Burgen und Schlösser, Städte und Klöster Oberösterreichs

Herzog Leopold kaufte nach dem Jahre 1220 von Otto von Sleunz dessen Ansprüche auf Waxenberg, Ottensheim und Gramastetten um 600 T ab. Diese Nachricht Enenkels wurde zwar angezweifelt, sie fügt sich aber vollständig in die Verhältnisse. Otto von Sleunz besaß jedenfalls Ansprüche an den Besitz der Griesbacher in Waxenberg, da er in einer Urkunde für das Kloster Prüfling als Otto von Waxenberg erscheint, während anderseits Herzog Leopold im Jahre 1228 bereits Besitzer von Ottensheim war, als er seinen Bürgern in Ottensheim Zollbegünstigungen bewilligte. Die Griesbacher auf Waxenberg starben im Jahre 1241 im Mannsstamme aus. Hedwig, die letzte Griesbacherin, war an den Wernhard von Schannburg vermählt, der daraufhin Ansprüche auf Waxenberg geltend machte. Er konnte diese aber nur bis zum Jahre 1291 behaupten. Waxenberg wurde von diesem Jahre an unbestrittenes Eigen der österreichischen Landesfürsten. Wenn nicht früher, so war Waxenberg im Jahre 1306 an die Wallseer und kaum auders als satzweise vergeben. In diesem Jahre erscheint Heinrich von Wallsee als Landrichter zu Waxenberg. Um diese Zeit wurde auch die neue Burg Waxenberg, deren Ruinen aber schon der Stich Vischers zeigt, auf dem 802 Meter hoch gelegenen Felsen erbaut. Die Verpfändung an die Wallseer dauerte weiter. Im Jahre 1331 waren es die schwäbischen Güter der Wallseer, für deren Ankauf durch Herzog Friedrich die Beste Waxenberg eingesetzt wurde. Im Jahre 1356 teilten die Vettern Reinprecht, Friedrich, Wolfgang und Heinrich von Wallsee die zur Beste und „Grafschaft" Waxenberg gehörigen, ihnen von den Herzogen von Österreich verpfändeten Güter; die Beste Waxenberg selbst mit dem Landgericht und die Beste Ottensheim blieben ungeteilt. Waxenberg verblieb, soweit ersichtlich; ohne Unterbrechung in Jnha- bung der Wallseer. Von Herzog Wilhelm erhielt Reinprecht von Wallsee im Jahre 1398 die Erlaubnis, die zur Herrschaft Waxenberg gehörigen Lehen weiter zu verleihen. Im Jahre 1407 waren Reinprecht und Friedrich voll Wallsee Pfandbesitzer; Reinprecht erhielt noch ini Jahre 1416 die Zusicherung der Pfandschaft auf 28 Jahre. Darnach sollte die Belassung der Pfandstücke mit dem Jahre 1435 enden. In der Tat finden wir ui diesem Jahre die Brüder Kaspar und Balthasar Schallenberger als Pfandinhaber. Mit beiden erfolgte das Übereinkommen, daß die Pfandschaft drei Jahre dauern sollte und daß die Pfandinhaber als Kostenersatz für die Burghut 100 jährlich, zahlbar auf der Maut zu Linz, erhalten sollen. Als die Wallseer wegen schuldiggebliebener Burghutskosten aus der Zeit ihrer Jnhabung Ansprüche geltend machten, erhielten Kaspar uild Balthasar von Schallenberg inr Jahre 1441 den Auftrag, einen Ausgleich herbeizuführen, der durch Abtretung des Dorfes Feldkirchen an die Wallseer erfolgte. 312

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