Burgen und Schlösser, Städte und Klöster Oberösterreichs

192. Wallhen (Walchen). Aloys von Starkenfels in feinen Erläuterungen zu Siebmachers Wappenbuch, S. 558, ist der Ansicht, dast der Ortsname Walchen durch das Geschlecht der Walchen von ihrem gleichnamigen salzburgischen Besitz im Pinzgau in den Attergau übertragen wurde. Er weist daraus hin, daß das Wappen der Walchen aus dem Attergau nur unbedeutende Unterschiede gegenüber dem Wappen der Salzburger Walchen aufweist und daß die Pinzgauer Walchen mit Chunrad dem Walchen gerade zu jener Zeit verschwanden, in der im Jah-ve 1409 ein Chunrad von Walchen in Gesellschaft von Leuten auftritt, die unstreitig aus der Gegend von Walchen im Attergan stammten. Starkenfels meint, Chunrad habe sich nach Verlust des Stammgntes im Pinzgau im Attergau niedergelassen und dem eingenommenen Sitze, der natürlich vorher einen anderen Namen geführt haben mußte, den Namen „Walchen" gegeben. Von Wesenheit ist für diese Ansicht die Wappenähnlichkeit, dagegen widerspricht ihr der Umstand, daß der Ortsname Walchen im Attergau schon viele Jahre früher so eingebürgert war, daß er im Schaunburger Urbar aus dem Jahre 1371 — ohne auf einen älteren Namen zu verweisen — bereits als „Walchen" ausgenommen wurde, daher nicht erst im Jahre 1409 entstanden sein konnte. Schloß Walchen überging nach der Unterwerfung der Schaunburger unter die österreichische Herrschaft als Teil der Herrschaft Kammer an den Landesfürsten. Herzog Albrecht verlieh auch sofort nach Übernahme von Kammer den Sitz Walchen dem damaligen Leheninhaber Ulrich von Walchen. Aus der Verleihung König Laßlas an Hans den Walchen und seinen Bruder im Jahre 1456 läßt sich der Umfang des Besitzes entnehmen; er umfaßte außer dem Sitz Walchen (mit Bauhof) noch sieben Hofstätten, ein Gut zu Waschprechtiug, zwei Güter aus der Herrschaft Frankenburg und eine Anzahl von Zehenten. Heute gehören zu Walchen Grundstücke in den Gemeinden Walchen, Fornach, Alberting. Die Walchen blieben im Besitze des Gutes bis zum Jahre 1524. Ihnen folgte Hieronymus Putz, dessen Sohn Hans Walchen an Christian Gew- mann veräußerte, der Schloß Walchen im Jahre 1590 neu aufbaute. Von Hans Gewmann überging der Besitz an Franz Christoph Kevenhüller. Dieser verkaufte Walchen mit dem exemten Landgerichte im Jahre 163.8 an Nikolaus von Gurland. Im Jahre 1750 befand sich Schloß Walchen in der Jnhabung des Grafen Christoph Leopold von Schallenberg. Vom Jahre 1766 bis zum Jahre 1786 war Gottlieb Graf von Clam Besitzer, dann folgte Christoph Freiherr von Aretin bis zum Jahre 1816, in welcher Zeit Walchen mit Wildenhag an den Freiherrn Josef Klemens Weichs überging. Von den 300

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