Burgen und Schlösser, Städte und Klöster Oberösterreichs

Auf sichere Verhältnisse stoßen wir erst ziemlich! spät. Im Jahre 1276 verlieh Hadmar von Starhemberg Herrn Ulrichen von Weydenholz und seinen Erben, Söhnen und Töchtern, das „gesas" zu Weidenholz bei Waitzen- kirchen mit der Zusage, daß wenn einmal Starhembergische Nachkommen ihm oder seinen Erben das Gut streitig machen wollten, „so sol und mag in ein lantfüerst zu Österreich leichen und schulten darynn all mein eriben chain widcrred nicht haben". Diese Zusage läßt Weidenholz als landesfürst- liches Lehen der Starhemberger erkennen, das Hadmar von Starhemberg weiter verliehen wurde. Ulrich wird auch einmal in einer Formbacher Tradition mit Weglassung des „Holz" als Ulricus de weiden genannt. Seine Brüder waren Dietrich und Märchart von Aschach, deren Vorfahren schon um das Jahr 1150 erscheinen und nach Aschach bei Pötting zu verweisen sind. Im Jahre 1301 verpflichtete sich! Gundaker von Starhemberg dem „ersämen manne Hern Ulrich von Weidenholtze" gegenüber, daß er mit seinem Ansiedel Weidenholz, Lehen von ihm und seinen Brüdern, keine Veränderung vornehmen werde, bei sonstiger Zahlung von 60 U Pfennigen. Im folgenden Jahre kam es zu einer Neuverleihung an Ulrich von Weidenholz, an Söhne und Töchter mit der Zusage, das Gut auch allen anderen Erben und auch jenen zu verleihen, welche die Weidenholzer es weiter zu Lehen geben wollen. Ulrich von Weidenholz war int Jahre 1331 gezwungen, den Brüdern Heinrich, Wernhard, Wilhelm, Rudolf und Friedrich von Schaunburg gegenüber sich zu verpflichten, ihnen und ihren Erben mit der Beste Weidenholz gewärtig zu sein, damit ihnen von keinem Herrn, wer er auch immer sei, ob weltlich oder geistlich, „Krieg davon auferstund". Daß sich die Schaunbnrger der Beste Weidenholz versicherten, war, wie aus der zitierten Stelle in der Urkunde deutlich hervorleuchtet, eine politische Maßregel, die darauf hinausging, bei einem etwaigen Kriege dem Feinde einen Stützpunkt vorweg wegzunehmen. Bei den damaligen Machtverhältnissen hatten die Schaunbnrger keinen anderen Gegner zu fürchten als die sich bereits fühlbar machende Umfassung durch die Habsburger. Als Ulrich vou Weidenholz, wohl der Enkel des schon 1272 belehnten Ulrich, um das Jahr 1373 starb, verkauften seine Erben, Gösche! der Ler- büchler und Chunrad der Sieger von Ladeitdorf, ihr Ansiedel Weidenholz mit allen zugehörigen Gütern und Einkünften um 1000 an Herzog Albrecht, ein Geschäft, das trotz der Lehenherrlichkeit der Starhemberger mit Hinweis auf deren Zusage bei der Belehnung des Jahres 1302 möglich war. Durch diesen Kauf hatte Herzog Albrecht die vorsichtige Maßregel der Schaunbnrger vom Jahre 1331 wettgemacht. Der Besitz von Weidenholz war ebenso wie die gleichzeitige Erwerbung von Frankenburg dazu bestimmt, die Macht der Schaunburgcr, die den österreichischen Herzogen bedrohlich erschien, einzukreisen. 314

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