Burgen und Schlösser, Städte und Klöster Oberösterreichs

rad von Tannberg, dessen Schwager Wernhart von Hartheim und dessen Schwester Alhaid; eine Verleihnng, die an den Besitzverhältnissen nichts ändern konnte. Tannberg blieb im Besitz der österreichischen Landesfürsten. Am 11. Juli des Jahres 1327 gelobten Chunrad von Tannöerg und Alber von Streitwiesen zu allen Heiligen dem „chunig" Friedrich von Rom (er führte diesen Titel trotz des Verzichtes auf die deutsche Krone noch weiter) und den Herzogen von Österreich mit der Burg Tannberg, die sie ihnen „wider gelazzent und gegeben habent", für immer dienstbar zu sein und Änderungen im Besitze der Burg stets den Herzogen zur Kenntnis zu bringen. Auch Graf Heinrich! von Leonberg, der Nachfolger des Grafen Wernhart, versuchte sein Lehenrecht über Tannberg geltend zn machen. Er verlieh die Burg mit Wiuzbcrg und den untertänigen Leuten zwischen Griesbach, Waxenberg und Haslach neuerdings im Jahre 1329 dem Chunrad von Tannberg. Die Grafen von Leonberg hatten ihren Sitz auf der gleichnamigen Burg am Jnn bei Marktl. Wie sie zu Leheurechten über Mühlviertler Güter gekommen sind, ist nicht nachweislich. Jul. Strttadt spricht für früher besessene Grafenrechte im Jlzgau, was nicht recht stimmen kann, da Waxenberg nie zum Jlzgau gehörte. Den Umfang der Herrschaft Tannberg kann man aus den Namen der anr 1. Jänner 1349 auf der Lehenschraune zu Tannberg erschienenen Leheus- leutcn erkennen. Es urteilten damals: Sighard ab dem perg (bei Rohrbach), Seifried von Huebenberg (Hummelberg bei Altenfelden), Albrecht von Steinaberg bei Neufelden, Ulrich von Ludmannsdorf (bei St. Johann am Windberg) und Rather von Altenfelden. Damals war Tannberg noch in den Händen Chunrads; er vermachte Tannberg zwar am 2. Februar 1341 dem „gueten Herren Sand Stephan", das ist der Kirche Passau, wiederholte dies ani 21. Oktober 1354, wobei er bestimmte, daß Eckhard von Steinbach und sein Burggraf Rather von Altenfelden die Burg dem „heiligen Herren fand Stephan" zu übergeben haben. Den Hof in dem Ranah schaffte er zu feiner Kapelle zu Arlaspach (Sarleinsbach); dem Eckhard von Steiubach gibt er einen ewigeil Burgsitz auf Tannberg. Auf die Beste verzichteten die Erb- airwärter Alber von Streitwiesen, Weikhard und Pilgrim von Polheim, Gundaker von Taunberg in den Jahren 1354, 1355 und 1356. Da auch am 6. Februar 1356 der Bischof von Passau gelegentliche des Jahrtages der Übergabe von Tannberg eine Stiftung machte (die er dann am 29. April 1366 wiederholte), so ist das Datum 1356 des Vermächtnisbriefes in fönt, rer. austr. 8. 359 als das Todesjahr Chunrads anzunehmen. Die Bischöfe hatten noch! die Besitzfrage wegen der sogenannten Taun- berger sieg (Dambergschlag bei St. Stephan am Riedl), sowohl mit den Rosenbcrgern als auch niit Friedrich Steinaberger und dessen Hausfrau 285

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