Burgen und Schlösser, Städte und Klöster Oberösterreichs

Würting selbst war Besitz der Grafen von Lambach und überging mit anderem Gut an die Bischöfe von Würzburg. Von dem Bistum kaufte es Herzog Leopold von Babenberg. Es erscheint dann zur Zeit Herzog Ottokars als landesfürstlicher Besitz mit elf dazugehörigen Untertanen. Herzog Albrecht III. verlieh um das Jahr 1'380 den Hof Wirting mit den Lehen dem Georg Rathalminger. Herzog Albrecht IV. bewilligte am 4. Juli 1413 dem Georg Rathalminger, auf seinem Sitze zu Wirting — gemeint ist die Hoftaverne — fünf Faß Wein ungeltfrei auszuschenken. Nach dem Rathalminger war es Jörg Pergheimer, der im Jahre 1459 das Lehen vom Erzherzog Albrecht erhielt, hiezu den Hof und die Schant- mühle, Güter zn Winterhof, Parz, Offenhausen, Vogelhub, Guggeuberg, Sagmüln, Gishübl bei Ried u. a. Ju den Jahren 1520 und 1524 wird Kaspar Pergheimer als Besitzer genannt. Christina von Losenstein, Tochter und Erbin des Wolfgang'Pergheimer, verkaufte Würting 1604 an Christoph Weiß, Sohn eines reichen Wechslers, der nach seinen Kriegsdiensten gegen die Türken sich znr Ruhe setzte. Er baute Schloß Würting auf. Seine Tochter Anna war noch im Jahre 1633 im Besitz von Würting. Im Jahre 1653 ging Würting in den Besitz des Generalkriegskommissärs Alexander von Schifer über, von dem es 1698 an den Grafen Elias von Seeau veräußert wurde. Würting blieb in den Händen der Grafen von Seeau, bis die Tochter des Franz Seeau 1840 den Alexander von Földvary ehelichte, von dessen Tochter Mathilde dann im Jahre 1860 das Gut durch Verkauf an Johann und Katharina Grillmayr gelangte. Johann Karl Grillmayr verkaufte im Jahre 1900 das Gut an Josef Welz und dieser wieder im Jahre 1902 an Lilly Gräfin Alberti d' Enno. Seit 1918 ist Alice Gräfin Hoyos im Besitze. Zum Gutsbestand gehörte Besitz in den Gemeinden Würting, Offenhausen, Falling und Wilhelmsberg. Würting ist ein schönes Schloß mit Arkadenhof, ein mächtiger Bau, der im Jahre 1630 vollendet wurde. Bemerkenswert ist die mit Bildnereien schön ausgestattete Torhalle und die schön verzierten Türen. Der Weiher um das Schloß ist heute Garten. 212. Wildenhaag. Wenn im vierten Teil des Codex pataviensis unter Nummer 222 von Wildenhage als bischöflichem Eigen gesprochen wird, das früher den Hauus- bergern gehörte, so kann nach dem ganzen Inhalt der Vorlage, die an dieser Stelle ausschließlich vom Passauer Besitz um Wildberg spricht, mir 327

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