Burgen und Schlösser, Städte und Klöster Oberösterreichs

nennt nm das Jahr 1500 Hans Raidt und dessen Sohn Oswald als Inhaber von Weyer. Ulrich der Raidt verkaufte im Jahre 1557 nebst seinem Sitze Au an der Traun bei Roitham auch seinen Besitz Weher an Balthasnr Wiellinger; dessen Bruder Christoph wieder an den Bürger von Steyr Georg Fenzl. Von ihm erbte Weher sein Nesfe Hans Fenzl. Dieser war mit der Erbtochter Potentia des Händl von Rainingdorf vermählt und erhielt mit dieser das Gut Piberbach. Weher und Piberbach blieben von nun an dauernd in einer Hand. (Vgl. hiezu als Fortsetzung die Ausführungen über Piberbach.) 210. Weyeregg. In Weyeregg waren schon in römischer Zeit vornehme Leute behaust. Hier wurde ein Stück eines römischen Mosaikbodens aufgedeckt. Der Freisitz Weyeregg ist dagegen sehr jung. Er entstand erst im Jahre 1590 durch Siegmund Widerroiter, dem damaligen Pächter der Keven- hillerschen Herrschaft Kogl. Widerroiter besaß einen freieignen Besitz zu Weyeregg und erwarb durch Kauf von der Herrschaft Kogl eine Mühle und ein Fischereirecht auf dem Attersee als Eigen, indem er an Kogl sein „Widmergut" abtrat. Im Wege des Tausches erwarb er fünf Untertanen. Nachdem er noch von Kevenhiller auf Kogl das Jagdrecht erworben und sich ein Schloß erbaut hatte, besaß sein Besitz die Eigenschaften einer Herrschaft. Er nannte sich auch „von und zu Weyeregg". Die Eheleute waren kinderlos und verkauften im Jahre 1617 ihren Freisitz an den Grafen Franz Christoph Kevenhiller. Von Hugo Grafen Kevenhiller kam der Besitz an seine Tochter Jda von Horvath. Die Familie ging finanziell zugrunde, Kammer und Weyeregg wurden verkauft. Im Jahre 1890 war Weyeregg im Besitze des Dr. Alois Scherer aus Böcklabruck. Von diesem gelangte das Gut an den Grafen Othmar von Überacker, der an Stelle des alten Schlosses einen Neubau aufführte. 211. Wierdting (Würting). In Oberösterreich gibt es drei Orte mit dem Namen Würting, bei Raab, Hartkirchen und Offenhausen. Dieses zuletzt genannte Würting war es wohl, in welchem — actum ad wirtingen — der Graf Richarius im Jahre 814 erklärte, ein Gut zu Schweinbach bei St. Florian in der Form einer Precaria als Leibgeding vom Kloster Mondsee inne zu haben. 326

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