Burgen und Schlösser, Städte und Klöster Oberösterreichs

im Jahre 1145 bereits als Gottschalk von Wildberg genannt, erscheint aber auch als Gottschalk von Haunsperg. Es ist eine nicht unbegründete Vermutung, daß der Haunsperger Besitz Wildberg und Linz einen ehemaligen Bestandteil des Waxenberg-Wilheringer Eigens bildete. Der oben genannte Gottschalk hatte der Überlieferung nach nur eine Tochter Adelheid. In der Befürchtung, daß nach seinem Tode oie Tochter den Besitz verlieren könnte, wählte er den Ausweg, sein freies Eigen dem Bischof von Passau als Lehen aufzutragen, damit dieser Wildberg an seinen Schwiegersohn Gundaker (von Starhemberg) weiterverleihe. Daraufhin — und damit betreten wir erst sicheren Boden — verlieh Bischof Wolfger am 30. Juni 1198 seinem Ministerialen Gundaker die Herrschaft Wildberg als Manns- und Spindellehen und bestimmte ihre Grenzen. Östliche der Burg lief die Savinstraße — die Saumstraße nach Böhmen. Die westliche Grenze begann bei einer Eiche nächst dem Gehöfte des Deuschinger südlich der Einmündung des kleinen Haselbaches, hoch oberhalb der Speikmühle gelegen, verlief dann über Chunnenprunne, das ich für Kuheuöo halte, über einen Sumpf Viltzmos, mitten durch den Ort Greb- liche (Gröblinger), zu einem gemeiniglich Schefweg genannten Wege, von hier zum kleinen Bache Gensbach, dann entlang der Rodl (in der Urkunde Restie geschrieben) zur Wielanstanne, nördlich davon endete der Besitz an der böhmischen Grenze. Der Sternwald gehörte, soweit er innerhalb der besagten Grenzen lag, zur Herrschaft Wildberg. Aus der Grenzführung ist ersichtlich, daß sich die damals verliehene Herrschaft Wildberg nicht bis zur Donau erstreckte. Nach einer zwischen den Jahren 1220 und 1230 erfolgten Abgrenzung zwischen dem -Gebiet der Herrschaft Waxenberg einerseits und dem des Bischofs und zugleich den Einkünften der Haunsperger begann aber die Grenze, im Volksmunde „Rahe", genannt, zu Linz an der Donau, giug dann über Mairsdorf zum Hofe Götzling (hinter dem Pöstlingberg) und von hier erst zur Eiche beim Teuschingerhofe, weiter nach Eidenberg -— im Lehenbriefe 1198 steht Chunnenprunne — zum Bache Haibach (1198 Gensbach), zur Rotel und von dieser zur Wielanstanne, zum Berge, auf dem die Burg Stern steht, und endete an der böhmischen Grenze. Die Walostraße hieß auch der Schefweg. Gundaker von Steyr (er wird noch nicht von Starhemberg genannt) erhielt vom Bischof Manegold von Passau im Jahre 1212 den Grund zur Erbauung einer Kirche und zwei Teile des Zehents von allen Neurodungen im Walde um Wildberg; ein Drittel des Zehents hat der zu erbauenden neuen Kirche zuzufallen. Ob nun Gundaker oder seine nächsten Nachkommen die Kirche in Helmonsödt erbauten ist nicht zu bestimmen. Jedenfalls stammt die Kirche zu Hellmonsödt aus dem 13. Jahrhundert. 331

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2