Burgen und Schlösser, Städte und Klöster Oberösterreichs

der Propst die Erlaubnis erhielt, wegen der Türkengefahr das verödete Schloß als Zufluchtstätte für die Umwohner in besseren Zustand zu versetzen. Diese Neuherstellungen ermöglichten es, daß, als die Schweden mit einem Einfall nach Oberösterreich drohten, die Burg Saebnich im Jahre 1645 als Stützpunkt in die Verteidigungslinie einbezogen wurde. Das Kloster trat im Jahre 1530 die Pfarre Münzbach an Anna, Hausfrau des Laßla Präger, gegen Geld ab, welches §ur Bezahlung der Türkensteuer gebraucht wurde, behielt jedoch noch einzelne Rechte über den Markt Münzbach; diese Rechte wurden im Jahre 1639 an den Besitzer von Windhaag Joachim Enzmüller gegen das Amt und Freigericht Hirschenau (ein kleines, nur durch einen sehr schmalen Streifen mit Oberösterreich zusammenhängendes Gebiet an der Donau, südlich von Röchling) überlassen. Das Stift war in der Lage, die Herrschaft Klingenberg von den Schütterschen Erben im Jahre 1630 anzukaufen. Auch über die inneren Zustände während der Resormationszeit, über das Verhältnis zwischen Propst und Chorherren sind wir gleich wie über die älteren wenig unterrichtet. Nach dem Schweigen der Quellen zu urteilen, scheint der Protestantismus nicht stark eingedrungen zu sein. Der finanzielle Zustand des Klosters war abhängig von den Eigenschaften des jeweiligen Propstes. Propst Laurenz (1647—1680) konnte noch das Kloster neu aufbauen. Der Niedergang begann durch das verschwenderische Gebaren des Propstes Augnstin (Ochs von Sonnau) (1684—1691) und setzte sich unter Propst Josef Nägeli fort, daß nach dessen Tode -es zu keiner Propstwahl mehr kam, sondern das Stift unter weltliche Verwaltung gestellt wurde. Als es im Jahre 1768 wieder zu einer Neuwahl kam, fiel diese -nicht sehr glücklich aus. Floridus Fromwald verstand es, das Kloster noch weiter herunterzubringen, so daß er freiwillig im Jahre 1785 auf seine Würde verzichtete und das Kloster verließ. Das Stift wurde neuerdings administriert, und zwar durch den Propst von St. Florian, im Jahre 1790 aber endgültig aufgelöst. Der Kloster- besitz wurde größtenteils Dotationsgut des Domkapitels von Linz, das Stiftsgebäude niedergerissen, das bessere Material kam nach Laxcnburg, der Brunnen im Vorhofe nach Melk. Nur die Stiftskirche steht heute noch nördlich des Marktes Waldhausen. Für die Wissenschaft hat das Kloster- nichts geleistet. Der Gutsbestand der Herrschaft lag in den Steuergemeinden Waldhausen, Dambach, Eizendorf, St. Georgen, Riedersdorf und in Freienstein, Gerichtsbezirk Abbs. 307 39*

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