Burgen und Schlösser, Städte und Klöster Oberösterreichs

später an das Kloster gelangte, denn dieses Gut war stets landes- fürstliches Lehen. Im Jahre 1451 war Otto der Moser von Weyer Inhaber, im Jahre 1455 laut Lehenbuch des Königs Laßla aber bereits Siegmund Wolkaus, währeno den Mosern nur die Mühle am Sipbache und das Gut Hetzenöd laut eines nicht veröffentlichten Lehenbuches König Laßlas vom Jahre 1459 verblieben war. Nun folgten (vgl. Rolleder, Heimatkunde von Steyr, S. 289) als Besitzer die Sighartner, Mühlwanger, Spiller, bis der Abt Placidus von Kremsmünster (1644—1669) das Schlößchen von den Helmbergschen Erben ankaufte und dem Stift einverleibte. Das Schlößchen wurde 1673 zur Taverne. Im Jahre 1787 besaß es der Wirt Matthias Grillmayr, 1819 seine Tochter, deren Mann es 1865 an Theresia Pfrittner verkaufte. 206. Wels. Das Alter von Wels reicht noch in die vorrömische Zeit, denn sein Name Ovilaba, Ovilabis, Ovilia, den uns römische Schriften überlieferten, ist kein römischer, sondern ein älterer, den nur,die Römer formten. Gesichert ist die Verweisung des genannten Römerortes auf Wels durch die zahlreichen,, in dieser Beziehung nur von den Ausgrabungen in Lorch-Enns übertroffe- nen Funde und durch die Übereinstimmung mit den Entfernungsangaben der Pcutingerschen Tafel und des Antoninischen Jtinerars. In einer im Kloster Lambach vorhandenen römischen Inschrift wird Ovilaba als colonia bezeichnet. Der Ort hatte demnach eine größere Bedeutung als ein nur mit Munizipalrechten beteilter. Seine Bewohner hatten das römische Bürgerrecht. Auch die Ausdehnung der Römerstadt war nach den Ausgrabungen, die Stadtrat Wiesinger in den letzten Jahren machte, eine bedeutendere, als man bislang vermutete. Als Kolonie besaß Ovilia eine Stadtverwaltung durch freigewählte Beamte, Adilen und Dekurionen, deren Wirkungskreis sich auch außerhalb der Stadt, auf das zugeteilte Land, in diesem Falle auf den größten Teil von Oberösterreich südlich der Donau erstreckte. Als die römische Herrschaft in Noricum am Ausgang des fünften Jahrhunderts unter dem Ansturm gotischer und suevischer Gefolgschaften zn- sammenbrach, sank auch die Stadt in Trümmer; die häufigen Überschwemmungen. der Traun bedeckten ihre Baureste mit Sand und Schotter und auch ihren heutigen Namen haben die den Verfall Überlebenden schon verstümmelt überliefert. Er erscheint in einer Urkunde in frühmittelalterlicher Zeit, des Jahres 776, als „in castro quod nuncupatur Weles", wo ein reich im Lande begüterter Hochadeliger Machelm der Kirche zu Freising eilt Gut 319

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