Burgen und Schlösser, Städte und Klöster Oberösterreichs

Friaul bie Hälfte eines Gutes, das in der Bestätigungsurkunde des Bischofs Regiubert von Passau Villa Tritsheud genannt wird, init Wiesen, Weiden, Wein- und Ölbergen. Dieses Tritsheud ist das heutige Tarcento nördlich von Udine. Die andere Hälfte gehörte laut einer späteren Urkunde Ottos dem Walchun, Bruder Ottos. Erzbischof Eberhard von Salzburg konnte im Jahre 1161 die andere Hälfte des Besitzes in Trecentis dem Grimold, einem Vasallen Walchuns, verleihen. Der Diözesanbischof Reginbert von Passau übergab dem Kloster das Patronatsrecht über eine Anzahl Kirchen im Machlande. Auf dem Totenbette vermachte Otto noch! sein bewegliches Vermögen seinen Stiftungen, den Klöstern Baumgartenberg und Waldhausen. Der Abt von Baumgartenberg sollte die Teilung vornehmen, dabei kam es zu einem häßlichen Streite zwischen den beiden Klöstern und dem Diözesanbischof. Eine Folge dieser Händel, die erst im Jahre 1154 endeten, scheint gewesen zu sein, daß eine Anzahl Chorherren aus dem schwer zugänglicheu Baue auf dem Berge Saebnich auszogen uud sich iu der Talebene des Sar- mingbaches Leim Orte Waldhausen niederließen. Eine Zeit hindurch be- standen zwei Konvente und Pröpste. Schließlich folgten im Jahre 1161 auch die auf Saebnich! Zurückgebliebenen. Das Kloster erhielt im Jahre 1256 die Einkünfte der Pfarre Mitter- kirchen; im weiteren Verlaufe folgte die Einverleibung der Pfarre Müuz- bach und St. Thomas am Blasenstein (1320), St. Georgen am Walde (1349), Köuigswiesen, Kreuzen und Saxen (1398). Die Pfarren Sarming- steiu uud Neustadt! in Niederösterreich waren alter Bestand. Im Jahre 1351 bestätigte Herzog Albrecht II. dem Kloster das Recht, von den bei St. Nikola am Struden vorbeifahreuden Schiffen Almosen zu sammeln zur Verwendung für das Spital St. Nikola am Struden und zur Hcrhaltung der Straße längs der Donau. Über die inneren Verhältnisse des Klosters selbst sind wir nicht unterrichtet, mehr hören wir von Streitigkeiten, die das Stift mit Auswärtigen führte. Ein harter Schlag traf Waldhausen in den Jahren 1428 und 1432, in welchen die Hussiten sowohl Kirche wie Kloster verwüsteten. Eine Herstellung erfolgte erst unter Propst Martin (gewählt 1443). Im Jahre 1461 bestätigte Kaiser Friedrich einen Vertrag, demgemäß das Kloster dem Kaiser die Lehenschaft über die Kirchen Grein, Kreuzen und Simonsfeld (bei Korneuburg) überließ, dagegen jene von Leobendorf (bei Korneuburg) erhielt. Der Aufstand, den Jörg von Stein und Wilhelm von Puchheim, unterstützt vom König Georg von Böhmen, im Jahre 1466 erhob, machte sich auch bei Waldhausen fühlbar. Das Kloster und die Burg Sarmingstein wurden von dem Puchheimer belagert, angeblich auch eingeuommen. Die Burg Saebnich blieb später dem Verfalle überlassen, bis im Jahre 1538 308

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