Durch den Preßburger Frieden wurde die Grafschaft Frankenburg geteilt. Ein Teil fiel an Bayern. Kogl und Frankenburg wurden verkauft. Kammer blieb im Besitze der Grafen Kevenhüller, bis Jda, Tochter des Grafen Hugo, den Josef Horvath von Szt. Gyorgy heiratete und im Jahre 1886 Kammer ins Eigentum erhielt. Finanziell ruiniert, mußte die Besitzerin Schloß Kammer int Jahre 1904 an die Landeshypothekenanstalt übergeben. Der Grundbesitz war bereits auf 115 Hektar gesunken, da das Stift Schlägl die Forste in den Gemeinden Kammer, Aurach, Hainbach und Oberachmann früher schon erworben hatte. Kammer kam dann im-Jahre 1904 an Julius Steiner und im Jahre 1909 an Sophie Gassauer. Das heutige Seeschloß Kammer war im Mittelalter nichts weniger als ein stolzer Burgenbau. Im Jahre 1524 wird es bezeichnet als „ein Stock von altem Gemäuer, etwas baufällig, kein gutes Zimmer ist drinnen, hat ein festes, schweres, zwiefaches Ziegeldach, das Überzimmer hat vor vielen Jahren Mangel gelitten. Wolfgang von Polham hat daneben für sich. ein besonderes Zimmer bauen lassen, darinnen er, so er dahin gekommen, gewohnt hat". Im Jahre 1570 wurden die Mauern als stark und gut beschrieben, der Turm, der das Aussehen einer Kapelle hatte, war zu reparieren, die Kapelle war im Innern ganz verkommen, ohne Altar und Bild. Die Kosten zur Einrichtung und Auferbauung von vier „Gemächel" wurden auf 185 fl. 1 ß 10 veranschlagt. Die vorstehenden.Nachrichten über Aussehen, und Bau.des Schlosses sind 'entnommen dem Werke „St. Georgen im Attergau" von Dr. I. L. Atergovius (Lohninger) S. 79. 20. ClllM (Klamm). Der größte Teil des Landstriches, den wir unter dem Namen Ried- mark und Machland verstehen, gehörte, so weit unsere Kenntnis reicht, einem hochadeligen Geschlechte, dessen Glieder unter verschiedenen Namen: Perg, Machland und Klamm auftreten. Als ältesten der Familie kennen wir einen Walchun, der um das Jahr 1050 lebte und sich nach seiner Burg Perg-Mitterberg, oberhalb des Marktes Perg, nannte. Sein Enkel, ebenfalls Walchun genannt, hatte nur eine Tochter Adelheit und einen Bruder Otto. Laut einer Aufschreibung im Passauer Traditionskodex hatte Otto und Walchun von Clam ihre zwei Burgen zu Chlamme im Jahre 1149 dem Bistum Passau übergeben. Die Nachricht, daß in Klamm einmal zwei Burgen bestanden hätten, ist darauf zurückzuführen, daß die Burg aus einer oberen und einer niedrig gelegenen Beste bestand. Diese Schenkung ist jedenfalls nicht ausgeführt worden. Klamm kam niemals in den Besitz 29
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