Burgen und Schlösser, Städte und Klöster Oberösterreichs

im Totenbuch von Traunkirchen als Stifter bezeichnete Graf Wilhelm der Familie der Grafen von Steyr angehören muß. Das Kloster kam wiederholt in die Lage, wegen Eingriffen in die Ausübung der Gerichtsbarkeit Klage zu führen, erhielr jedoch immer wieder die Immunität zuerkannt. Traunkirchen besaß einen Anteil an dem Halperg bei Hällstatt. Im Halperge eröffnete die Königin Elisabeth im Jahre 1309 ein Salzbergwerk. Um zu alleinigem Besitz zu gelangen, löste die Königin von den Nonnen das Recht auf den Halperg gegen eine jährliche Zahlung von 100 T ab, die später auf 110 T erhöht wurde. Voll dieser Salzrente gehörte ein Betrag von 28 T zum Einkommen der Nonnen, welchen die Äbtissin zu verteilen hatte. Unter der Äbtissin Elisabeth mußten die Dekanin und die Nonnen sich an den Bischof von Passau wegen Vorenthalt ihrer Gebühr wenden. Die Angelegenheit wurde dahin entschieden, daß die Äbtissin den Nonnen in jedem dritten Jahr 10chz T zur Anschaffung von Pelzen, in jedem vierten Jahr 14 £4 zur Nachschaffung vou Fellen imb Leder auszuzahlen hatte. Das Kloster besaß ein ausgedehntes Waldgebiet von Sarstein, Dachstein gegen Traunkirchen, das freilich! nach den damaligen Verhältnissen wenig eintrug, anderer Besitz lag im Hausruck und auf der Welser Heide. Während der Reformation litt das Kloster durch den vorn Kaiser Ferdinand anbefohlenen Verkauf des vierten Teiles des Klosterbesitzes, mehr noch durch den Einzug des Protestantismus ins Kloster. Beides war Ursache, daß die Zahl der Nonllen sich mehr ulld mehr verringerte. Zur Zeit Kaiser Maximilians II. gab es nur zwei Kapitularinneu. Die Äbtissin wurde als Protestantin 1573 abgesetzt, der Abt von Kremsmünster erhielt die Verwaltung, die dann später an Weltliche kam. ^m Jahre 1620 wurde Traunkirchen den Jesuiten übergeben und gelangte an das Kollegium in Passau. Die Jesuiten errichteten in Traunkirchen eine Residenz. Nach der Aufhebung des Ordens überging der Klosterbesitz an die Miuisterial-Hof-Bancaldeputation. Den Waldbesitz kaufte im Jahre 1830 das Salinenärar. Der Gutsstand lag in den Gemeinden Traunkirchen, Ehrenfeld, Mühlbachberg, Winkt und Oberkrieh. 189. . Samt Veith. Der Name des Ortes St. Veit, zwischen Neufelden und Waxenberg gelegen, wird zum erstenmal überliefert in dem Namen des Sieghard de St. Vito. Er war Zeuge, als Bischof Manegold von Passau im Jahre 296

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