Burgen und Schlösser, Städte und Klöster Oberösterreichs

Nach der im Jahre 1386 beendeten Niederwerfung der Schaunburger gab Herzog Albrecht seinem Feldhauptmann Zacharias Haderer „Haus" Weidenholz pfandweise und als Leibgeding, einmal für rückständige Besoldung, anderseits aber auch, um für alle Fälle an dem Feldhauptmann sofort eine Stütze zu finden. Nach dem Tode des Zacharias Haderer löste im Jahre 1415 Andreas Hörleinsperger die Pfandschaft von den Erben Zenger und Turlinger um 2130 T ein. Sie überging im Jahre 1443 an den Pfleger von Steyr Lo- renz Kraft. Die politischen Verhältnisse gestatteten im Jahre 1446 bereits, Weidenholz an Ulrich von Schaunburg um 1500 A in Pfandschaft zu geben. König Laßla überließ im Jahre 1453 dem Grafen Ulrich als Belohnung für seine Verdienste die Beste Weidenholz auf Lebenszeit. Als Erzherzog Albrecht VI. die Regierung des Landes ob der Enns übernahm, dabei Schulden auf Schulden häufte, verpfändete er am 9. Mai 1460 Weidenholz an die Schaunburger. Doch muß die Verpfändung in Verkauf übergegangen sein, weil die Brüder von Schaunburg im Jahre 1466 den Grafen Wolfgang von Schaunburg berechtigten, im Notfalle Weidenholz zu verpfänden. Graf Wolfgang wurde später Besitzer und vermachte im Jahre 1484 Weidenholz seinen Vettern. Graf Georg von Schaunburg mußte schulden- halber zum Verkaufe schreiten. Käufer war im Jahre 1547 Hans der Berg- heimer. Er erhielt Weidenholz mit Urbar, Vogtei, einer Freiung und dem Kirchenlehen von Waizenkirchen. Die Freiung umfaßte nebst Waizeukirchen und Weidenholz 18 Ortschaften. Die Auslieferung der Missetäter an das Landgericht Penerbach geschah beim Eder zu Ed. Von Hans Bergheimer überging der Besitz im Jahre 1556 an Ach!az von Losenstein, der eine Christine Bergheimerin, Tochter des Wolfgang Bergheimer, zur Ehe genommen hatte. Als Losensteiner Pfleger auf Weidenholz erscheint im Jahre 1589 Tobias Jäger von Waldau, dessen Nachkommen den Namen heute noch in Oberösterreich! weiter fortführen. Christine von Losenstein verkaufte ihren Besitz Weidenholz im Jahre 1612 an die Hohenfelder, diese teilten im Jahre 1617 ihre Güter, wobei Weidenholz dem Ludwig von Hohenfeld zufiel. Dieser wanderte, dem Zwange der Gegenreformation folgend, während der bayrischen Pfandschaft aus und verkaufte Weidenholz im Jahre 1635 an den Grafen Hans Ludwig von Kucfstein. Durch Heirat des Grafen Weikard Spindler mit Leopoldine, Tochter des Grafen Preisgott Kuefstein, erwarb jener das Gut im Jahre 1750. Eine Tochter Marie des Grafen Alois Spindler war verehelicht an Johann Christoph von Gilleis und brächte diesem Weidenholz zu. Im Jahre 1819 kaufte Weidenholz der Linzer Kaufmann Eder um 40.000 Gulden; von ihm wieder Graf Julius Gilleis. Schloß und Herrschaft überging im Jahre 1857 durch Heirat an den General Grafen Her315 10»

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