Burgen und Schlösser, Städte und Klöster Oberösterreichs

steinlciten, Weissenberg und die kleinen Gerichte Enns und Kremsmünster. Als die Herrschaft vom Kloster St. Florian an den Grasen O' Hegerty im Jahre 1841/44 verkauft wurde, behielt das Kloster das Landgericht. Die Tserklaes von Tilly stammten aus Belgien. Graf Werner Tser- klaes von Tilly war der Neffe des berühmten Feldherrn der Liga, Johann Tserklaes, der im Jahre 1632 seiner Verwundung erlag. Graf Werner, der auch die Herrschaft Traun ankaufte, baute Volkersdorf neu auf und nannte es Tillysburg. Er errichtete mit Zuziehung von Weissenberg ein Fideikommiß, auf das als erster sein Sohn Franz Emmerich folgte. Aber schon mit Werners Enkel, Ferdinand Lorenz, endete im Jahre 1724 das Geschlecht der Grafen Tilly im Mannesstamme. Von Ferdinand Lorenz erbte seine Schwester, eine Gräfin Montfort. Tillysburg wurde im Jahre 1730 an den Freiherrn Johann Josef von Weichs verkauft, während Weissenberg aus dem Fideikommiß schon bei Lebzeiten des letzten Grafen Tserklaes in den Besitz des Karl Sebastian Vorig von Hochhaus übcrgcgangen war, dessen Vorfahren aus Gmunden stammten. Ludwika Freiin von Weichs verkaufte Tillysburg im Jahre 1767 an das Stift St. Florian. Aus der Jnhabung des Klosters kam die Herrschaft mit Ausnahme des Landgerichtes im Jahre 1841/44 durch Verkauf an den Grafen Karl O' Hegerty, dessen Töchter das Gut erbten. Die Gräfin Jda heiratete den Grafen Eltz im Jahre 1883 und übergab den Besitz im Jahre 1897 an den Grafen August und die Gräfin Margarete Eltz. 183. Freyhaus in Timelkam. So wird heute noch das Haus Nr. 46 im Markte Timelkam genannt. Mit der Taverne, Schmiede, Fleischbank, Bad und später auch mit dem Brauhause gehörte das Haus unter die Grundherrschaft von Wartenburg. Im Jahre 1590 kaufte der Schifersche Pfleger von Aigen Hans Grünpacher das untertänige Anwesen, das dann an Abraham Grünpacher gelangte, dessen Name gelegentlich des blutigeil Würfelspiels auf dem Haushamer- felde genannt wird. Noch vor dieser Zeit hatte es Grünpacher im Jahre 1603 mit Hilfe des Wartenburger Pflegers Wolf Niedermayr zustande gebracht, daß die Herrschaft Wartenburg auf die grundherrschaftlichen Rechte über seiuen Besitz zu seinen Handen verzichtete; der Besitz konnte nun „Freihaus" genannt werden. Abraham Grünpacher konnte aber sein Geschäft als Fleischhauer, Wirt und Schmied in dem Wartenburgisch gebliebenen Markte Timelkam nicht ohne Bewilligung der.Herrschaft ausüöen. Als er die Bewilligung zur Ausübung dieser.Gewerbe nicht erhalten konnte, verstand er es, sich vom Kaiser Rudolf einen Freibrief zu verschaffen. Sekker, Burgen und Schlösser. 289 37

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2