Burgen und Schlösser, Städte und Klöster Oberösterreichs

von Rohrbach hatte Amt und Besitz vom Jahre 1458 bis 1469 inne. Herzog Albrecht VI. entschädigte ihn außerdem für seine Tätigkeit durch Zuweisung von Einkünften aus der Gosau, die er solauge genießen solle, als er Pfleger von Wildenstein bliebe. Vor dem Jahre 1476 war Ulrich der Weispriacher Pfleger, ihn löste am 17. Oktober 1476 Wilhelm Lesch ab. Als Wilhelm Lesch, der auch die Verwaltung der Salzsieden von Hallstatt hatte, im Jahre 1478 zurücktrat, erhielten die Bürger von Gmunden sowohl die Pflege von Wildenstein als auch die Verwesung der Saline zu Hallstatt. Die Bürger zahlten jährlich 3000 T Pacht. Aber auch dieses Pachtverhältnis dauerte nur kurze Zeit. Im Jahre 1483 war Hans Herspruker Pfleger, im Jahre 1491 Christoph Jörger, der neben dem Landgerichte Wildenstein das Amt Gmunden mit Maut und Salzaufschlag und in Schwanenstadt, dann Maut und Aufschlag zu Linz und Engelhartszell, die Herrschaft Kammer und Roith verwaltete. Im Jahre 1498 war Wildenstein an die Prueschenk verpfändet, 1593 bräunte das Schloß ab. Als Pfleger wird Andre Schmidtauer genannt. Im Jahre 1647 erhielt Wildeustein Johann Jgnaz von Spindler. Nachdem Wildenstein im Jahre 1715 durch! Feuer neuerdings vernichtet wurde, ließ mau die Burg vollständig verfallen. Aus den wenigen Resten ist ersichtlich, daß sie aus einem durch eine Umfassungsmauer gebildeten Zwinger und einem kleinen über dem Zwinger erhöhten Burglein mit einem Turm bestand. . 214. Wildtberg (Wildberg). Wer von Linz nordwärts wandert und die Straße durch oie scharf eingeschnittene Furche des Haselgrabens verfolgt, erblickt nach zweistündigem Marsche an der westlichen Talseite einen gewaltigen Turm, den Bergfried der Burg Wildberg; er bot der Zerstörung Trotz, als der größte Teil der Hochburg in Trümmer fiel. Nur in einem Saale der Hochburg ist noch ein Teil der Decke erhalten. Dieses Gelaß heißt noch heute das Königszimmer, da es dem gefangenen deutschen König Wenzel und König von Böhmen zum Aufenthalt gedient haben soll. Die Gebäude der tiefer gelegenen Vorburg werden noch heute bewohnt. Soweit unsere sichere Kenntnis über die Besitzverhältnisse von Wildberg reichen, gehörte die Burg Wildberg dem aus dem Salzburgischen stammenden Geschlecht der vollfreien Haunsperger. Ihre Güter erstreckten sich in Oberösterreich von der Salzburger Grenze bei Rinnertal bis nach Linz. Der älteste in Oberösterreich behauste Haunsperger war Gottschalk; er wird 330

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