Burgen und Schlösser, Städte und Klöster Oberösterreichs

die Herzoge Wilhelm und Albrecht Werfenstein neuerlich, und zwar an Kadolt von Zelking, verpfänden. Die Schuld an den Zelkinger wurde jeoen- falls von Hans Greisenecker im Jahre 1406 übernommen, dem nun Herzog Albrecht für Wersenstein 1000 T schuldete' der Herzog verpflichtete sich außerdem, zu den Kosten der Burghut und als Dienstgeld jährlich 100 T beizutragen. Solche Beitragslcistungen finb nichts anderes als versteckte Zinsen für das Darlehen, deren Zahlung an adelige Untertanen die Landesfürsten nicht gern einbekannten. Mit dem Pfleger Greisenecker kam es in der Folge zu einem Prozeß. Ihm war die Pflege auf Lebenszeit zugestanden, er hatte aber, wie Hohencck sich ausdrückt, den Herzog „beleidigt". Als er bei Erstattung der Pfand- summe von 1000 T von der Pflegschaft abgesetzt wurde, verlangte er Schadenersatz und die Zahlung der versprochenen Zuschüsse für die Burghut. Eine Eickscheidung Herzog Albrechts sprach ihm „qnadenweise" für Bauherstellungen 1000 fT zu (1416). Aus der Reihe der Burggrafen von Werfenstein sei hier wegen seiner merkwürdigen Stellung der in den Jahren 1382 bis 1388 eingesetzte Hans von Valkenstein erwähnt. Er war Burggraf, aber auch Pfarrer zu Tracht (Mähren), dann zu Poysdorf und auch zu Grein. Im Jahre 1422 war Erhard der Volkra Burggraf, sein Vetter Hans war Pfleger zu Struden unterhalb des Werfensteins und Pfleger „zwischen den Wassern"; damit ist die kleine, damals noch bestehende Beste „an dem Lueg" beim Wirbel gemeint, die auf dem Stiche Wischers dargestellt ist, meines Wissens damals zum erstenmal erwähnt. Als es sich im Jahre 1460 darum handelte, die Ansprüche des Erzherzogs Sigismund anf Oberösterreich zu befriedigen, wurden die landes- fürstlichen Einkünfte abgeschätzt und hiebet der Ertrag des Aintes Werfenstein mit jährlich 1400 T angesetzt. Erzherzog Sigismund trat von seinen Forderungen gegen Zusichernng einer jährlichen Rente von 3000 Gülden rhein. zurück. Als Unterpfaud wurde ihm für die Einhaltung des Zahlungs- termins das Schloß Werfenstein abgetreten. Erzherzog Sigismund hatte auf Werfenstein noch irn Jahre 1475 als Pfleger den Heinrich Rintscheid, der Werfenstein seinem Schwager Heinrich von Graben abtreten wollte, obwohl er sich einige Monate vorher verpflichtet hatte, Werfenstein dem Kaiser Friedrich einzuantworten. Die Pflegschaft besaßen im Jahre 1487 Christoph von Hohenfeld, im Jahre 1493 kauften die Brüder Prueschenk Grein, Werfenstein mit der alten Maut; ausgenommen war das Gemäuer von Struden mit der alten Maut. Der Pfleger Roggendorf erhielt aber erst im Jahre 1495 den Befehl, die Herrschaft Werfenstein zu übergeben. Die Verwaltung der Herrschaft wurde von Greinburg aus geführt. Die umliegenden Grundstücke wurden dem Mautner von Struden überlassen. 283 30«

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