes Urfahr, ging dann die Rodl bis zum Orte Glashütte nördlich Zwettl, gelangte dann, südlich sich wendend, an die Gusen bei dem Orte Weitra, um von hier über Zinngießing, Darnach, Steg, Heilham wieder den Dießenleilenbach zu erreichen. Zum Gutsbestande der Fideikommißherrschaft gehören Liegenschaften in den Gemeinden Riedl, Hellmonsödt, Katzbach, Kirchschlag, Lichtenberg, Sonnberg, Oberneukirchen, Jnnernschlag, Zwettl und Geng. 215. Willering (Wilhering). Ulrich aus dem Geschlechte der Waxenberger gründete, bevor er in das Heilige Land zog, aus dem er nicht mehr zurückkehren sollte, auf seinem Erb- gute zu Wilhering au der Donau Ottensheim gegeuübcr ein Kloster. Er und sein Bruder Cholo widmeten zum Kloster den zur Burg Wilhering gehörigen Bauhof und den großen anstoßenden (Kürnberger) Wald. Die (östliche) Grenze dieses Waldes bildete eine Linie, die von dem in oie Donau mündenden Helimbach ausgiirg und über Alt-Wilhering gegen den Ort Mühlbach verlief. Eine weitere Schenkung bestand in dem Waldgebiet, dessen Grenze beim Teischinger westlich des Haselgrabens begann, dann über Eidenberg bis an die Moldau verlief. Hiezu trat noch die Hälfte des Lobenfeldes (Leoufelden). Die Stiftung fällt in die Jahre 1144 bis 1146. In das Kloster zogen Mönche aus dem steirischen Stifte Reun. Den Brüdern Ulrich und Cholo schlössen sich in der Folge andere Vollfreie, aber auch Dienstleute an mit Schenkungen an das Kloster oder init Stiftungen au den Konvent. Die gewidmeten Güter stammten nicht nur aus der Umgebung des Klosters, manches wertvolle Stück lag auch in Nieder- österreich, darunter Weingärten bei Zöbing. Als Heinrich von Schaunburg durch seine Heirat mit Hedwig von Griesbach, der Erbin von Waxenberg, in den Besitz dieser Herrschaft trat, wendete auch sein Geschlecht dem Kloster seine Gunst in solchem Maße zu, daß Wilhering die Schaunburger als zweite Stifter Pries. 333

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