Burgen und Schlösser, Städte und Klöster Oberösterreichs

Vollfreien. Ein Wernhard und Dietrich de troine, die im Jahre 1154 die Stiftung des Klosters Wilhering bekunden, werden schon unter die Ministerialen cingereiht. Die vollfreien Trauner gehörten in die Wilhering- Waxenberger Sippe; unentschieden muß es bleiben, ob die späteren, dem Stande der Ministerialen ungehörigen Trauner Blutsverwandte der vollfreien waren. Die Trauner behielten ihren Besitz Traun dauernd in der Hund, wenn auch Hartnid von Traun im Jahre 1272 die Hälfte seines Besitzes in Traun im Einverständnis mit seinem Sohne Ulrich, Siboto von Lonsdorf und Sighard von Lobenstein, einem anderen Siboto gegen 200 T Wiener Münze verpfändete. Erst iin Jahre 1630 erfolgte eine Wandlung. Damals, in der Zeit des großen Besitzwechsels im oberösterreichischen Adel, verkaufte Siegmund Adam von Traun seine Herrschaft Traun samt Lehen an Werner Tserklaes von Tilly. Die Herrschaft wurde auf Betreibeu Tillys als Allod erklärt. Aber schou im Jahre 1664 war Erust von Traun wieder in den freilich angefochtenen Besitz von Traun, aus welcher Herrschaft er ein Fideikommiß errichtete. In den tatsächlichen Besitz der Herrschaft Traun gelangte Ernst erst nach Abschluß eines Prozesses mit ^Grafen Lorenz von Tilly. Die Grafen von Traun, wenn sie auch Eschelberg eiubüßten und ihren Aufenthalt außerhalb Oberösterreichs genommen haben, sind bis heute im Besitz ihres Stammschlosses, das auch seine alte Lage innerhalb eines Weihers noch behalten hat. Schon im Jahre 1453 war Traun im Besitze einer Freiung, die einerseits von der Traun und durch eiue Liuie über die Punkte Wänzelmühle bei Rudelsdorf, Kirchmairholz, Kirche vou Hörsching, Weingartshof, Doppl, Zahrdorfer begrenzt wurde. Der Gutsbestand war vertreten in den Gemeinden Traun, Neubau, Pasching, Rapperswinkel und Pucking. 187. Traunegg. Traunegg als adeliger Sitz ist eine junge .Schöpfung. Erst Kaiser- Rudolf erhob das Gut im Jahre 1577 zu einem Edelsitz. Ursprünglich war es ein Bauernhof, der den Jörgern gehörte. Bernhard der Jörger, Vogt von Wels, wollte in seinem Hofe eine Taverne errichten, wogegen die Bürger von Wels, auf ihre Privilegien sich stützend, Beschwerde führten. Mit der Eigenschaft als adeliger Sitz wurde freilich die Beschwerde wirkungslos. Von den Jörgern überging Traunegg an die Althamer. Eine Familie Althamer war schon im Jahre 1280 in der Umgebung von Traun nachweisbar. In diesem Jahre machte Hartnid von Traun einen Gütertausch 284

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2