Burgen und Schlösser, Städte und Klöster Oberösterreichs

1209 zu -Gramastetten einen Vertrag des Kanonikus Timo mit Ruger dem Biber bestätigte. Sieghard war ein bei den Bibern gebräuchlicher Tauf- name und Sieghard von St. Veit gehörte allen Voraussetzungen nach zu der Familie der Biber. Er stimmte auch als Verwandter des Ruger Biber dem zu Gramastetten erfolgten Tausche zu. Er war nach der Stelle in der Zeugenreihe ein Geistlicher. Die Beste St. Veit stand auf Waxenberger Grund und Boden; trotzdem darf es nicht irren, wenn wir den nächst erschienenen Wernhardus de St. Vito als Gefolgsmann der Schaunbnrger antreffen. Waxenberg war damals nach dem Tode Heinrichs von Griesbach eine Zeitlang an die Schaunburger gekommen, die daher die St. Vetter als ihre Lehensmänner ansehen durften. Carl ab dem Stein, Herrn Wernharts sun von fand Veit, bildete eine Seitenlinie, die sich auf dem Steiningerhofe zu Altlichtenberg bei Linz seßhaft machte. Nach dem Abgang der St. Vetter zwischen 1350 und 1380 kam St. Veit an den Pfleger und Landrichter Chnnrad von Waxenberg. Seine Schwester Chunigunde erbte die eine Hälfte des Besitzes, während die andere Hälfte ihr Sohn Hans der Posch kaufte. Beide überließen später St. Veit dem Schwager der Chunigunde, Hertlein dem Schneckenrenther. Der Inhaber von Waxenberg, Reinprecht von Wallsee, belehnte im Jahre 1433 Siegmund den Sieger mit dem Sitze St. Veit, dem Meierhof, Untertanen und mit der Vogtei über Kirche und Pfarrhof von St. Veit. Siegmund konnte dann auch das Heiratsgut seiner Frau Agnes Apers- bergerin auf seinen Sitz versichern. Als die Liechtensteiner auf kurze Zeit in den Pfandbesitz von Waxen- bcrg gelangten, setzten sie Siegmund den Sieger als Burggrafen auf Waxenberg ein. Kaiser Friedrich, der damals mit den Liechtensteinern in Fehde stand, anerkannte auch eine von diesen vorgenommene Belehnung des Siegmund II. Sieger mit St. Veit nicht an und ,verlieh selbst den Sitz St. Veit dem Siegmund Sieger, so wie er ihn von den Wallseern besaß. Georg Hager von Allentsteig vermählte sich mit Hedwig, Tochter des letzten Steger Gregor (s 1580) und erhielt dadurch St. Veit. Von den Hagern, die auf St. Veit saßen, war Siegmund (geb. 1547) ein Ritter, der im Norden und Süden unter verschiedenen Herrschern Kriegsdienste nahm und Ruhm erwarb; er starb 1617 zu St. Veit. Er war es, der seinem Hunde „Delphin" ein Denkmal setzte. Eine Spanne Zeit kam St. Veit aus der Hand der Hager. Im 'Jahre 1658 war das Gut in den Besitz des Konstantin Karl Eronpichl gekommen. Hans Seyfrid Hager kaufte es wieder zurück. Ott Siegmnnd Hager erhielt im Jahre 1707 durch Heirat mit Maria Beate Gräfin Katzianer Piberöach Sekker, Burgen und Schlösser. 297 38

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