Burgen und Schlösser, Städte und Klöster Oberösterreichs

Bei dem Einfalle des Lew von RoLmital mit dem südböhmischen Adel in Obcrösterreich im Jahre 1474 kam es zu einer Belagerung von Walden- fels; ob die Bnrg eingenommen wurde oder widerstand, berichtet Sie Quelle Preuenhuber nicht. Im Jahre 1537 wird Sebastian Meissauer zu Dambach als Pfleger, 1579 aber Joachim Stängl, Pfleger der Herrschaft Freistadt, als Besitzer genannt. Er war ein eifriger Protestant, der während der bayrischen Pfandschaft und zur Zeit Adam Herberstorfs, welche große Wechsel in oem Besitz des oberösterreichischen Adels hervorrief, kam Waldenfels an den Mautner von Linz Konstantin Grundemann. Die Familie der später zu Grafen gewordenen Grundemann ist heute noch im Besitze. Emanuel Meinrad Grunde- mann verwandelte im Jahre 1792 die Herrschaft mit Eggereck in Linz zu einem Fideikommiß. Zur Herrschaft gehörte früher ciumal das Gut Sankt Veit und das Lehenamt Waldschlag. Die Herrschaft Waldenfels hatte die Halsgerichtsbarkeit, die sich über die Dörfer Ober- und Unterschwand, Freudenthal, Eibenstein, Waldburg und Gutenbrunn erstreckte. Der Gutsbestand lag in den Steuergemeinden Reichental, Stiftung, Waldburg. 194. Ober-Wallsee. i Diese nächst dem kleinen Badeorte Müllacken gelegene Burg ist heute vollständig Ruine. Sie besaß, wie die Ansicht Vischers zeigt, starke Umfassungsmauern mit Stützen. Viel ist davon heute nicht zu sehen. Reste der Hochburg zeigen Mauerwerk von ungewöhnlicher Mächtigkeit bis zu vier Meter, verbunden mit unterirdischen großen Gewölben. Oberwallsee, anch Neuwallsee genannt, erhielt seinen Namen von den Herren von Wallsee, die sich wieder nach ihrer Stammburg Walchsee und Waldsec nördlich von Friedrichshafen nannten. Über die Zeit, in welcher die Wallseer aus Vorderösterreich uach den österreichischen Ländern an der Donan kamen, ist man nur auf Vermutungen angewiesen. Vier Brüder waren es, Eberhard, Ulrich, Heinrich und Friedrich, die mit Kaiser Rudolf uach Österreich kamen. Sie und ihre Nachkommen erwarben durch ihre Hingabe an das neue Herrscherhaus dessen Gunst in hohem Maße, zogen sich aber auch durch ihre bedeutenden Gütererwerbungen den Neid des einheimischen Adels zu. Von den vier Brüdern stammten die vier Linien der Wallseer in Österreich ab, die 'Linzer, Ennser, Ganzer nnd Drosendorfer, die nach und nach aus- starben, bis Wolfgang das Geschlecht der Wallseer im Jahre 1559 beschloß. 302

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