Burgen und Schlösser, Städte und Klöster Oberösterreichs

zuständigen Pfarrer von Schöndorf durch Überweisung von Einkünften aus Schwertberg (Bauernhaus in der Gemeinde Aurach), Wegleiten und Gereit. Wilpold von Polham hielt den in Diensten des Reinprecht von Wallsee stehenden Kaspar Geltinger, späteren Pfleger von Oberwallsee, aus seiner Burg Wartenburg gefangen. In der daraus entstandenen Fehde belagerte im Jahre 1431 Reinprecht von Wallsee die Beste Wartenburg, die von Matthes Grans verteidigt wurde. Sie wurde auf Grund eines Vertrages zwischen dem Belagerer und dem Matthes Grans übergeben. Wilpold von Polham, der wieder in den Besitz von Wartenburg gelaugte, vermehrte im Jahre 1443 die Rechte seiner Schloßkapelle; später erhielt sie sogar gewisse pfarrliche Rechte, was Papst Alexander VI. im Jahre 1496 bestätigte. Aus der nächstfolgenden Zeit hören wir von Wartenburg uur durch Lehenbriese König Laßlas vom Jahre 1455 und Kaiser Friedrichs aus den Jahren 1464 und 1465, die sür Weikhard und Wolfgaug von Polham ausgestellt wurden. Wolfgang war ein Liebling Kaiser Maximilians, er verwaltete einflußreiche Stellen, darunter die Hauptmanuschaft von Oberösterreich, und war reich begütert. Die Polhamer waren während der Reformation, wie beinahe der gesamte Adel des Landes, eifrige Protestanten. Siegmund von Polham wurde Rektor der Universität Wittenberg. Ludwig von Polham verkaufte Wartenburg im Jahre 1639 au die Nütz von Goiseruburg. Als nächstfolgender Besitzer wäre der Landeshauptmann Helmhard Christoph von Weisseuwvlf anzunehmen, bezeugt als solcher ist er aber uur durch die Eintragung Wischers in dem Verzeichnisse der Stiche in seiner Topographie; er starb 1702. Dagegen führt aber Alois von Starkeufels in seinen Erläuterungen zu Siebmachers Wappenbuch, S. 310, au, daß Johann Albert Graf Saint Julien aus der Nützschen Konkursmasse Wartenburg und das inkorporierte Oberbergham im Jahre 1729 erworben habe. Als ihm Kaiser Karl VI. zu besuchen versprach, baute er das Schloß Neu- Wartenburg am anderen Ufer der Vöckla, brächte sich aber derart in Schulden, daß er Wartenburg an Johann Jgnaz Ghelen verkaufen mußte. Warteuburg mit Anwalting kam dann im Jahre 1766 an den Freiherrn Johann Georg Grechtler, ehemaligen Feldproviantoberkommissär, von dem der Besitz an Thaddäus Freiherrn von Reischach überging. Seine Söhne verkauften die Herrschaft im Jahre 1847 an Ludwig von Ratzesberg. Im Jahre 1869 brächte Graf Albert von Saint Julien Wartenburg wieder au seine Familie. Der Gutsbestaud umfaßte Stücke in den Steuergemeinden Warteuburg, Baumgarting, Oberpilsbach, Timelkam, Ungenach und Wagrain. 309

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